Tauchplätze Appartements Gunelli und Delfini
Torbogen / Altarhöhle
Dieser Tauchplatz bietet eine solche Vielzahl an Eindrücken, dass man sich die Zeit lassen sollte, ihn in mehreren Tauchgängen zu erkunden. Der Torbogen – ein wunderbar bewachsener, etwa 20 Meter hoher Felsbogen an der Steilwand – vermittelt einen besonders imposanten Eindruck, wenn man von „außen“, d.h. nach entlang tauchen der Steilwand, in ihn hineintaucht. Auf der Innenseite des Bogens ist die Steilwand landeinwärts stark eingebuchtet und vermittelt das Gefühl einer nach oben hin geöffneten, großen Höhle.
Wer diese eindrucksvolle Felsformation nur zum „Durchschwimmen“ nutzt, hat den eigentlichen Reiz dieses Tauchplatzes nicht erfasst: Man sollte sich die Zeit nehmen, die farbenprächtig bewachsenen Wände ausgiebig zu erkunden, während man nach oben hin austaucht. Zwischen den bunten Schwämmen und Moostierchen lässt sich in jeder Spalte Neues entdecken: Verschiedenfarbige Seesterne, Sternschnecken, Schriftbarsche und – mit etwas Glück – auch mal eine Languste.
Ebenso schön ist es jedoch auch, sich von „oben“ in die Höhle hinein sinken zu lassen und nach Erkundung der Wände durch den Torbogen in Richtung Steilwand auszutauchen. Die Steilwand selbst bietet alles, was man sich von einer Mittelmeersteilwand nur wünschen kann: schöner, wenn auch nicht so farbenprächtiger Bewuchs, in den Spalten große Mittelmeermuränen, und – besonders bei leichter Strömung – viel Fisch. Im Freiwasser sind öfters auch größere Zackenbarsche zu beobachten, die jedoch eine relativ hohe Fluchtdistanz haben.
Eine weitere Attraktion entlang der Steilwand ist die Altarhöhle, die nur wenige Meter von dem Torbogen entfernt ist. Sie ist ebenfalls keine „echte“ Höhle, da – auch wenn man sich in ihrem Mittelpunkt befindet – zu jeden Zeitpunkt Ein- bzw. Ausgang (mehrere Meter hoch und breit) sichtbar und nur wenige Meter entfernt sind. Die Wände sind im Eingangsbereich schön bewachsen, in den Spalten verstecken sich teilweise große Langusten. Ein besonderes Erlebnis ist es, wenn man durch einen kleinen, engen Tunnel (Vorsicht: bitte nur erfahrene Taucher) im felsigen Grund der Höhlenmitte hindurchtaucht und danach einige Momente wartet: Nach nur kurzer Zeit steigt die „Ausatemluft“ durch die poröse Tunneldecke in kleinen Luftblasen wie ein silbrig glitzernder Schleier nach oben.
Garnelenhöhle
Die Garnelenhöhle befindet sich an dem selben Tauchplatz wie der Torbogen und die Altarhöhle, wird aber selten betaucht und gilt (noch !) als echter Geheimtipp: Sie findet sich ebenfalls an der vorgenannten Steilwand, ist aber deutlich schmaler und hat sandigen Untergrund, so dass bei schlechter Tarierung oder zu geringem Bodenabstand Sediment aufgewirbelt wird, das – insbesondere im Bereich des Höhleneingangs – die Sicht deutlich verschlechtern kann. Darüber hinaus befindet sich der Höhleneingang in einer Tiefe von rd. 30 Metern; daher sollte dieser Tauchgang – auch wenn der schmale Höhleneingang vom tiefsten Eindringungspunkt her (etwa 20 Meter) sichtbar bleibt – ausschließlich erfahrenen Tauchern vorbehalten bleiben, die bereits im Eingangsbereich von Höhlen und Grotten (der sog. „Cavern-Zone“) Erfahrungen gesammelt haben.
Die besondere Attraktion dieser Höhle liegt – wie der Name schon sagt – in den Tausenden von Tanzgarnelen, die den hinteren, dunkleren Teil der Felsspalte bevölkern. Man hätte sie jedoch auch „Gabeldorsch-Höhle“ nennen können, denn hier wohnen mindestens fünf bis sechs große Gabeldorsche, die das Licht der Taucherlampe dazu nutzen, um ihre Lieblingsspeise – nämlich Garnelen – „im Hellen“ zu jagen… und zu verspeisen. Vorsicht: über die Faszination dieses Schauspiels darf es nicht passieren, dass man „die Zeit vergisst“: Der maximale Aufenthalt in der Höhle sollte auf etwa 8 – 10 Minuten beschränkt sein, da man, um die Höhle zu verlassen, auf jeden Fall noch einmal auf 30 Meter Eingangstiefe absteigen muss. Ggf. muss mit – wenn auch kurzen – Dekozeiten gerechnet werden.
Flintenlauf
Bei dem Flintenlauf handelt es sich um einen in etwa 12 Metern Tiefe befindlichen Tunnel, der durch den Berg hindurch auf die andere Seite eines in das Meer ragenden Felsvorsprungs führt. Dies bedeutet, dass man bei der Tauchgangsplanung die Zeit für Hin- als auch Rückweg einplanen muss (die Felsnase von außen zu umtauchen ist aufgrund der erheblich längeren Distanz nur in Notfällen sinnvoll).
Der Eingangsbereich ist eine breite, oben mit Luft gefüllte Grotte – in den Spalten an den Wänden verstecken sich Langusten, und auf dem sandigen Grund geht auch schon einmal ein großer roter Einsiedlerkrebs „spazieren“. Nach einigen Metern wird der Boden immer felsiger und steigt an, während auch die Wände immer näher zusammenrücken. Dann macht der Tunnel einen Knick nach links: ab diesem Moment ist auch das blaue Licht vom Eingangsbereich nicht mehr zu sehen und die Höhlendecke schließt sich unter Wasser, so dass es sich um ein echtes „overhead environment“ handelt.
Nur mit entsprechender Erfahrung und guten Lampen sollte daher an diesem Punkt weitergetaucht werden. Hier teilt sich der Tunnel in zwei schmale Röhren: den „Flintenlauf“. Man sollte die rechte Röhre wählen; während die linke zum durchtauchen zu eng wird, macht die rechte nach ca. 2 – 3 Metern einen unvermittelt scharfen Knick wieder nach links, und man sieht in einer Distanz von kaum 10 Metern den schmetterlingsförmigen Ausgang, in dem sich beide Röhren wieder vereinigen. Nach dem Dunkel und der Enge des Tunnels ist es ein ganz besonderes Gefühl, in das türkise Licht hinauszutauchen, während man sich schon wieder auf den spannenden Rückweg freuen kann.
Schwefelhöhle
Auch bei dieser Höhle handelt es sich im Eingangsbereich um eine Grotte, die sich kurzzeitig nach oben hin schließt, um dann in einen Raum mit luftgefüllter Kuppel zu münden. Das besondere an dieser Kuppel ist, dass man, um an die Oberfläche zu kommen, durch eine etwa 1 Meter tiefe, kalte und milchige Wasserschicht hindurchtauchen muss – in dieser Schicht haben sich die in der Höhle ausströmenden Schwefelgase mit dem Oberflächenwasser gemischt. Man sollte auch an der Oberfläche nicht den Lungenautomat aus dem Mund nehmen, um das Einatmen der unangenehmen (und giftigen) Gase zu vermeiden.
Durch mehrere Löcher im Fels fällt Licht in die Kuppel, so dass man an der Wasseroberfläche keine Lampe benötigt, um die kahlen Kuppelwände in dem – je nach Tageszeit – diffusen Licht zu betrachten. Da jedoch durch die milchige Wasserschicht kein Licht dringt, ist es unten am Grund der Höhle im Unterwasserbereich sehr dunkel und eine gute Lampe ein absolutes Muss für diesen Tauchgang.
Paternosterhöhle
Der Name dieser Höhle – d.h. eigentlich ist es eine „reinrassige“ Grotte, da nach oben hin offen – beruht auf ihrer eigenartigen Felsformation: Inmitten des Unterwasserbereichs der Grotte steht ein riesiger, schräger Felsblock, der durch schmale Abstände links und rechts zu den Seiten der Grottenwände die Möglichkeit bietet, wie in einem (Paternoster-)Fahrstuhl auf und ab, über ihn hinweg und unter ihn durch zu tauchen.
Neben dem bunten Bewuchs der Grottenwände sind es hier vor allem der interessante Lichteinfall und das damit verbundene stetige Spiel von Licht und Schatten, das an diesem relativ leicht zu betauchenden Platz fasziniert.
Marathonisi
Marathonisi ist eine kleine, unbewohnte, der Bucht von Limni Keriou vor gelagerte Insel, die mit dem Boot schnell zu erreichen ist. Die Schönheit dieses Tauchplatzes liegt vor allem im Flachwasserbereich bis maximal 5 – 8 Metern: Hier „tobt das Leben“ im Makrobereich: Besonders Liebhaber von Nacktschnecken und bunten Seesternen werden an diesem Platz ihre Freude haben – und passionierte Fotografen sind gar nicht mehr aus dem Wasser zu bringen…
Ostriff
Bei dem Ostriff handelt es sich um ein der Steilküste nahe vor gelagertes Riff, das durch eine unauffällige kleine Felserhebung gekennzeichnet ist. Hier herrscht – vor allem oberhalb des 5-Meter-Bereiches – öfters eine erhebliche Strömung, die ein schnelles Abtauchen erforderlich macht. Tatsächlich hätte das Riff auch den Namen „Muränenriff“ verdient, denn in den vielen Spalten und Löchern versteckt sich eine Unzahl von Mittelmeermuränen, die zuweilen auch unter Tage ihre Spalten verlassen und über dem Grund schwimmend zu beobachten sind.
Besonders an Tagen mit stärkerer Strömung stehen auch die Chancen gut, dass man aus nächster Nähe Barrakudaschwärme beobachten kann – die jedoch deutlich müheloser in der Strömung „stehen“ als ein Taucher…
Schräger Willi
Dieser Tauchplatz liegt im Nordosten der Insel und ist nur im Rahmen einer Tagesausfahrt von Limni Keriou aus zu erreichen. Solche Tagesausfahrten werden u. a. von größeren Tauchschiffen angeboten, die auf ihren Fahrten durch das gesamte Mittelmeer auch tageweise in Zakynthos vor Anker liegen. Diese Tage sind jedoch nicht sehr häufig, so dass man die Gelegenheit „am Schopf“ ergreifen sollte, wenn sie sich bietet.
Woher der Name „Schräger Willi“ stammt, ist nicht nachvollziehbar, da an dem Tauchplatz eigentlich gar nichts schräg ist: Vielmehr handelt es sich um einen riesigen Torbogen unter Wasser, etwa 20 Meter hoch bzw. tief und 10 mal 10 Meter breit. Mit diesen Dimensionen bietet er soviel „Schatten“ wie ein Höhleneingang und damit ideale Lebensbedingungen für die niederen Tiere und viele Fische des östlichen Mittelmeers.
Wie in einer Explosion der Farben sind Wände und Decke überzogen mit roten, gelben, orangen, rosa-, pink- bis violettfarbenen Schwämmen, Korallen und Moostierchen, dazwischen in den Spalten Langusten, Muränen, Drachenköpfe, Nacktschnecken, Schwärme von Fahnenbarschen und Meerbarbenkönigen. Mit einer guten Lampe ausgestattet, um die Farben zum Leuchten zu bringen, reicht die Begeisterung aus, um den gesamten Tauchgang in diesem Torbogen zu verbringen – wer allerdings ohne Lampe taucht (das Tageslicht reicht zum Durchschwimmen ohne weiteres aus), wird eher, allerdings zu unrecht, enttäuscht sein.