Tauchplätze Grenada
Auf Grenada werden insgesamt 45 Tauchplätze inklusive den Tagesausflügen angefahren. Vor allem gibt es viele Wracks, aber auch viele Rifftauchplätze.
Folgend möchten wir erst einmal einige Wracks vorstellen:
1. Das Wrack der Bianca C
Am 22. Oktober 1961 ging das Kreuzfahrtschiff auf seine letzte Reise von Venezuela über Grenada nach Neapel. Die Hauptstadt St. George´s der Karibikinsel Grenada war der letzte Hafen des Schiffes, welches damals gigantische Ausmaße hatte: 200 Meter Länge und 25 Meter Breite. Das riesige Kreuzfahrtschiff bot Platz für 202 Passagiere in der Ersten Klasse und 1030 Reisende in der Touristenklasse. Die Reederei Costa Line baute einen Swimming- Pool, eine Bücherei und sogar einen eigenen Kinderspielplatz, wo sich die Passagiere sehr wohl fühlten. Die Bianca C stand unter dem Kommando von Francisco Crevaco, ein sehr erfahrener Kapitän, der die Strecke zwischen Venezuela und Neapel öfters fuhr.
Zur Geschichte:
Begonnen hatte alles mit der Kiellegung im Jahr 1939 und dem Stapellauf 1944 bei der Werft Provencale de Constructions Navales, La Ciotat – unter dem Namen „Marechal Petain“. Allerdings wurde der Koloss in den letzten Kriegsmonaten nicht mehr fertig gestellt. Zwar schleppte man den Rumpf noch nach Port de Bouc, die sich aus Südfrankreich zurückziehenden Deutschen aber versenkten ihn im August desselben Jahres. Erst als der Krieg 1945 vorbei war konnte er gehoben werden und wieder neu aufgebaut werden. Mehrfach wurde das Schiff in den Folgejahren dann verkauft, umgebaut und umgetauft, bis es schließlich 1959 von der Costa Line in Genua erworben und zur „Bianca C“ wurde.Am 22. Oktober 1961 wollte das Schiff gerade ablegen, als es plötzlich eine mächtige Detonation im Schiffsinneren gab. Die „Bianca C“ zitterte und bebte, reihenweise wurden die Passagiere aus den Betten geworfen. Ein Boiler war im Maschinenraum aus unbekannten Gründen explodiert und Feuer breitete sich auf dem ganzen Schiff aus. Der laute Explosionsknall war selbst in der Inselhauptstadt St. George´s zu hören. Das heulen der Schiffssirenen hatte die Einwohner Grenadas geweckt und diese boten Ihre Hilfe an, um die 673 Passagiere zu retten. Einige Einwohner kamen mit ihren Booten und fast alle Menschen an Bord konnten geborgen werden. Für Kapitän Crevaco war der Albtraum aber noch nicht vorbei. Mit einem kleinen Boot fuhr er um das brennende Schiff und versuchte immer wieder das Feuer zu bekämpfen, was ihm aber nicht gelang. Noch 2 weitere Tage brannte der Koloss, bis die Aufbauten in sich zusammen stürzten. Die Tragödie ereignete sich in der Hafeneinfahrt von St. George´s und blockierte somit den kompletten restlichen Schiffsverkehr. Also beschloss man das Schiff mit Hilfe einer britischen Fregatte aus der Schifffahrtslinie abzuschleppen. Beim Schleppmanöver drang mehr und mehr Wasser durch die aufgeplatzten Rumpfplatten und schon nach wenigen Meilen riss das Schleppseil, der Untergang war besiegelt.
Die „Titanic der Karibik“ gilt als das Highlight unter den Wracks Grenadas. Allerdings ist das Schiffsrelikt wegen seiner tiefen Lage (30 – 55 m) und der oft starken Strömung nur Tauchprofis zu empfehlen. Um das gesamte Schiff zu erkunden, sind mehrere Tauchgänge nötig. Höhepunkte sind die Aufbauten, die Promenadendecks und der Pool. Das Wrack ist von Schwarzen Korallen und Gorgonien überwuchert und bietet immer wieder Begegnungen mit Tunfischen, Haien, Barrakudas und Adlerrochen. Pinkfarbene Kreolen, blaue Anthias und kleinere, graue Riffbarsche entdeckt man auch immer wieder beim Tauchen.
2. Hema 1
Im März 2005 sank der 50 Meter lange Frachter vor der Insel Grenada. Er ist damit die jüngste Taucherattraktion von Grenada. Das Schiff liegt seitlich auf dem Grund in 30 Metern Tiefe und wird vor allem von Großfischen wie Ammenhaie oder Stechrochen gerne besucht. Aufgrund der starken Strömung ist dieser Tauchspot von Grenada nicht für Anfänger geeignet.
3. Wrack Buccaneer
4. Wrack Hildur
5. Wrack Veronica L.
6. Wrack San Juan
7. Wrack Rum Runner
8. Shakeem
9. 1/4 Wrack
10. Wrack Fiona
11. Wrack Anina
12. Wrack Courier
13. Wrack Veronica
14. Wrack Bucaneer
15. Wrack Persia
16. Wrack Don Cesar
17. Wrack Tyrell Bay
Darüber hinaus gibt es aber eben auch noch sehr viele wunderschöne Rifftauchplätze, die eine prima Abwechslung bieten:
1. Boss Reef
Es ist das größte zusammenhängende Riff von Grenada und erstreckt sich vom Hafen St. George´s acht Kilometer nach Süden. In einer Tiefe von 8 bis 25 Metern hat man hier die Möglichkeit auf Schwarmfische und Barrakudas zu treffen. Außerdem sind die Korallenriffe von Grenada hier sehr vielfältig und farbenfroh.
2. Windmill Shallows
Hierbei handelt es sich um einen Riffrücken mit starker Strömung. Dadurch werden immer wieder große Fischschwärme aller Art angelockt. Außerdem hat man hier in Grenada die Möglichkeit in einer Tiefe von 20 bis 50 Metern auf Makrelen, Tunfische und Zackenbarsche zu treffen.
3. Flamingo Bay
Eine geschützte Bucht auf Grenada, die ideal für Anfänger geeignet ist. Der Korallengarten fällt hier eher üppiger aus, dennoch sieht man immer wieder Seepferdchen und Flamingo- Zungen. Säulenkorallen und Weichkorallen findet man ebenfalls in einer Tiefe zwischen 15 und 20 Metern.
4. Happy Valley
5. Dragon Bay
6. Grand Mal
7. Red Buoy
8. Northern Exposure
9. Upper Boss Reef
10. Southern Comfort
11. Car Pile
12. Valleys
13. Lower Boss Reef
14. Windmill Shallows
15. Dr. Groom’s
16. Japanese Gardens
17. Kahonee
18. Wibbles
19. Purple Rain
20. Fisherman’s Paradise
21. Red Reef
22. Shark Reef
23. Spotters Reef
24. Whibbles Reef
25. Runway
26. Black Forrest
27. Kansas Reef
28. Grand Canyon
29. Moliniere Underwater Sculpture Park
Mit mehr als 50 Unterwasserskulpturen gründete Jason DeCaires Taylor 2006 den Underwater Sculpture Park in einem der Schutzgebiete von Grenada. Man taucht hier nur auf ca. 9m ab, was eine tolle Vielfalt an Farben auf den vielen Korallen zulässt. Zwischen den Korallenblöcken offenbaren sich dann weit über 50 Bildhauer-Figuren, die aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt wurden, um neue künstliche Riffe zu erzeugen. Die Skulpturen sind schön im Halbkreis aufgestellt, so dass man sie der Reihe nach bestaunen kann. Der Tauchplatz ist eine Mischung aus geschmackvollen, künstlichen Riffen und schönen Unterwasserlebewesen, die diese bewohnen.
30. Stingray City
Grenada ist ein taucherisches Highlight in der Karibik! Die Tauchplätze sind abwechlungsreich, fischreich und intakt. Dazu kommen eben noch die vielen Wracks, die definitiv auch ihren Reiz haben…