Durch die starke Strömung taucht man an den Protea Banks eigentlich nur an zwei verschiedenen Tauchplätzen, nämlich der Nord- und der Südseite.
In den Monaten November bis Mai fährt man in der Regel mehr die Südseite an, da sich dann vermehrt Thunfische in diesem Gebiet aufhalten und diese die Hauptnahrung für die verschiedenen Haie darstellen. Was die Haie ebenfalls gerne mögen, ist die starke Strömung, die zu dieser Zeit herrscht. Dieses wiederum macht das Tauchen an den Protea Banks natürlich auch etwas anspruchsvoller, da man sich die meiste Zeit nur von der Strömung im Blauwasser treiben lässt und keine Orientierungspunkte hat. Zu Beginn des Tauchgangs hat man die Möglichkeit etwas tiefer, und zwar bis auf den Grund, zu gehen, um dort die wie Flugzeuge über den Boden schwebenden Gitarrenhaie zu sehen. Beim langsamen Aufstieg danach wird man oft von Schwarzspitzen-Hochseehaien, Bullenhaien und vorbeiziehenden Hammerhaischulen begleitet. Gerade diese Begegnungen sind natürlich besonders eindrucksvoll, auch wenn die Hammerhaie recht scheu sind. Dennoch, wenn man das Glück einer Hammerhaisichtung hat, ist es gut möglich, dass sich ganz in der Nähe eine ganze Schule befindet und in diesem Fall sprechen wir dann von Hunderten von Hammerhaien! Die Hammerhaie sind vor allem in den Monaten November und Dezember anzutreffen.
Da die Sicht allerdings zumeist nicht mehr als 15 Meter beträgt, ist es extrem spannend an den Protea Banks zu tauchen, denn quasi jede Sekunde kann „etwas um die Ecke kommen“. Man sucht förmlich nach grauen Schatten im dunklen Blau und wenn dann tatsächlich ein Hai auftaucht, oder vielleicht ja sogar mehrere, ist der Moment umso besonderer.
Von Januar bis Juni kommen schließlich auch noch Tigerhaie dazu, die generell wärmeres Wasser bevorzugen. Wenn man einmal einen 4 Meter großen Tigerhai während eines Tauchgangs beobachten kann, wird man diese Erfahrung definitiv nicht so schnell vergessen.
Reisebericht zu unserer Südafrika-Reise
In der afrikanischen Wintermonaten Juni bis Oktober wird eher die Nordseite der Protea Banks betaucht. Zu dieser Zeit ist die Strömung deutlich schwächer, weshalb man auch die vielen Überhänge und Höhlen wunderbar betauchen und die zu dieser Zeit häufig anzutreffenden Sandtigerhaie bestaunen kann. Ebenfalls in diesen Monaten ziehen viele Wale vom Südpol in Richtung wärmere Gewässer, was teilweise zu spektakulären Begegnungen – schon während der Bootsfahrt – führen kann.
Zudem werden auch an den Protea Banks so genannte Baited Shark Dives angeboten, bei denen eine oder mehrere Köderboxen vom Boot aus ins Wasser gehängt werden. Bei diesen Tauchgängen werden Haie quasi garantiert. Schwarzspitzen-Hochseehaie und Bullenhaie werden am häufigsten bei diesen Tauchgängen von dem Köder angelockt. In Südafrika sind diese Tauchgänge überall an der Tagesordnung.
Wie bereits erwähnt, ist das Tauchen an den Protea Banks durchaus anspruchsvoll, denn die Kombination aus Tiefe, Strömung und schlechter Sicht ist nicht für Anfänger geeignet. Daher muss man auch mindestens eine Advanced Zertifizierung besitzen, um an den Protea Banks tauchen zu können.
Auch die Bootsfahrten sind mitunter etwas ruppig, denn man muss das Tauchboot am Strand ins Wasser und aus dem Wasser hinaus befördern. Danach bzw. davor muss man die Brandungswellen überwinden, was auch mal etwas schaukeliger werden kann. Vor allem die Rückfahrt wartet mit einem besonderen Finale auf, und zwar dann wenn das Tauchboot mit Vollgas auf den Strand zufährt, um möglichst weit auf den Strand zu gelangen.