Sardine Run
Das Meer scheint zu brodeln. Tölpel (Seevögel) schießen von über 20m höhe ins Wasser ein. Hier und da blitzt eine gewaltige Hai-Flosse aus dem Wasser. Delfine und Wale bringen sich in Position, um jeden Moment zuzuschlagen. Was sich anhört wie ein Tauchertraum, ist tatsächlich Realität. Es handelt sich um den alljährlichen Sardine Run vor der Küste Südafrikas.
Der Sardine Run ist ein einzigartiges Naturspektakel, das es nur in Südafrika gibt. Millionen von Sardinen sammeln sich im Winter der Südhalbkugel vor der südlichen Küste Südafrikas und veranstalten dort die größte Tierwanderung, die es auf unserem Planeten gibt. Sie ziehen von den kälteren Gewässern vor Port Elizabeth bis in den Norden Südafrikas. Dabei legen sie eine gewaltige Strecke von knapp 1000 km zurück, die voller Gefahren und Jägern steckt, um dann vor Mosambik zu laichen und den Bestand ihrer Art zu sichern. Für die Rückreise zur Küste des östlichen Kaps nutzen die kleinen Fische dann die sogenannte Agulhas Strömung.
Um dieses Phänomen zu beobachten hat man ungefähr einen Monat Zeit, und zwar zwischen Juni und Juli. Zeit ist genau das richtige Stichwort, denn davon braucht man zusammen mit Geduld eine ganze Menge. Meist sucht der Skipper am Horizont nach einer Ansammlung von Seevögeln, die sich ins kalte Nass stürzen. Die Tölpel sehen von weitem eher aus wie wilde umherschwirrende Bienen und je näher man kommt, desto verrückter wirkt das ganze Schauspiel. Ihr Ziel sind so genannte Baitballs. Wörtlich übersetzt bedeutet Baitball „Köderball“ und damit ist eine Gruppe Sardinen gemeint, die eventuell vom Hauptschwarm separiert wurde und so eine ideale Beute darstellt. Sie dienen damit quasi als Köder für viele große Räuber, ob aus der Luft oder aus dem Wasser. In dem Fall wären es die Tölpel, die herab stürzen und Sekunden lang untertauchen, bis sie mit einer Sardine im Schnabel wieder auftauchen und sich gleich nach dem Verzehr des Fisches in den nächsten Sturzflug begeben. Und genau dieses Spektakel gilt es für den Skipper zu finden, denn dann ist man dem „großen Fressen“ ganz nah und man kann den, für uns Taucher, entscheidenden Teil des Sardine Run erleben und bestaunen.
Bei kleineren Baitballs hüpft man nur mit Schnorchel-Ausrüstung ins Wasser, bei großen wird getaucht. Letztlich kommt es einzig und alleine darauf an, ob man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Alles ist möglich. Ganze Delphinschulen jagen zusammen mit Seelöwen durch das Knäuel aus Sardinen, machen aber Platz und gehen auf Abstand, sobald die Haie kommen und ihr Stück vom Kuchen haben möchten. Schwertfische sind ebenfalls anzutreffen und mit etwas Glück jagen sogar Orcas oder Wale den Baitballs hinterher.
So besonders dieses Spektakel auch ist, sollte man den Aufwand nicht außer Acht lassen. Stundenlanges Suchen und keine Garantie auf Erfolg kann an den Kräften zehren. Entdeckt man aber einen Baitball, ist dies alles schnell vergessen und ein unvergessliches Abenteuer beginnt.
Wichtig ist eben, dass man niemals vergisst, dass es sich um NATURspektakel handelt. Und die Natur ist nicht vorherzusehen.
Ablauf des Sardine Runs
Wir bieten den Sardine Run in Zusammenarbeit mit unserer Partner-Tauchbasis aus Umkomaas an. Das Team der Tauchbasis Blue Ocean Dive Resort führt Ausflüge zum Sardine Run bereits seit vielen Jahren durch und hat sehr erfahrene Skipper. Die Eigentümer sind oft selbst mit dabei und stehen ebenfalls am Steuer.
Ausgangsort ist der ca. 4 1/2 Stunden südlich von Umkomaas (und damit ca. 6 Stunden südlich von Durban) gelegene Ort St. Johns Port. Die Pakete für den Sardine Run können letztlich auch recht individuell gestaltet werden, anbieten würde sich aber in jedem Fall eine Kombination mit Umkomaas (Aliwal Shoal) und/oder Shelly Beach (Protea Banks). DENN, der Sardine Run findet im südafrikanischen Winter statt, sprich die Wassertemperaturen betragen zwischen 19 und 22 Grad. Daran sollte/könnte man sich bei einer Station vor dem Sardine Run sehr gut gewöhnen, genauso wie an die Art des Tauchens bzw. Schorchelns. ABER bitte nicht falsch verstehen, bei einer solchen Kombination würde man eines oder zwei der besten Tauchgebiete der Welt kennen lernen! Egal wie man es zusammenbaut, eine solche Reise wäre sicherlich ein Highlight eines jeden Tauchers.
Die Ausfahrten finden mit großen Schlauchbooten statt und genau das kann mitunter etwas anstrengend sein. Beim Sardine Run wird sehr viel geschnorchelt, denn die Bait Balls lösen sich sehr oft sehr schnell wieder auf. In dem Fall bleibt keine Zeit aufzurödeln. Nur wenn es sich um einen großen Baitball handelt, der lange an einer Stelle bleibt, kann getaucht und das ganze Treiben von unten betrachtet werden.
Gewohnt wird in dem Cremorne Estate Holiday Resort außerhalb von Port St. Johns. Das Team der Tauchbasis vom Blue Ocean Dive Resort wohnt ebenfalls dort, somit sind alle beisammen und es entsteht eine Stimmung wie in einem Feriencamp. In der Unterkunft befindet sich ein Pub sowie ein Restaurant. Im Ort Port St. Johns gibt es weitere Restaurants und einen Supermarkt.
Als Equipment sollte man einen guten Halbtrockenanzug von 5 bis 7 mm einplanen, Handschuhe und Füßlinge sind quasi Pflicht und Jacken sollte man ebenfalls für die Bootsfahrten dabei haben. Öljacken sind aber auch immer an Bord des Bootes.
Das Blue Ocean Dive Resort bietet unterschiedliche Pakete an. Alle Sardine Run-Pakete beinhalten jeweils eine Nacht im Hotel Blue Ocean Dive Resort in Umkomaas, Halbpension in Port St. Johns, Transfers, 2 Tauchgänge in Aliwal Shoal, MPA – Genehmigung, Flasche & Blei, sowie die jeweilig gewünschten Sardine Run Ocean Safari-Tage inklusive der Übernachtungen im Resort Cremorne Estate in Port St. Johns.
Wie oben bereits erwähnt, findet der Sardine Run ausschließlich in der Zeit von Juni bis Juli statt. Sehr gerne buchen wir Ihnen ab € 2.399,00 pro Person das entsprechende Paket. Auf Wunsch sind Flüge, weitere Übernachtungen, Mietwagen, Tauchpakete, usw. zubuchbar.
