Daedalus-Riff
Das Daedalus-Riff in Ägypten ist berüchtigt für die dort oft anzutreffenden Hammerhai-Schulen. Genauer gesagt handelt es sich um die Bogenstirn-Hammerhaie, die sich hier vor einiger Zeit angesiedelt haben. An Großfisch gibt es aber noch weitaus mehr zu sehen! Fuchshaie, Graue Riffhaie oder Weißspitzen-Hochseehaie kann man hier ebenfalls antreffen. Genau wie die Brother Islands ist das Daedalus-Riff für weitaus mehr bekannt wie für seine Haie.
Imposante Steilwände, prächtige Hart und Weichkorallen, sowie große Barrakuda-Schulen sind mit die besten Gründe um das Daedalus Riff einmal in sein Logbuch einzutragen. Das Riff ist allerdings nicht für Anfänger geeignet, da es eigentlich nur zwei verschiedene Arten von Tauchgängen gibt, bei denen man viel zu sehen bekommt: tiefe Tauchgänge oder Strömungstauchgänge.
Auch Typisch für das Daedalus-Riff sind die riesigen Formationen an Hartkorallen, sowie die Chance Walhaien und Mantas zu begegnen. Schwärme von Doktorfischen, Makrelen und Füsilieren kann man an anderen Tauchplätzen kaum häufiger vorfinden.
Als Zeitvertreib während einer Tauchpause lohnt sich in jedem Fall der Besuch bei dem im Jahre 1863 erbauten Leuchtturm. Vor allem Hobbyfotografen und Sonnenuntergangsliebhaber kommen hier ganz auf ihre Kosten. Der Leuchtturm an sich sieht schon sehr schön aus, im Hintergrund gesellen sich dann aber noch ein endlos wirkendes Rotes Meer und ein sich im Riff verlaufender Bootssteg hinzu. Einfach ein unschlagbares Motiv…
Blue Hole Dahab
Blaue Löcher beeindrucken so ziemlich jeden Taucher. Sie haben eine gewisse Anziehungskraft auf all jene, die den Unterwassersport lieben. Egal ob aus der Luft, von der Wasseroberfläche oder von 40 m Tiefe, die kraterförmige Öffnung sieht einfach faszinierend aus. Genau deswegen ist das Blue Hole wahrscheinlich der bekannteste Tauchplatz der Region und zieht jedes Jahr viele Sporttaucher an.
Der Tauchspot liegt ca. 10 km nördlich von Dahab und wird mit dem Jeep angefahren. Einige Meter unter der Wasseroberfläche öffnet sich ein Loch im Riffdach und fällt bis auf eine Tiefe von ca. 110 m ab. Auf 45 m liegt dann der sogenannte Bogen, genannt „The Arch“. Hier können ausreichend zertifizierte, aber vor allem erfahrene Taucher durch einen ca. 25m langen Durchgang ins offene Meer tauchen.
Thistlegorm
Das wohl bekannteste Wrack im Roten Meer und wahrscheinlich der meist betauchteste Spot weltweit ist die SS Thistlegorm (= Blaue Distel). Das britische Frachtschiff wurde im Oktober 1941 von zwei Bombenflugzeugen in der Nähe der Sinai-Halbinsel versenkt, nachdem es mit Kriegsgütern beladen wurde und wieder aus dem Hafen auslief. Erst 1955 wurde die SS Thistlegorm von dem Tauchpionier Jacques-Yves Cousteau entdeckt. Jedoch wurde zu dem damaligen Zeitpunkt die Position des Wracks nicht öffentlich Preis gegeben, sodass das Wrack erst 1991 wiederentdeckt wurde. Heute kann man die Thistlegorm quasi als gut erhaltenes Unterwassermuseum des zweiten Weltkrieges bezeichnen.
In einer Tiefe von 17 bis 30 Metern findet man die 126 Meter lange SS Thistlegorm. Der vordere Teil des Wracks ist noch gut erhalten. An Deck sind nach wie vor noch die Eisenbahnwaggons vorhanden, genau wie sie 1941 beladen wurden. Im Inneren des Wracks sind auf zwei Laderäume unglaubliche Schätze aus der damaligen Zeit verteilt. Im ersten Laderaum befinden sich auf der oberen Ebene unzählige Motorräder, kleine Schützenpanzer und Lastkraftwagen bis hin zu Tragflächen von Flugzeugen. Im unteren Bereich kann man diverse militärische Ausrüstungsgegenstände entdecken. Leider findet man auch die zerstörten Hinterlassenschaften von Souvenirjägern.
Viel beeindruckender ist der zweite Laderaum. Jeeps und weitere Motorräder, die gut erhalten und bis ins kleinste Detail erkennbar sind. Diese sind verladen auf riesigen Lkws. Es fühlt sich fast so an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Beim Tauchen durch die Gänge saugt man irgendwie auch ein großes Stück Geschichte mit auf. Auch bei einer Umrundung der SS Thistlegorm gibt es viel zu entdecken. Von gut bewachsenen Masten bis zu einem Geschütz am Heck. Gut sichtbar ist auch die Stelle, an der die Bomben einschlugen. Ein großes Trümmerfeld, der aber einen genauen Blick verdient hat. Hier liegen Munitionskisten und zerfetzte Fahrzeuge am Boden verteilt. Etwas seitlich liegend sind alte Lokomotiven und Panzer zu sehen, die durch den Untergang über Bord gegangen sind.
Zu guter Letzt sollte man sich noch das abgesprengte Heck der SS Thistlegorm anschauen. Große Fischschwärme tummeln sich um das Wrackteil, welches immer noch mit einer Flugabwehrkanone und einem Geschütz bestückt ist.
An der SS Thistlegorm sollte man auf jeden Fall mehrere Tauchgänge einplanen, um die volle Pracht dieses Wracks zu entdecken. Außerdem sollte das Wrack in den frühen Morgenstunden betaucht werden, da hier noch keine allzu großen Massen an Tauchern anzutreffen sind.
St. Johns
Der Name St. Johns beschreibt keinen einzelnen Tauchplatz, sondern eine komplette Tour. Aber die St. Johns-Tour ist nicht einfach eine Zusammenstellung aus vielen gewöhnlichen Tauchplätzen, sie ist wirklich ein bunter Mix aus dem besten was das Rote Meer zu bieten hat! Eine Vielzahl an abwechslungsreichen Riffen, Höhlensysteme, und überwältigende Steilriffen wechseln sich mit bunten Korallengärten ab. Auch Begegnungen mit Weißspitzen-Hochseehaien und Grauen Riffhaien sind keine Seltenheit, allerdings nicht ganz so selbstverständlich wie bei den Brother Islands oder dem Deadalus-Riff.
Das Tolle an den verschiedenen Dive-Spots bei St. Johns ist, dass Sie eine schöne Alternative zu den vielbefahrenen Tauchsafaris bietet. Die so gut wie unberührte Unterwasserwelt bietet wirklich eine Vielzahl an tropischen Meerestieren und fantastischen Riffen.
Elphinstone-Riff
Dieses wunderbare Tauchgebiet ist bekannt für seine Hai-Begegnungen! Egal ob Hammerhaie, Weißspitzenriffhaie oder Graue Riffhaie. Ganz besonders ist Elphinstone aber für den Weißspitzen-Hochseehai berühmt. Das Riff ist ca. 20 km von Marsa Alam gelegen, was es sowohl zu einem Tauchsafari- als auch Tagesziel von Land aus macht. Man findet hier, auf dem 600 m langen zigarrenförmigen Riff die seltene lila Dendronephthya, braune Weichkorallen und Massen von Rotzahn-Drückerfischen. Außerdem kann man sehr schön Riesenmakrelen, sowie Barrakudas beim Jagen beobachten.
Im Ganzen kann man sagen, dass das Elphinstone-Riff ein bunter Mix aus Großfisch, tollen Korallenformationen und Steilwänden ist.
Rocky Island und Zabargad Island
Etwas weiter im Süden Ägyptens, ca. 65 km von Berenice liegen die zwei Inseln „Rocky Island“ und „Zabargad Island“. Zwei kleine Fleckchen Land, so nah beieinander und doch könnten sie nicht unterschiedlicher unter Wasser sein.
In den eher flacheren Tauchgebieten „Zabargad Islands“ sind Haibegegnungen eher selten, dafür hat die Insel schöne Höhlensysteme, Seegraswiesen und vor allem ein russisches Wrack zu bieten.
Rund um „Rocky Island“ dagegen gibt es häufiger große Besucher. Immer öfter werden hier Tigerhaie gesichtet, andere Haiarten sind hier quasi sowieso zuhause.
Für technische Taucher gibt es ebenfalls eine Sehenswürdigkeit. Auf Tiefen zwischen 80m und 120m liegt das berüchtigte Passagier-Schiff „Maiden“.
Rosalie Moller
Zwei Tage nachdem deutsche Bomber 1941 die „Thistlegorm“ versenkt hatten, kehrten sie mit Verstärkung zurück und brachten auch das Transportschiff „Rosalie Moller“ unter die Wasseroberfläche.
Auch heute kann man die Schäden der Bomben noch deutlich erkennen, trotzdem ist die Rosalie Moller noch sehr gut erhalten.
Das Wrack ist vor allem für erfahrene Sporttaucher geeignet, um nicht zu sagen vorbehalten, da man erst ab 30 m Tiefe das Oberdeck erkennen kann und der tiefste Punkt bei ca. 50 m liegt. Betaucht man den Bug von vorne, könnte man meinen die „Rosalie“ wäre ein Geisterschiff, das jeden Moment wieder aufbricht, um in See zu stechen. Sie steht senkrecht und weist bis auf die