Tauchplätze Playa del Carmen
Von Playa del Carmen aus erreicht man, wie schon unter Tauchbetrieb erklärt, drei verschiedene Tauchgebiete – was alleine schon eine Besonderheit dieser Region darstellt:
– Playa del Carmen,
– die Cenotes der Halbinsel Yucatan und
– die vorgelagerte Insel Cozumel.
Die Cenoten sind sicherlich das Highlight der Region, weshalb wir diese weiter unten auch ausführlich beschreiben.
1) PLAYA DEL CARMEN
Rund um Playa del Carmen gibt es 12 Tauchplätze, wobei von diesen 6 wirklich sehr sehenswert sind. Die übrigen Tauchplätze dienen weitestgehend für Tauchkurse.
Einer der schönsten Tauchplätze ist „La Tortuga“ – ein Drift-Tauchgang mit teilweise starker Strömung, bei dem man über den schön bewachsen Meeresgrund (sehr angenehm) getrieben wird und unglaublich viele riesengroße Schildkröten bewundern kann. Zu Beginn zählt man noch die umherschwimmenden Schildkröten, aber nach der 20ten hört man in der Regel auf… Durch die Strömung hat man auch gute Chancen auf Großfisch!
Ein weiterer sehr interessanter Tauchplatz ist „Los Arcos“, der nach seinen zwei Bögen benannt ist, die Fischschwärmen, Muränen und vielen Krustentieren Schutz bieten. Die Wandabschnitte sind 5m hoch und mit Hartkorallen, Schwämmen und Seefächern belagert. Auf den sandigen Bereichen können Taucher Schildkröten, Zackenbarsche und Stachelrochen finden und in den Wintermonaten (Dezember – März) ist Los Arcos ein super Ort für die Begegnung mit Bullenhaien. Aufgrund seiner Tiefe und Strömung, ist Los Arcos allerdings nur für fortgeschrittene Taucher empfohlen.
Der Tauchplatz Sabalos wurde nach den Schwärmen von Tarpunen benannt. Taucher können oft Schildkröten, gelegentlich Adlerrochen, grosse Muränen, Stachelrochen, Königskrabben und Vieles mehr sehen. Das Riff hat viele Korallenüberhänge, die voll von Rifffischen sind und am Ende des Riffes eine kleine Höhle.
Das ehemalige Garnelenschiff Mama Vina wurde 1995 absichtlich für Tauchaktivitäten versenkt. Seitdem ist das Wrack schnell mit Korallen bedeckt worden und ist das Zuhause für viele Fische, wie zum Beispiel grosse Kugelfische, Muränen, Barrakudas, grosse Schwärme von Jack-Fischen und anderen pelagialen Fischen geworden. Das Wrack liegt bei 30 Metern und die Strömung ist normalerweise stark, so dass wir diesen Tauchplatz nur für erfahrene Taucher empfehlen.
2) DIE CENOTEN AUF DER HALBINSEL YUCATAN
Was sind die „Cenotes“ überhaupt“?
Die Halbinsel Yucatan ist eigentlich eine Kalksteinplattform, die sich vor vielen Millionen von Jahren gebildet hat. Durch verschiedene Eiszeiten hat sich der Meeresspiegel immer wieder verändert, und diese Kalksteinplattform war immer wieder unter Wasser. Als der Meeresspiegel sich wieder senkte, begann die Geburtsstunde der Grotten. Das Regenwasser filterte sich durch die Gesteinsformationen. Durch die verrottenden Blätter und Wurzeln bildete sich Kohlensäure; beide Komponenten zusammengenommen schufen Wege im Untergrund, in welchen das Wasser seinen Weg zurück zum Meer fand. Auf diesen Wegen begannen sich auch die sog. Stalaktiten und Stalagmiten zu formen. Währen der letzten Eiszeit waren die Ozeane ca. 35 Meter unter ihrem jetzigen Niveau. Vor rund 18.000 Jahren begann das Eis zu schmelzen und die Ozeane stiegen auf ihre heutige Höhe an. Das Meerwasser begann die von der Natur geschaffenen Untergrundwege zu fluten und schuf damit das unvergleichliche Wassergrottensystem unter der Erde, dass wir heute nahezu einzigartig auf der Halbinsel Yucatan vorfinden.
Für die geheimnisvolle Maya Zivilisation, die das Land hier zwischen 300 bis 900 v. Chr. bevölkerte, waren die „Cenotes“ (Dzonot = Heiliges Geschenk) nicht nur ihre einzige Frischwasserversorgung, sondern spielten auch eine wichtige Rolle in ihrer Mythologie. Die Wasser der „Cenotes“ stellten die Fenster zur Nachwelt dar und dienten als Schlüssel für den Eingang in ein anderes Leben. Hier in den „Cenotes“ der Halbinsel Yucatan fanden Rieten und Zeremonien statt, die dazu dienten, die Götter der Unterwelt gnädig zu stimmen. Noch heute werden in den Grotten Überreste der Maya Kultur und ihrer Anbetung gefunden.
Zusammengefasst kann man 4 Punkte über die Cenotes sagen:
Wunderschön
Egal ob man schnorchelt oder taucht; man wird begeistert und überrascht sein auf der Reise durch die Dunkelheit, wenn plötzlich Lichtstrahlen durch Risse in den Höhlenwände auf ein Fossil treffen und die Mystik der Vergangenheit für einen Moment wiederbeleben. Man entdeckt eine Zauberwelt aus Stalaktiten und Stalagmiten, zwischen Jahrtausend-alten Wurzelgebilden hindurch, die sich vom Boden über Ihnen in die heilige Unterwelt der Mayas schlängeln…. Das Wasser in den Grotten ist unendlich klar und gibt das Gefühl von einer anderen Dimension. In manchen Grotten trifft man auf die sog. Halocline, wo sich Süßwasser mit Salzwasser mischt, was dann den Eindruck verschafft, als würde man durch eine fantastische Wasserwolke schweben….
Einzigartig
Es gibt nur einen Ort auf der Welt, wo man in einem Grottensystem tauchen kann, ohne eine höhere Zertifikation als OWD zu benötigen. Yucatans „Cenotes“ sind dafür weltberühmt. Dies darf und sollte man nicht versäumen…
Einfach
Die „Cenotes“-Tauchgänge sind gewöhnlich flache Tauchgänge (5 – 10 m) und für jeden zugänglich, der einen Basistauchschein besitzt. Das frische Süßwasser ist sehr ruhig und heißt einen willkommen in eine Welt der Ruhe und Entspannung. Es ist eine einfache Tauchmöglichkeit für jene, denen rauhe Meeresbedingungen zuwider sind und auch ideal für Taucher mit wenig Erfahrung.
Sicher
Der Weg, den man betaucht ist immer breit genug, so dass 2 Taucher nebeneinander Platz haben, und man ist stets nicht mehr als 40 m zur nächsten direkten Aufstiegsmöglichkeit und Tageslicht entfernt. Getaucht wird in kleinen Gruppen, wobei 1 Guide nicht mehr als 4 Taucher führt! Vor dem ersten Cenotes-Tauchgang erhält man zudem ein sehr ausführliches und leicht verständliches Briefing! Im Gegensatz zu
Meerestauchgängen kann man auch bei Schlechtwetterbedingungen jeden Tag in den „Cenotes“ tauchen, das ganze Jahr über!
Hier die Beschreibungen von den bekanntesten Höhlen:
Gran Cenote
Vermutlich die schönste Cenote und ein absolutes MUSS! Die Gran Cenote ist ein Teil des Höhlensystems Sac Aktun, dem längsten Höhlensystems der Welt. Sac Aktun bedeutet „Weiße Höhle“ in der Mayasprache.
Der Tauchgang beginnt im sonnendurchfluteten Eingangsbereich, der einem riesigen Süßwasser-Aquarium mit Buntbarschen und Schildkröten gleicht. Dann geht es weiter durch die eindrucksvolle Eingangshalle, es folgen bizarre Säulen aus dem Boden (Stalagmiten) und der Decke (Stalaktiten) und bis zum Ende des Tauchgangs sieht man kristallklares Wasser, fantastische Felsformationen und weiße Wände – Magie pur! Die maximale Tiefe beträgt 10 Meter. Für Schnorchler ist die Gran Cenote ebenfalls geeignet.
Chac Mool
Es gibt hier zwei Eingänge, welche beide in den selben großen Raum führen. Leicht zu erreichen und auch nahe des Einstiegs auf der linken Seite liegt der „Room of Beauty“: Eine Halle mit großen Stalaktiten- und Stalagmitenformationen, zwischen denen man „hindurchfliegen“ kann. Ein weiteres Highlight ist das „Monsterhouse“: Nach etwa 25 bis 30-minütiger Schwimmstrecke durch, zum Teil recht niedrige Tunnel, die sich mit der Zeit zunehmend weiten, öffnet sich plötzlich ein riesiger Raum, der alles Licht schluckt und dem nur sehr starke Lampen gewachsen sind. Hier befindet sich der mit 18 Metern längste Unterwasserstalaktit der Welt. Um dieses „Monster“ von der Nähe zu erkunden, muß man sich von der Sicherungsleine entfernen.
Die Cenote Chac Mool bietet atembraubende Lichtspiele, wenn die Sonne in das Höhlensystem scheint. Außerdem kann man hier das Phänomen der „Halocline“ erleben, das ist die Grenze wo Salz- und Süßwasser zusammentreffen und sich unglaubliche visuelle Effekte ergeben.
Tajma Ha
Der Tauchgang beginnt in einem weiten Raum unter einer mit Luft gefüllten Höhle. Das Licht, das durch kleine Öffnungen strömt, zaubert eine wahnsinnige Laserlichtshow, gerade in den Sommermonaten – ein absolutes Highlight! Wenn man weiter tauchtin Richtung der zweiten kleinen Cenote Sugar Bowl, findet man hunderte von Stalaktiten. In der Sugar Bowl Cenote kann man ebenfalls an sonnigen Tagen eine fantastische Lichtershow sehen. Zwischen den unzähligen Stalaktiten und Stalakmiten kann man Jahrhunderte alte Fossilien entdecken. In den tieferen Bereichen befindet sich wieder die „Halocline“, welche interessante, spiegelartige Effekte unter Wasser erzeugt.
El Eden
Diese Cenote ist auch unter dem Namen Ponderosa bekannt. Eine große und sehr schöne Cenote, wie ein riesiger Swimmingpool inmitten des Dschungels. Große moosbedeckte Felsen und Pflanzen am Boden der Cenote sind die Heimat von verschiedenen Fischen und Frischwasseraalen. Durch einen längeren Tunnel erreicht man sogar Teile der Cenote Coral Garden mit atemberaubenden Lichtershows.
Insgesamt ist die Cenote El Eden eine leichtere Cenote mit großem Räumen und es ist deshalb für unerfahrene Taucher ideal .
Chikin Ha
Vom sonnendurchfluteten Eingansbereich taucht man durch einen ca. 80 Meter langen Tunnel zur sogenannten Rainbow Cenote. Chikin Ha ist die erste Cenote, welche mehrere Cenotenmit einer Gesamtlänge von mehr als zehn Kilometern an Unterwasserpassagen miteinander verbindet. Von der Rainbow Cenote aus erblickt man aus der Tiefe die weiten des Dschungels mit seinen unzähligen Pflanzen. Hier findet man ebenfalls die „Halocline“, also den Bereich, in dem Süßwasser auf Salzwasser trifft, wodurch faszinierende visuelle Effekte entstehen. Wiederum gibt es fantastische Lichtspiele zu beobachten, was wirklich mit das spektakulärste Highlight der Cenoten ist.
Dos Ojos
bedeutet zwei Augen, weil bei dieser Cenote zwei verschiedene Routen möglich. Beide beginnen bei dem schon eindrucksvollen Einstiegsbereich mit sensationell klarem Wasser.
Die erste Route besticht, durch die immer wieder einfallenden Lichtstrahlen und dadurch wirklich bizarr aussehenden Felsformationen. Es ist immer wieder unglaublich, wenn man sich einfach nur umschaut und diese wie gezeichnet wirkende Landschaft „besichtigt“.
Die zweite Runde führt fast die ganze Zeit durch ein komplett dunkles Tunnelsystem. Ein Highlight ist die Pause, die man an der Oberfläche in der sog. Kathedrale einlegt. Hier fühlt man sich wie ein tauchender Entdecker, wenn man die Decke der Höhle bewundert. Diese wird auch Bat Cave, also Fledermaushöhle, genannt.
Das Ende beider Routen ist die Rückkehr in den riesigen Einstiegsbereich, bei dem man sich wirklich fliegend fühlt – ein absolutes Gänsehaut-Taucherlebnis!!!