Liebe Tauchfreunde,
ich hoffe alle sind gut ins neue Jahr gestartet und planen bereits weitere, einzigartige Taucherlebenisse?!? So geht es mir nämlich… Wohin geht es als Nächstes? Was möchte ich unbedingt erleben? Ich mag diese Phase des Jahres, wenn vieles noch offen ist, sehr gerne…
Bereits in wenigen Tagen öffnet wieder die Messe BOOT in Düsseldorf ihre Tore und ich freue mich sehr auf diesen besonderen Treffpunkt für viele Taucher und Wassersportler. Am Ende meines Reiseberichts gibt es dazu weitere Infos und Updates PLUS auch dieses Jahr gibt es unser beliebtes Eintrittskarten-Gewinnspiel.
Vorher möchte ich aber gerne von einer meiner Reisen aus dem vergangenen Jahr erzählen, denn ich war endlich mal wieder in Mittelamerika unterwegs und dabei wirklich komplett begeistert! Eine solch ehrliche Euphorie hängt bei mir auch immer stark mit der Erwartungshaltung zusammen und wenn diese übertroffen wird, dann erwischt es mich tatsächlich voll und ganz. Und genau so war es dieses Mal! Kleiner Spoiler, ich hatte zum Beispiel die außergewöhnlichste Walhai-Begegnung meines Lebens…
PANAMA
Als ich angefangen habe mich mit Panama zu beschäftigen, muss ich zugeben, dass es nicht sofort geclickt hat. Ich war nämlich Anfang der 2000er bereits einmal in Panama, und zwar als Zwischenstation von Cuba auf dem Weg in die Dominikanische Republik. Damals habe ich nur kurz die Hauptstadt Panama City und den Panama-Kanal besichtigt und die Stadt war ehrlich gesagt in keinem guten Zustand. Im Laufe der Jahre hat sich allerdings sehr viel Positives in Panama getan, und das Land hat sich extrem gut weiterentwickelt. Die Kriminalität konnte beispielsweise drastisch reduziert werden und der Tourismus wurde Schritt für Schritt verbessert und ausgebaut. Heute ist Panama ein fantastisches Reiseland mit unheimlich vielen Facetten und abwechslungsreichen Möglichkeiten. Zum einen gibt es ganz wunderbare Ziele im Hochland, die in Sachen Natur für mich absolut herausragend waren, dazu Panama City mit einer spannenden Geschichte und die vorgelagerten Inseln samt ihren Stränden sind ebenfalls wie in den schönsten Bilderbüchern. Was definitiv besonders ist, Panama verfügt über Küsten sowohl auf der Pazifik-, als auch auf der Karibikseite! Und ich habe beide Seiten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, bereist…
ANREISE
Panama hat einen ganz klaren Vorteil gegenüber vielen anderen Ländern in Mittelamerika, denn es gibt zahlreiche, angenehme Flugverbindungen ab Europa. Sprich, man muss nicht über die USA fliegen, sondern ab Frankfurt besteht beispielsweise die Möglichkeit mit der Lufthansa non-stopp nach Panama City zu gelangen. Ich bin über Paris geflogen, was ebenfalls unkompliziert und sogar preislich sehr fair war. Aufwendige Zwischenübernachtungen sind also nicht notwendig!
PANAMA CITY
Das Tor und entscheidende Drehkreuz für Panama ist die Hauptstadt Panama City. Wie gesagt, vor 20 Jahren war die Erscheinung eher deprimierend, mittlerweile ist aber vor allem die Altstadt ein echter Touristenmagnet. Zu Recht! Der historische Unabhängigkeitsplatz, die gewaltige Kathedrale, die vielen filmreifen Gassen (by the way, es wurden wirklich sehr viele Filme hier gedreht, James Bond mit Daniel Craig zum Beispiel), die spektakulären Dachterrassen mit phänomenalen Bars und noch vieles mehr haben mich nachhaltig beeindruckt.
Aber damit fehlen ja sogar die wahren Highlights noch, denn der Panama-Kanal ist ja definitiv eines der außergewöhnlichsten Bauwerke weltweit! Und auch wenn der Kanal an sich mit einer Länge von 82 km natürlich nur schwer in Gänze zu besichtigen ist, so gibt es dennoch ein Besucherzentrum, das sich sagenhaft entwickelt hat. Damals stand ich recht einsam in einem belanglosen Industriehafen, mittlerweile befindet sich dort ein riesiges IMAX-Kino, in dem die Zuschauer eine höchstinteressante Dokumentation über den Kanal bestaunen können (der Erzähler ist kein Geringerer als der Schauspieler Morgan Freeman). An der entscheidenden Stelle, an der die Schiffe über eine Schleuse auf ein anderes Wasserniveau gehievt werden, wurde eine Besucherterrasse errichtet und es gibt tatsächlich einen Moderator, der die verschiedenen Abläufe und auch Besonderheiten der Schiffe erklärt. Für mich war der Besuch dort gefühlt ein einziges Staunen und Kopfschütteln, denn was dort gebaut und installiert wurde, ist einfach nur unbeschreiblich und unbegreiflich. Der Besuch ist mehr als lohnenswert.
Außerdem verfügt Panama City über eine außergewöhnliche Uferpromenade, da sich dahinter eine futuristische Wolkenkratzerwand auftürmt. Die Stadt gilt ja als Bankenparadies und genau dies kann man in diesem Bereich sehr gut besichtigen.
Alles in allem war ich mehr als positiv überrascht, wie sich die Stadt gewandelt hat. In der Altstadt habe ich eine superspannende Walking Tour mit einem Local Guide gemacht, der faszinierende Dinge über die Entwicklung von Panama City erzählt hat. Zum Beispiel gibt es Zahlen, die belegen, dass Panama City die wirtschaftliche Hauptstadt von Mittel- und Südamerika ist. Und genau dies spiegelt sich in der renovierten Altstadt und den angrenzenden Stadtteilen wider. An der Stelle möchte ich auch noch anmerken, dass ich mich in jeder Sekunde sicher gefühlt habe, und ich bin viel zu Fuß unterwegs gewesen, sofern das eine offene Frage sein sollte.
SANTA CATALINA
Meine erste Station war dann auch direkt schon das (taucherische) Highlight der ganzen Reise: Großfische ist das Zauberwort! Denn die sieht man vor allem auf der Pazifikseite, genauer gesagt rund um den kleinen Ort Santa Catalina.
Für die Anreise gibt es zwei Möglichkeiten, zum einem in einem privat gecharterten Flugzeug und zum anderen per Bustransfer. Ich bin tatsächlich geflogen, dies aber auch nur, weil es ein kurzfristiges Sonderspecial gab, was das Ganze erschwinglich gemacht hat. Eine solche Flugreise ist natürlich etwas extrem Besonderes, vor allem, weil man so fantastisch den Panama-Kanal von oben bestaunen kann, aber auch der ca. fünfeinhalbstündige Landtransfer führt durch wunderschöne Gebiete des Landes. Für ein derart außergewöhnlich herausragendes Tauchgebiete muss man eben (leider) eine solche Anreise in Kauf nehmen…
Santa Catalina ist bei Backpackern, Surfern und Tauchern definitiv ein sehr beliebter Spot, das liest man nicht nur überall, das war auch meine Wahrnehmung im Rest des Landes. Umso mehr überrascht es, wie winzig das Dorf ist! Ich meine, es handelt es sich um eine rumpelige Hauptstraße und eine spärlich bebaute Nebenstraße. Das ist es. Was nicht heißt, dass der Ort nichts zu bieten hätte, denn das genaue Gegenteil ist der Fall. Ich mag diese Art von Tourismus nämlich sehr gerne, wenn die Ortschaften so belassen werden, wie sie schon immer waren und eben nicht alles für die Touristen verändert wird. Klar, ein paar Restaurants und Cafés gibt es schon, aber diese werden in die bestehenden Gegebenheiten integriert. Dies wiederum hält den Massentourismus fern und es kommen nur die Gäste, die bereit sind, sich auf diese ursprüngliche Atmosphäre einzulassen. Und ganz wichtig, für diejenigen, die großartige Natur genießen möchten!
TAUCHBASIS SCUBA COIBA
Den ersten Hinweis, dass Santa Catalina ein interessanter Spot für mich sein könnte, hat mir freundlicherweise der Journalist und UW-Fotograf Jan Finsterbusch gegeben, von dem auch die weiter unten gezeigten Bilder sind. Wir haben bereits einige Reisen gemeinsam geplant und er weiß, was ich mag und worauf ich Wert lege. Santa Catalina hat hier spielend alle Punkte voll und ganz erfüllt, weshalb ich mehr als dankbar für diesen Tipp war.
Das taucherische Herz von Santa Catalina bildet der Österreicher Herbie Sunk, der bereits seit vielen Jahren in Panama lebt und deshalb auch das erste Tauchcenter am Platz direkt am Strand eröffnet hat. Seine Basis wird vermutlich keinen Schönheitspreis gewinnen, aber sie ist top ausgestattet, verfügt über ausgesprochen gutes Leihequipment, wird seriös geführt und Herbie und sein Team sind einfach weltklasse. Jedes Mal nach dem Tauchen haben wir noch gemütlich an einem Tisch zusammengesessen, unsere Videos gegenseitig bewundert und das Erlebte Revue passieren lassen. Eine hochmoderne, fancy Tauchbasis würde auch definitiv nicht nach Santa Catalina passen. Ich kann Scuba Coiba ausdrücklich empfehlen, denn ich habe von A bis Z nur die besten Erfahrungen gemacht.
DAS TAUCHEN IM COIBA NATIONALPARK
Kommen wir nun zu dem Grund, warum ich nach Panama wollte, und dieser heißt Coiba. Genauer gesagt der Coiba Nationalpark. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von insgesamt 38 Inseln, die 2005 sogar auf die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden. Benannt wurde dieses Schutzgebiet nach der größten Insel Coiba.
Wie ich sowohl von Herbie, als auch in der Rangerstation des Nationalparks erfahren habe, zählt Coiba neben den bekannteren Inseln
- Galapagos,
- Malpelo und
- Cocos
zu dem Tropischen Ostpazifischen Korridor, der für seine „Großfisch-Wanderungen“ bekannt ist. Sprich Hammerhaie & Co ziehen innerhalb dieser vier Inseln regelmäßig ihre Kreise und demnach hat man auch rund um den Coiba Nationalpark sehr gute Chancen auf Großfischbegegnungen. Soweit die Theorie, doch wie sieht es in der Praxis aus?
Von Santa Catalina fährt man ca. 1 ¼ Stunden Richtung Nationalpark, wobei es sich hierbei eher um kleinere Boote handelt. Der Grund ist ganz einfach der, dass aufgrund der starken Gezeiten keine großen Schiffe praktikabel einsetzbar sind. Teilweise geht das Wasser tatsächlich hundert Meter weit zurück, so dass man durchaus auch mal etwas über den Sand laufen muss, um zu den Booten zu gelangen. Allerdings muss ich sagen, dass unser Boot erstaunlich komfortabel war, so dass die Fahrtzeit kein echter (negativer) Faktor ist.
Tauchplätze gibt es inmitten des Nationalparks natürlich sehr viele, wobei es hier definitiv Unterschiede gibt. Etwas weiter nördlich der Insel Coiba gibt es nämlich zum Beispiel die Contreras-Inseln, die vor allem gute Chancen auf Hammerhaie bieten.
Bei meinem ersten Tauchgang war ich zunächst einmal erstaunt, wie warm das Wasser war! Ich dachte, dass der Pazifik im März durchaus frisch ist, aber dem war nicht so, was wohl leider dem allseits bekannten El Nino-Phänomen zuzuschreiben ist. An der Oberfläche waren es zumeist gefühlt sehr warme 27 oder 28 Grad, wobei es durchaus auch immer wieder mal Sprungschichten gibt und dann sackt die Temperatur schnell auf 20 Grad runter.
Von der Riffbeschaffenheit war es dann schon eher so, wie ich es mir vorgestellt habe, will sagen karg. Es türmen sich viele gigantische Gesteinsbrocken übereinander, wodurch sich unzählige, gewaltige Canyons und Schluchten auftun. Mein erster Gedanke war, dass hier irgendwann mal Trolle Bowling gespielt haben müssen.
Wir sind zu sechst getaucht, was auch das Maximum pro Gruppe ist, allerdings hatten alle anderen Taucher bereits einige Tauchgänge hier absolviert. Als ich wenig später voller Aufregung den ersten Weißspitzenriffhaie entdecke und hektisch meinen Raschler schüttle, ernte ich erstaunlicherweise quasi gar keine Aufmerksamkeit. Wenig später weiß ich auch wieso: Haie gibt es hier nämlich an jeder Ecke. Bereits nach der Hälfte des ersten Tauchgangs höre ich auf zu zählen, weil es so viele sind. Unendlich viele. Haie gibt es im Coiba Nationalpark tatsächlich immer und zu jeder Jahreszeit, insofern stellen sie auch keine echte Besonderheit (mehr) dar. Ebenso verhält es sich mit Schildkröten und Rochen – diese kann man eigentlich immer und überall sehen. Ich habe ein Video von meinen Tauchgängen zusammengestellt und hier kann man sehr schnell erkennen, wie Tauchgänge im Coiba Nationalpark (im März) aussehen.
Saisonal hat man auch die Chance auf die oben angesprochenen Hammerhaie und was soll ich sagen, ich hatte tatsächlich Glück! Und zwar nicht nur beim Tauchen, sondern auch beim Schnorcheln. Nicht nur einmal, sondern sogar zweimal…
Zu Walhaien habe ich vor Ort leicht unterschiedliche Aussagen bekommen, denn anscheinend kann man sie generell wohl das ganze Jahr über (vor allem zum Vollmond) sehen, aber mir wurde auch gesagt, dass die beste Zeit zwischen März und Juni wäre. Anfang des Jahres steigt nämlich normalerweise (aber was bedeutet das schon) das kühlere Wasser an die Oberfläche und bringt viele Nährstoffe mit sich, wodurch die Sicht getrübt wird, dafür aber Planktonfresser, wie Walhaie und Mantas, angelockt werden.
Ich habe während meiner Tauchgänge nicht wirklich auf Walhaie spekuliert, denn ich wollte die Erwartung nicht zu sehr nach oben schrauben. Und ich schätze, das war genau der richtige Ansatz, denn während eines bis dahin schon sehr abwechslungsreichen Tauchgangs war es mir zum ersten Mal überhaupt in meiner Taucherkarriere vergönnt, einen Walhai zu spotten! Mit dem Riff an der rechten Schulter hatte ich den Eindruck, dass sich hinter der Kante etwas Großes bewegt, weshalb ich leicht aufgestiegen bin und tatsächlich, ganz ruhig und ohne Scheu schwebte dort auf ca. 5 Meter Tiefe ein schätzungsweise 5-6 Meter großer Walhai. Dieses Mal hatte mein Raschler wenig überraschend auch eine ganz andere Wirkung und die aufgeregte Freude war allen aus unserer Gruppe sofort anzumerken. Zum Glück wurde keiner ungeduldig oder ist aktiv zu nah herangeschwommen, weshalb der mehr als imposante Walhai auch erfreulich lange um uns herum gekreist ist. Das Ganze gipfelte in einer für mich atemberaubenden Sequenz, denn als ich dachte, dass er gemächlich an mir vorbeiziehen würde, bog der Walhai plötzlich vollkommen unvermittelt in meine Richtung ab und schwamm mehr oder weniger direkt auf mich zu. In letzter Sekunde drehte er ab und ich konnte danach sogar noch das beim Flossenschlag verdrängte Wasser spüren. So nah und so schön werde ich wohl niemals mehr einen Walhai erleben. Wer mag, meine Walhai-Videos habe ich zusammengeschnitten und ich denke man kann sehr gut erkennen, wie besonders diese Begegnung war.
Insgesamt muss ich sagen, dass das Tauchen vor Santa Catalina im Coiba Nationalpark mit das Beste ist, was ich je gesehen habe. Ja, ich habe in Südafrika NOCH mehr Großfische gesehen, dafür waren die Umstände aber ganz anders, denn sowohl über, als auch unter Wasser war es deutlich kälter. In Südafrika habe ich mit einem dicken Anzug plus Eisweste getaucht, hier war ich nur im Rashguard und Badehose unterwegs und hatte direkt über Wasser tropisches Flair… Eigentlich jeder Tauchgang war hier auf seine Art beeindruckend und jeder Tauchplatz hatte seine ganz eigene Faszination.
Ich würde jetzt allerdings nicht sagen, dass es für Anfänger der beste Spot ist, vor allem weil es hier und da schon auch mal richtig „ziehen“ kann, auch wenn die Tauchguides natürlich versuchen die Strömungen so gut es geht zu umgehen. Dazu kommen die oben angesprochenen Sprungschichten und die immer mal wieder schlechten Sichtweiten.
Wer damit aber gut klarkommt, wird mit einem außergewöhnlichen Tauchgebiet und sicherlich einmaligen Erlebnissen belohnt.
DIE INSELN IM COIBA NATIONALPARK
Unbedingt erwähnen möchte ich, dass die Inseln an sich auch eine echte Attraktion sind. Viele Ausflugsboote fahren beispielsweise nur für die ausgesprochen idyllischen Strände hierher. Für die Taucher bietet sich so die großartige Gelegenheit die Oberflächenpause in wechselnden Buchten zu verbringen und dort auch das Mittagessen zu sich zu nehmen. Ganz ehrlich, noch paradiesischer können Strände kaum sein!
HOTEL SANTA CATALINA
Als Unterkunft habe ich mir das Hotel Santa Catalina herausgesucht, welches zwar nicht allzu zentral, dafür umso schöner direkt am Meer auf einem kleinen Vorsprung liegt. Zum Ortszentrum sind es zu Fuß ca. 20 Minuten, wobei die Tauchbasis auch Transfers anbietet. Für mich war und ist es das beste Hotel in Santa Catalina, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut fair, der Infinity-Pool mit Blick aufs Meer einfach fantastisch, das Restaurant richtig gut ist und die Zimmer mehr als ansprechend sind. Das Paket ist einfach sehr stimmig und ich fand die Atmosphäre in der Anlage insgesamt sehr angenehm.
FAZIT
Santa Catalina ist seit meinem Besuch eines meiner absoluten Herzensziele, nicht nur weil ich hier mit die schönsten Großfischbegegnungen meiner Taucherkarriere hatte, sondern weil der kleine Ort wirklich besonders ist. Es gibt zum Beispiel mehrere kleine Cafés, die sowohl zum Frühstück als auch nachmittags einfach nur herrlich sind. Morgens habe ich mich dort immer mit leckeren Bowls, French Toast oder Smoothies für die Tauchausfahrten gestärkt, während es nachmittags saftiges Bananenbrot und frischen Kaffee gab. Man trifft dort auch immer wieder die anderen Taucher und kommt so unweigerlich ins Erzählen. Alternativ zum Tauchen gibt es am Ende des Ortes eine Surferbar direkt am Wasser, die mit gemütlichen Daybeds zum Lesen oder Entspannen einlädt. Ich habe es geliebt dort nachmittags einfach nur das Ambiente und die tiefstehende Sonne zu genießen. Abends gehen dann die warmen Lichter des Ortes an und die charmanten Restaurants zaubern ausgezeichnete, lokale Gerichte auf die Teller. Nichts ist aufdringlich oder gekünstelt, ganz im Gegenteil. Selten bin ich so schnell irgendwo angekommen und konnte ins Entspannen umschalten…
KOMBINATIONEN
Folgend möchte ich gerne noch eine Variante vorstellen, falls jemand neben dem Tauchen noch etwas mehr von Panama sehen möchte. Denn eines ist sicher, Panama hat unheimlich viel zu bieten!
Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten bzw. Ansätze, aber für mich war klar, dass ich unbedingt das Hochland von Boquete mit den hochwertigen Kaffeeplantagen und die Karibikseite mit den vielen Trauminseln der Provinz Bocas del Toro kennenlernen möchte.
Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass Boquete (mehr oder weniger) auf dem Weg von Santa Catalina nach Bocas del Toro liegt. Sprich eine Kombination ist relativ gut machbar. ABER: Nur Santa Catalina und Boquete zu kombinieren macht keinen Sinn, denn Boquete ist in diesem Fall eine Sackgasse, sprich um wieder zurück nach Panama City zu gelangen muss man entweder zurück nach Santa Catalina oder eben sowieso weiter nach Bocas del Toro fahren. Sprich, entweder man entscheidet sich für diese beiden Gebiete oder für keines.
BOQUETE
Von Santa Catalina nach Boquete gelangt man mit einem ca. fünfstündigen Bustransfer, der sich für mich aber deutlich kürzer angefühlt hat, weil ich es einfach klasse finde aus dem Fenster zu schauen und in der vorbeifliegenden, fabelhaft grünen Landschaft zu versinken.
Der Ort Boquete versprüht von der ersten Sekunde an pures Backpacker-Flair plus die Luft ist spürbar kühler und klar. Kein Wunder, während der Fahrt ging es immerhin knapp 1.200 Meter nach oben! Im Ort selbst gibt viele gemütliche Restaurants, die auch irgendwie den Charme von Boquete ausmachen.
Das Besondere an Boquete ist aber vor allem, dass man zahlreiche Möglichkeiten für Ausflüge und Aktivitäten hat. Man könnte nämlich problemlos drei oder vier Nächte hier verbringen und dennoch jeden Tag unterschiedliche und gleichzeitig abwechslungsreiche Aktivitäten unternehmen.
Meine beiden Highlights waren
- die (geführte) Hängebrückentour, bei der man über sieben Hängebrücken einen großartigen Ausflug durch den Dschungel macht, und
- der spannende Hike zu den drei Wasserfällen im Nordwesten von Boquete. Das Ganze ist etwas abenteuerlicher, aber man wird mit fantastischen Aussichtspunkten belohnt.
Darüber hinaus könnte man noch den Vulkan Baru besteigen, diverse Actiontouren wie Ziplining oder Rafting wagen oder aber die bekannten Kaffeeplantagen besichtigen. Tatsächlich zählt nämlich der Kaffee aus Boquete zu einem der besten der ganzen Welt…
BOCAS DEL TORO
Weitere fünf Transferstunden in Richtung Norden erreicht man die Provinz Bocas del Toro, die vor allem für ihr vorgelagertes Inselparadies berühmt ist.
Auf der Hauptinsel Colón findet man mit Bocas Town die einzige, echte Ortschaft, die mich irgendwie sehr an eine Westernstadt erinnert hat. Die holprig-staubige Hauptstraße wird links und rechts gesäumt von unzähligen kleinen Geschäften, Bars, Restaurants, Cafés und Ausflugsanbietern und ist das wuselige Zentrum für Touristen jeder Altersklasse. Auch wenn hier generell etwas mehr Tourismus herrscht, so sind es doch weitestgehend Backpacker und Individualtouristen, die vor allem wegen der wunderschönen Natur den Weg hierher gefunden haben.
Es gibt weder große Hotels, noch so etwas wie All-Inclusive. Die Unterkünfte verteilen sich auf die vielen Inseln und setzen teilweise auf pure Abgeschiedenheit. Ich habe mich allerdings für ein ausgesprochen ansprechendes Hotel in Bocas Town entschieden, ganz einfach, weil ich viel unternehmen wollte und die Möglichkeiten von der Hauptstadt aus schlichtweg am besten sind.
Das Besondere am Hotel Bambuda Bocas Town ist, dass das Haus auf Stelzen über dem Wasser gebaut wurde und so über eine traumhaft atmosphärische Terrasse verfügt. Hier den Tag mit Blick auf das Wasser bei einem leckeren Cocktail ausklingen lassen, könnte karibischer kaum sein.
Die Inseln von Bocas del Toro bieten vielfältige Ausflugsmöglichkeiten, wobei es sich fast immer um paradiesische Strände dreht. Angefangen vom Starfish Beach auf der Insel Colón, über den Red Frog Beach auf der Insel Bastimentos oder die von Stränden umgebende Trauminsel Zapatilla. Ich war jeweils absolut begeistert und ich denke mal die folgenden Bilder sprechen für sich.
Ich bin ja generell ein großer Karibikfan und mag das authentische, entspannte Flair, was es so sicherlich immer seltener gibt. Mein Aufenthalt in Bocas del Toro war für mich wie daher eine kleine Zeitreise und ich habe diese besondere Atmosphäre sehr genossen.
Tauchen kann man hier übrigens auch, allerdings fand ich die Tauchplätze insgesamt eher mittelgut, weshalb dies kein Kriterium sein sollte, um hierher zu reisen. Wer allerdings am Ende seiner Reise nochmal wunderschöne Strände und echtes Caribbean Feeling spüren möchte, der ist hier genau richtig.
Von Bocas del Toro gehen täglich mehrere Flüge nach Panama City (und zurück), wodurch man so die von mir hier vorgestellte, vielfältige Reise durch Panama abrunden kann. Meine persönliche Reiseempfehlung wäre:
1 Nacht Panama City
7 Nächte Santa Catalina
2 Nächte Boquete
4 Nächte Bocas del Toro
2 Nächte Panama City
Preis:
- Flug ab Deutschland nach Panama City
- Inlandstransfers
- 16 Nächte Hotels (DZ) inklusive Frühstück
- Inlandsflug
- pro Person € 2.687,–
- 10 Bootstauchgänge Coiba Nationalpark € 582,–
Alternativ für reine Taucher:
1 Nacht Panama City
10-12 Nächte Santa Catalina
2 Nächte Panama City
ZUSAMMENFASSUNG
Wie anfangs schon erwähnt, hat mich Panama komplett umgehauen! Ich mag diese Region in Zentralamerika generell sehr gerne, ich denke das ist kein Geheimnis, aber Panama hatte für mich eine besondere Mischung. Dieses herausragende Tauchgebiet mit dem Coiba Nationalpark auf der Pazifikseite ist schon einmal ein riesiger Pluspunkt. Neben Boquete gibt es mit dem Valle de Anton noch ein weiteres Hochlandgebiet, welches landschaftlich unheimlich reizvoll ist, wobei ich persönlich wirklich begeistert war von den verschiedenen Ausflugsmöglichkeiten in Boquete. Und Bocas del Toro ist einfach Karibik pur – auf allen Ebenen. Die vielen, atemberaubenden Strände, die filmreifen Bars am Wasser, das Ambiente auf den verschiedenen Inseln plus die angenehme Form von Tourismus sind für mich einfach unschlagbar. Panama City ist dann die Kirsche auf der Torte, denn eine solche Stadt gibt es in Mittelamerika – meiner Erfahrung nach – kein zweites Mal. Für abenteuerlustige Reisefans, die neben dem Tauchen auch etwas vom Land sehen möchten, ist Panama das perfekte Zielgebiet.
MESSE BOOT IN DÜSSELDORF – 18.01.-26.01.25
Zum Abschluss möchte ich sehr gerne noch auf die Messe BOOT in Düsseldorf hinweisen, die bereits Ende dieser Woche beginnt.
Wie bereits im letzten Jahr werden wir gemeinsam mit unseren Partnern von sun + fun und Sub Aqua in Halle 12 am Stand E51 (nahe des Tauchturms) zu finden sein. Passenderweise laden wir Sie natürlich wieder sehr gerne auf einen Cuba Libre an unserer karibischen Bar ein. Kommen Sie einfach mal bei uns vorbei und lassen Sie uns ein bisschen übers Reisen und Tauchen plaudern.
Ich freue mich wie immer sehr darauf viele bekannte Gesichter wiederzusehen!
Die BOOT beginnt bereits an diesem Samstag, den 18. Januar, und läuft dann neun Tage lang bis zum 26.01.25.
Wie immer haben wir zahlreiche Specials vorbereitet, die Sie am besten auf der Seite von sun + fun nachlesen können!
GEWINNSPIEL
Und schließlich zu unserem beliebten Klassiker, nämlich unserem alljährlichen Gewinnspiel. Wir verlosen hier 5 x 2 Eintrittskarten für die BOOT 2025!
Die Antworten Nummer 10, 25, 50, 75 und 100, die auf diesen Newsletter mit dem Stichwort „BOOT 2025“ antworten, gewinnen. Viel Glück!
Das soll es dann für heute auch „schon“ wieder gewesen sein. Ich hoffe meine Ausführungen haben Ihnen Spaß gemacht und ich konnte Sie ein wenig für Panama begeistern. Für mich kam Panama aus dem Nichts und ich freue mich ganz besonders, wenn ich eine solch spezielle Empfehlung weitergeben kann.
Sollten Sie Fragen zu Panama haben, melden Sie sich – wie immer – bitte sehr gerne bei mir. Ich bin für jedes Feedback dankbar und habe großen Spaß daran, über diese abenteuerfreudigen Zielgebiete zu sprechen. Wenn Sie mir schreiben, haben Sie bitte nur etwas Geduld, da ich bereits in Kürze Richtung Düsseldorf aufbreche.
Ich wünsche Ihnen allen einen wunderbares Tauchreisejahr 2025 und sende ganz herzliche Grüße
Ihr / Euer
Jan Thies
Geschäftsführer