Urlaubsreise nach Cuba
10.11.2018 – 22.11.18
Mein Name ist Simone Herdlitschka und ich arbeite seit dem 01. Februar 2017 bei Nautilus Tauchreisen. Endlich ist für mich ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen und ich konnte, wie ich finde, gerade noch rechtzeitig nach Cuba.
Wie gesagt, ich wollte schon seit längerer Zeit dieses Land bereisen, um eben noch das „alte“ Cuba kennen zu lernen. Als ich dies das erste Mal erwähnt habe, wusste ich noch nicht, dass man dort auch tauchen kann – aber umso besser!
Somit bin ich diesen Herbst endlich – zusammen mit der sehr erfahrenen Taucherin Petra, die unser Team von Nautilus Tauchreisen seit Jahrzehnten auf der boot in Düsseldorf unterstützt – nach Cuba aufgebrochen. Von München bzw. Düsseldorf ging es mit der Iberia über Madrid nach Havanna. Am Flughafen, nachdem wir unsere Einreisestempel bekommen und das Gepäck in Empfang genommen hatten, wurden wir von einem Mitarbeiter von Cubanacan (unsere Agentur vor Ort) herzlich in Empfang genommen. Wie von meinen Kollegen empfohlen, haben wir zuerst noch unsere mitgebrachten Euros in die einheimische Währung CUC umgetauscht, bevor es dann mit dem Oldtimer in die Altstadt von Havanna ging. Der Fahrer war echt super! Wie mir hinterher meine Reisebegleiterin erzählte, ist er einen kleinen Umweg gefahren, so dass wir im Dunkeln u. a. den beleuchteten „Plaza de la Revolución“ bestaunen konnten. Weiter ging die Fahrt an dem „Malecón“ entlang, direkt in die Casa Colon House (Privatunterkunft, eine sog. Casa Particular). Der größte Vorteil unserer Casa war, dass diese sehr zentral direkt in der Altstadt von Havanna liegt. Gleich zu Beginn ist mir aufgefallen, dass das Zimmer und das Bad zwar klein, aber sehr sauber sind. Da es bereits spät am Abend war und wir von der Anreise erschöpft, aber glücklich waren, gingen wir recht bald ins Bett.
Am nächsten Tag, nach einem leckeren Frühstück, besichtigten wir die Altstadt von Havanna. Petra war ein echter Schatz und zeigte mir sämtliche Highlights der Stadt. Anfangs schlenderten wir über den Prado direkt auf das „Gran Teatro de La Habana“ (Oper) und dem „El Capitolio“ (Capitol) zu. Vor der Oper gibt es einen Platz, an dem man Tag und Nacht sämtliche „aufgemotzte“ Oldtimer bestaunen kann. Außerdem befinden sich dort einige Hotels und was soll ich sagen, da ja auch im Urlaub niemand aus seiner Haut heraus kann, kam dann auch gleich die Touristikerin in mir durch und ich musste mir unbedingt das Hotel Parque Central anschauen. Das schönste an dem Hotel ist der Poolbereich auf dem Dach. Von dort kann man herrlich den Blick über die „La Habana Vieja“ (Altstadt) bis hin zum Meer schweifen lassen. Da wir aber noch einiges vorhatten, ging unser Spaziergang weiter durch das enge Gassengewirr der kubanischen Hauptstadt. Beim Herumschlendern kamen wir so nach und nach an zahlreichen Prachtbauten, Monumenten und Statuen, sowie am Museum de la Revolución, an dem Plaza de Veja, an der Cathedral de la Habana, usw. vorbei. Natürlich zeigte mir Petra auch die berühmte Bar „El Floridita“, in der Hemingway stets seinen Daiquiri trank. Da es in der Bar eiskalt war, haben wir allerdings auf unseren Drink verzichtet! Am frühen Abend gingen wir zurück Richtung Oper. Neben der Oper befindet sich das Traditionshotel „Inglaterra“ mit seiner schönen Dachterrasse. Ein wenig erschöpft ließen wir uns auf den Stühlen nieder, bestellten den ersten Mojito, stießen auf den Urlaub an und genossen unseren ersten Sonnenuntergang auf Cuba.
Am zweiten Tag fuhren wir mit einem Sammeltransfer, einem nagelneuen Bus, Richtung Pinar del Rio, in das weltberühmte Tabakanbaugebiet und von dort weiter in das Vinales Tal. Hier war ich fast ein wenig enttäuscht. Ich dachte, bei dem von uns gebuchten Sammeltransfer handelte es ich um einen Bus, in dem Einheimische und Touristen gemeinsam fahren. Dem war allerdings nicht so. Auch war es nicht das letzte Mal, dass ich feststellen musste, dass die Kubaner strickt zwischen Einheimische und Touristen beim Transport trennen. Für uns Urlauber hat es den Vorteil, dass man sich auf eine gute Organisation verlassen kann, Transferbusse bzw. Transfer-Taxi überpünktlich sind und oftmals die Fahrer bereits auf einen warten.
In Vinales selbst schliefen wir in dem kubanischen drei Sterne-Hotel La Ermita. Hotel bleibt Hotel und drei Sterne bleiben drei Sterne, auch da konnte ich im Vergleich zu anderen Ländern, keine nennenswerte Unterschiede feststellen. ABER, es war trotzdem zu 100% die richtige Wahl, denn der Blick von dort ist gigantisch und einzigartig. Ohne diese Aussicht, die wir schon am Morgen beim Frühstück genießen konnten, hätte ich die von der UNESCO ausgezeichnete Kulturlandschaft mit seinen Kalkfelsen, nie so verinnerlichen können.
Das lebhafte Dorf Vinales liegt im Tal und ist ca. 20 Gehminuten von dem Hotel La Ermita entfernt.
Am Tag nach unserer Ankunft schauten wir uns die touristischen Highlights, das „Mural of Prehistory“ und die „Cueva del Indio“ an. In Vinales haben wir erneut die kubanische Hilfsbereitschaft schätzten gelernt und erfuhren dabei, dass man mit Rohrzucker bei einer Verletzung extrem gut die Blutung stillen kann.
Am darauffolgenden Tag war es endlich soweit, unser Fahrer wartete wieder einmal überpünktlich vor dem Hotel und nach dem Frühstück ging es endlich zum Tauchgebiet Maria la Gorda.
Erst ging die Fahrt zurück nach Pinar del Rio, wieder vorbei an den Tabakanbaufeldern, hinein in das scheinbar nie enden wollende Naturschutzgebiet, bis irgendwann am Horizont das spiegelglatte Meer auftauchte! Von dort ging die Fahrt rasant am Meer entlang, bis direkt zum Resort. In Maria la Gorda wurden wir herzlich empfangen und konnten, früher als üblich unsere Zimmer beziehen. Kaum angekommen, machten wir uns auf, die weitläufige Anlage zu erkunden, unseren ersten Sonnenuntergang am Meer zu genießen und uns auf den morgigen Tauchtag zu freuen. Ich habe im Voraus sehr oft gehört, dass man vom Essen auf Cuba nichts erwarten sollte. Somit war ich überrascht, dass es jeden Abend eine Auswahl an Huhn-, Rind- und Schweinefleisch gab. Auch wurde jeden Abend eine Suppe, Reis, Nudeln, Süßspeisen, Obst, usw. aufgetischt. Klar die Abwechslung hat gefehlt, Gemüse gab es leider nur aus dem Glas und ein Festtags-Menü ist sicherlich etwas anderes, aber was erwartet man in einem Land, indem selbst die Einheimischen an Vieles nicht herankommen?! Unsere Reiseleiterin Kenia erzählte uns z. B. dass auch sie ganz schwer an Tomaten und Gurken heran kommt. Ich persönlich finde, dafür sollte einfach Verständnis aufgebracht werden!
Über Nacht schlug leider das Wetter um. So fielen unsere ersten, geplanten Tauchgänge im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Da hilft dann alles nichts und wir unternahmen einen ausgedehnten Sparziergang, um uns wenigstens ein bisschen zu bewegen. Am darauffolgenden Tag war es dann soweit und es ging unter Wasser. Was wir dort zu Gesicht bekamen, war aus meiner Sicht, karibisch schön. Auf jeden Fall gehören die üppig bewachsenen Canyons, an denen sich so manch kleines Tierchen entdecken lässt, zu den Highlights von Maria la Gorda. An einem Nachmittag sind wir gefühlt, keine 30 Meter geschwommen und haben an nur einem Fleck mehrere Krebse, Langusten, einen Ammen-Hai, zwei Muränen, zwei unterschiedliche Stachelrochen und noch mehr entdeckt.
Pro Tag wurden drei Tauchgänge angeboten. Wobei es sich dabei am Vormittag / Mittag immer um einen 2-Tank- Tauchgang und am Nachmittag um einen einzelnen Tauchgang handelte. Die Crew war stets bemüht, auf die Wünsche der einzelnen Taucher einzugehen. So habe ich zum Beispiel erlebt, dass nach dem Nachtmittagstauchgang, nicht weit vom Hotel entfernt, auf einmal das Boot angehalten hat und ein Pärchen samt Guide und kompletter Tauchausrüstung erneut ins Wasser gesprungen ist. Auf meine Frage „was sie denn machen?“, meinte die Frau nur TAUCHEN! J Die Beiden hatten gerade ihren offiziell letzten Tauchgang absolviert und wollten, zum Abschluss nicht noch einmal bis zum Hotel fahren, sondern anstelle dessen dorthin tauchen. Übrigens getaucht wird stets mit Guide. Vor jedem Tauchgang werden die Gruppen von den Guides eingeteilt. Wobei die Divemaster wirklich bemüht sind und darauf achten, dass Taucher mit gleicher oder ähnlicher Taucherfahrung zusammen tauchen. Die Möglichkeit einen Nachttauchgang zu absolvieren, hat es ebenfalls gegeben. Generell kann ich nur sagen, dass die Guides und die Tauchbasenleiter wirklich hilfsbereit sind und wenn man einen Wunsch hat, dann muss man halt einfach nett fragen!!!
Fazit: Für mich heißt Maria la Gorda einfaches und entspanntes WOHLFÜHL-Tauchen!
Nach drei Tauchgängen am Tag kam bei mir der Punkt, wo ich beschlossen habe, das Meer auch vom Strand aus zu genießen und so haben wir uns jedes Mal nach dem Tauchen an die Snackbar gesetzt, meistens mit einem Cocktail in der Hand, um die fantastischen Sonnenuntergänge zu genießen.
Zu mir hat ca. ein Jahr bevor ich dann tatsächlich nach Maria la Gorda gefahren bin, ein Kunde am Telefon gesagt, er freue sich erneut auf Maria la Gorda, denn dort kann er die Ruhe, die weiten Strände und schlichtweg das einfache Leben genießen. Sprich, einfach mal komplett abschalten und herunter fahren. Als ich einmal am Strand entlang schlenderte, musste ich an seine Worte denken und ihm Recht geben. Auch mich hat Maria la Gorda in den Bann gezogen, auch ich konnte komplett „runter fahren“ und den Augenblick, sei es unter Wasser oder an Land, in vollen Zügen genießen.
So verabschiedete ich mich nach sieben Nächten schweren Herzens von diesem liebgewonnenen Ort. Zurück ging die Fahrt wieder auf der holprigen Straße bis nach Pinar del Rio und dann direkt weiter nach Havanna.
In Havanna hatten wir noch eine weitere Nacht gebucht. Dieses Mal schliefen wir in der Casa Maribel, die ebenfalls in der „Habana de Vieja“ liegt und sehr sauber und nett eingerichtet ist. Da unser Rückflug erst spät am Abend war, hatten wir fast noch einen weiteren Tag in Havanna. Erneut schlenderten wir durch die Altstadt, ich kaufte noch Zigarillos (als Mitbringsel) und Petra kubanischen Kaffee. Auch stellte Petra fest, dass es immer mehr Restaurants und Bars mit Livemusik gibt und so das Leben in der Stadt immer mehr pulsiert. Nichts desto trotz ist die Stadt extrem sicher geblieben. Man kann bedenkenlos durch dunkle Gassen schlendern, ohne dabei auch nur einen Funken Angst zu verspüren. Am Nachmittag fuhren wir dann zu der berühmtesten Eisdiele von Cuba: „Coppelia“. So ließen wir entspannt unseren Urlaub ausklingen, bevor es ins kalte Deutschland zurückging.