Am nächsten Morgen geht es genauso weiter, denn wir beladen den großen Terrassentisch mit all unseren gestrigen Einkäufen und genießen ein knapp 2-stündiges Frühstück mit Blick aufs Meer. Danach zeigt mir Wim erst mal die komplette Anlage, denn er hat viel gebastelt, geändert und renoviert seit meinem letzten Besuch. Das auffälligste sind die neuen Bäder im mexikanischen Stil, wie er mir erklärt, und tatsächlich sind die Badezimmer komplett neu, gefliest und schön angelegt. Eine gute Verbesserung! „Man muss am Ball bleiben“ sagt Wim mit holländischem Akzent und lacht dazu herrlich. Die Appartements an sich sind alle wunderbar, ganz ehrlich, ich fühle mich im Sun Reef immer sofort wohl, denn die Atmosphäre ist große Klasse. Alles passt zusammen, die Küchen sind richtig gut ausgestattet und die gemauerten Bungalows wirken sehr gemütlich. Insgesamt gibt es 5 verschiedene Kategorien: Garten-Studios mit einem Schlafzimmer, Appartements mit einem Schlafzimmer im Garten und Appartements mit einem, zwei oder drei Schlafzimmer direkt am Meer – für jeden Geschmack und Geldbeutel ist da etwas dabei. Die Appartements oder Studios, die nicht Ocean-Front sind, teilen sich einen Meerzugang und Sonnendeck, was auch ganz fein ist. Direkt in der Anlage findet man auch gleich die Station der Curacao Divers, der einzigen deutschen Tauchbasis auf Curacao. Geleitet wird diese vom Insel-Urgestein Harald Weinrich, den ich schon auf meiner ersten Reise 2001 kennen gelernt habe. Harald lebt schon lange auf Curacao, organisiert den Tauchbetrieb in den Sun Reef und Lagun Blou Appartements und hilft jedem Gast gerne bei Fragen zu Curacao. So planen wir auch gleich den weiteren Ablauf und die anstehenden Besichtigungen mit ihm und erhalten von Wim dazu eine detaillierte Straßenkarte von Curacao, die über die nächsten Tage unser treuer Begleiter sein wird.
Direkter Meerzugang im Sun Reef
Das Sun Reef ist ein stilvolles, atmosphärisches Resort
WESTEN VON CURACAO / RANCHO EL SOBRINO, LAGUN BLOU
Der Westen von Curacao ist so unglaublich vielfältig, dass es eigentlich mit Tauchen einen ganzen Urlaub bräuchte, um diesen Bereich richtig zu erleben. Vor allem die Strände sind hier besonders schön! Zuerst einmal besuchen wir aber eine alte Bekannte, nämlich Bianca Schaff, Sie leitet mittlerweile seit einigen Jahren das im äußersten Westen an der oberen Spitze gelegene Hotel Rancho el Sobrino. Bianca hat lange Jahre für das Fremdenverkehrsamt Curacao gearbeitet, kennt die Insel wie ihre Handtasche. Irgendwie ist es ja lustig, wenn man als Münchner auf Curacao eine Münchnerin trifft, entsprechend freue ich mich sie wieder zu sehen. Das Hotel Rancho el Sobrino ist etwas für den schmaleren Geldbeutel und doch finde ich die Anlage sehr ansprechend. Klar, Luxus darf man hier keinen erwarten, aber das rundum offene Restaurant ist ausgesprochen karibisch, das Essen eines der besten im westlichen Curacao und die Anlage ist schon so etwas wie ein Treffpunkt. Als wir ankommen sitzen wir zu dritt alleine im Restaurant, und als wir uns aufmachen um ein paar Fotos zu machen sind alle Tische um uns herum besetzt! Alles in allem eine charmante kleine Anlage, die die Vorteile des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses und der deutschen Betreuung durch Bianca hat.
Wer im Rancho el Sobrino tauchen möchte, und davon gehe ich einfach mal aus, taucht mit der Tauchbasis Ocean Encounters West, die ihre größte Station im Lions Dive Resort haben. Diese Station liegt hier im Westen an einem der schönsten Strände der Region, nämlich am so genannten Playa Kalki. Dort gibt es genügend Parkplätze, ein kleines Beachrestaurant und eben die Tauchbasis. Genau das Material für einen schönen karibischen Tag am Meer…
Poolbereich des Rancho el Sobrino und die Bar
Standzimmerkategorie und das Restaurant des Rancho el Sobrino
Weiter geht die Inspektionstour zu der für mich neuen Appartement-Anlage Lagun Blou. Diese liegt, wie der Name schon relativ unmissverständlich sagt, am Strand Lagun Blou und dieser Strand ist, wie der Name ebenfalls schon preisgibt, eine wirklich sehr schöne Lagune. Das Resort liegt auf einem Felshügel über der Lagune und bietet deshalb einen fantastischen Einblick auf diese Bucht. Als ich oben auf der Klippe stehe und auf diese unnatürlich natürliche Blau schaue, verstehe ich den Namensgeber dieses Strandes. So ein zauberhaft, sympathisches Blau habe ich tatsächlich selten gesehen! Nun ist das immer so eine Sache mit diesen blauen Lagunen, denn normalerweise sind sie überlaufen sobald der Name auch nur ausgesprochen ist – hier allerdings nicht. Das kann natürlich noch kommen, aber erfreulicherweise wirkt der Strand absolut natürlich und nicht „kommerziell“. Die Appartementanlage Lagun Blou hat als großes Highlight natürlich die komplett freie Sicht auf das Meer und eben die Lagune, dazu sehr saubere, schön eingerichtete Appartements und Bungalows, sowie einen Pool. Wenn man das ganze Paket betrachtet, bestehend aus der Anlage, dem Strand Lagun Blou, dem typisch karibischen Restaurant direkt am Strand und der Tauchbasis, die direkt an das Restaurant angrenzt und mit den Curacao Divers von Harald aus dem Sun Reef zusammenarbeitet, dann macht das eine richtig tolle Curacao-Reise! Bei der Besichtigung der Lagun Blue Appartements erzählt uns übrigens der Besitzer, dass es in der Lagune fast immer Schildkröten zu sehen gibt – schon beim Schnorcheln. Da mein Fotograf kein Taucher ist und Schildkröten sein großer Traum sind, sind die Hotel-Bilder auf einmal völlig egal. Wir schnappen uns unser Schnorchelequipment und springen sofort in das unbeschreiblich blaue Nass, um diesen Wunsch zu erfüllen. Nun habe ich schon öfter gehört, dass man dies und das genau an jenem Spot sehen kann, aber die Wahrheit sah oft anders aus. Nicht so hier, denn nach einer kurzen Runde, taucht gleich eine knuffige Schildkröte auf, die anscheinend gerne für uns posiert, denn sie bietet uns das ganze Programm, inklusive Auftauchen. Wir folgen ihr ca. 20 Minuten durch die Bucht bis sie sich wieder nach ganz draußen davon macht. Mein Fotograf Thomas ist happy und die Reise schon jetzt „ein Knaller“.
Appartements und die wunderschöne Lagune
Strand der Lagun Blou, Poolbereich und die traumhafte Aussicht
Am nächsten Tag wollen wir die Strände des Westens erkunden, denn diesen Teil habe ich bei meinen Besuchen zwar gesehen, aber nicht erlebt. Strände zu sehen ist das eine, aber sie auch mal zu genießen das andere. Ich weiß, Strandtester, ein taffer Job! Naja, einer muss ihn machen, also packen wir es an. Neben dem Playa Kalki und dem Lagun Blou befinden sich im Westen von Curacao noch mindestens drei sehr sehenswerte Strände. Da wären der Große und der Kleine Knip, beide sehr dicht beieinander und absolut empfehlenswert. Auch hier gilt wieder, nicht zu überlaufen, sondern entspannt, sandig und karibisch. Man sieht allerdings, besonders am Großen Knip, dass die Strände schon „besuchertauglich“ gemacht wurden, sprich sie erreichen den Strand nicht über einen Trampelpfad durchs Gebüsch und der Sonnenschirm droht auch nicht bei Wind umzukippen. Trotzdem, wirklich ein großes Plus im Westen, dass man so schöne Möglichkeiten hat, das Meer zu genießen. Das Strand-Highlight auf ganz Curacao ist für mich aber der Cas Abao, für den man zwar Eintritt bezahlen muss und über eine steinige Schotterpiste brettern muss, aber das Gefühl ist wirklich ein echtes „Summer Feeling“, wenn man erstmal dort ist. Hier tummeln sich ein paar mehr Badelustige, aber das stört nicht – hier kann man den perfekten Tag am Strand erleben! Um sie nicht weiter mit den Einzelheiten meiner Arbeit zu nerven, lasse ich einfach die Bilder für sich sprechen…
Der Traumstrand Cas Abao
Großer Knip, Kleiner Knip, Lagun Blou
MORENA RESORT IN DER JAN THIEL BAY
Nach einigen Tagen im Westen, ziehen wir weiter in den Osten von Curacao. Hier haben wir bisher nur das Hotel Lions Dive im Programm und ich wollte gerne noch eine Appartementanlage in diesem Bereich anbieten. Zufälligerweise habe ich den Manager der Anlage, die ich mir unbedingt anschauen wollte, nämlich des Morena Resorts, auf der Messe „boot“ in Düsseldorf kennen gelernt, und es hat von Anfang an gepasst. Auf diesen Besuch war ich demnach besonders gespannt. Da die Riffe auf Curacao ja bis ans Ufer reichen, ist es immer besonders schwierig, Hotels mit einem schönen Strand zu finden. Da aber genau dies öfter nachgefragt wird, habe ich mich unter anderem für den östlich von der Hauptstadt Willemstad gelegenen Bereich rund um die Jan Thiel Bay interessiert, welche einen Sandstrand bietet. Normalerweise sind Hotels am Strand leider immer auch teurer, allerdings kommt hier der für mich so schöne Vorteil des Morena Resorts ins Spiel, denn dieses liegt nur ca. 5 Minuten vom Strand entfernt und hat entsprechend günstigere Preise anzubieten. Wer also zum Strand gehen möchte, kann diese ohne Probleme tun, wer nicht, bezahlt auch keine „Strand-Preise“. Ich möchte dazu sagen, dass es in der Jan Thiel Bay deutlich lebhafter zugeht als im Westen, aber das liegt in der Natur der Sache: entlegen = ruhig gegenüber „da wo was los ist“ = belebt. Im Übrigen kostet der Zugang zur Bucht normalerweise etwas, für Gäste des Morena Resorts ist der Eintritt aber kostenlos. Das Morena Resort ist in meinen Augen ein echter Volltreffer! Eine super schöne Appartement-Anlage, geschmackvoll und stilsicher angelegt. Die Appartements verteilen sich auf vier einstöckige Häuser, verfügen alle über eine top-moderne Küche, Flatscreen, ansprechende Schlafzimmer und einem irre großen Balkon, auf dem man nahezu den ganzen Tag verbringen könnte. Dort befinden sich ein großer Tisch und eine gemütliche Sitzecke, so dass man locker essen, quatschen, lesen, entspannen oder einfach nur sein kann. Wie ich in meinen vier Tagen vor Ort feststellen durfte, machen auch genau das viele Kunden – sie sind am Pool der Anlage, am Strand, beim Tauchen oder auf der Terrasse. Gerade abends, wenn die Luft so herrlich warm ist und sommerlich schmeckt, ist es genau dort traumhaft. Die Anlage bleibt auch extra nachts sanft beleuchtet, was der Stimmung absolut zu Gute kommt. Sehr sehr schön!
Morena Resort in der Jan Thiel Bay
Zimmerbeispiele und der Poolbereich des Morena Resort
DIE HAUPTSTADT CURACAOS – WILLEMSTAD
Einer der Vorzüge Curacaos ist auch, dass es auf der Insel eine Stadt wie Willemstad gibt! Oft haben Inseln ja keine echte Stadt, sondern nur Ortschaften, wo auch entsprechend wenig los ist. Curacao ist in jeder Hinsicht anders… Willemstad hat mindestens drei richtig tolle Attraktionen, wegen derer sie bekannt, geschützt oder immer wieder besucht wird. Dazu muss man sagen, dass die Hauptstadt Curacaos in zwei Teile halbiert ist, nämlich in Punda (der neue Teil) und Otro Banda (die andere Seite). Die Trennlinie dieser beiden Stadtbezirke ist die Bucht Santa Anna, die sich wie ein Fluss hindurchschlängelt und in einen der größten Naturhäfen der karibischen Welt übergeht. Entsprechend schippern auch ab und zu größere Schiffe und Tanker hier hindurch, was mitunter recht sehenswert ist. Die eine der drei Attraktionen ist die unglaublich spektakuläre Autobrücke, die wie eine Kommandobrücke über der Stadt thront. Sie ist auf kürzester Distanz relativ hoch, damit eben die Schiffe unten durch passen und wenn man mit dem Auto mal auf der Brücke nach oben schießt, kommt man sich ein bisschen vor, wie in einer Achterbahn. Die zweite Attraktion grenzt thematisch direkt an die erste an, denn es handelt sich um eine weitere Brücke, allerdings ist diese sehr klein und befindet sich direkt am Eingang der Santa Anna Bay. Jetzt sagen Sie sich bestimmt, dass das doch irgendwie nicht zusammenpasst und da haben Sie natürlich völlig Recht. Der Witz ist, dass es sich um eine reine Fußgängerbrücke handelt, die auf Luftkanistern schwimmt und schwenkbar ist. Das heißt, wenn ein Schiff kommt und man auf der Brücke ist, ertönt ein mittelsanfter Klingelton und die Brücke beginnt zügig sich zu bewegen. Im ersten Moment erschrickt man ein wenig, aber lustig ist es allemal! Wenn man also zu Fuß von Otrobanda nach Punda möchte, muss man diese Brücke nehmen und durchaus auch mal nach rechts und links schauen. Und damit ist der fließende Übergang zur dritten Attraktion Willemstads perfekt, denn hierbei handelt es sich um die wunderschöne und bunte Häuserzeile, direkt an der Uferpromenade Pundas, sprich der neueren Seite. Punda ist der modernere Teil und entsprechend gibt es hier auch die neueren Geschäfte und Cafés. Die Häuserzeile ist definitiv eines der am häufigsten fotografierten Motive der Karibik, wenn es um Kultur oder Sehenswürdigkeiten geht. Denn irgendwie spiegelt sie die Karibik sehr gut wieder, mit ihren auffälligen Farben, den hübschen Dachkonstruktionen und den einladenden Cafés direkt am Ufer. Von der Brücke oder Otrobanda aus ist diese, von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte, Häuserzeile ein sensationelles Foto, welches im Abendlicht der Sonne besonders schön ist. Dann macht es auch Spaß sich in ein Café zu setzen und die Karibik Ihren Job erledigen zu lassen – nämlich, dass ich mich wie im Urlaub fühle. Willemstad ist eine tolle Stadt, mit unheimlich vielen Facetten und vielen interessanten, historischen Aspekten. Abseits vom
Die Autobahnbrücke über Willemstad und die schwenkbare Brücke
Willemstad und die bunten Häuser
BONAIRE
Als wir uns Richtung Flughafen begeben, um weiter nach Bonaire zu reisen, vermischen sich wehmütige und freudige Gedanken. Auf der einen Seite verlassen wir diese große, spannende und vielfältige Insel Curacao, auf der anderen Seite geht es weiter auf der beschaulichen, familiären Taucherinsel Bonaire. Auf dem Flughafen von Curacao geht es erstaunlich locker zu. Zwischen Check-In und Platznehmen am Gate vergehen gerade einmal fünf Minuten. Die Abwicklung des Gepäcks ist schnell und unkompliziert und ohne Nachfragen erledigt, die Passkontrolle ist ein lustiges Plaudern mit dem ständig lachenden Beamten und die Sicherheitskontrolle ist wie früher: normal. Keine Schuhe aus, kein Laptop aus dem Koffer, keine separierten Flüssigkeiten. Ein guter Start auf die neue Insel… Der Flug ruckelt ein wenig, was an der einzigen Schäfchen-Wolke am Himmel liegt, die wir durchfliegen. Auf Bonaire ist das Wetter nämlich erstaunlicherweise anders als auf Curacao, obwohl keine große Entfernung dazwischen liegt. Die Erklärungsversuche diesbezüglich, die ich gehört habe, sind alle höchst spekulativ, weshalb ich sie einfach rauslasse. Fakt ist aber, dass es auf Bonaire trockener und heißer ist. Spürbar. Das Ankommen am Flughafen von Bonaire ist urlaubswürdig angenehm und wir werden schon vom Shuttle-Fahrer der Leihwagen-Firma AB Car Rental empfangen. Was wir bekommen ist der Klassiker: ein Pick-Up-Jeep mit schöner Ladefläche, wo man die ganzen Tauchflaschen draufpacken kann. Wie bei Leihwagen so üblich, bekommt man noch eine kurze Fahrzeugerklärung und ich kann mit Sicherheit behaupten, dass dies die schnellste und klarste Einweisung war, die ich je gehört habe. Es schien als ob der gute Mann diese Erklärungen schon öfter abgegeben hätte… Kein Wunder, denn ein Leihwagen auf Bonaire ist Pflicht! Auf anderen Inseln nimmt man einen solchen vielleicht mal für einen Tag, um die Insel zu erkunden, auf Bonaire ist ein Mietauto fester Bestandteil der Reise. Denn, Bonaire ist bekannt für eine vielleicht weltweite Besonderheit: die Riffe beginnen auf der kompletten Westseite der Insel direkt am Ufer, so dass die Tauchplätze im wahrsten Sinne des Wortes vor der Haustür liegen.
TROPICAL INN
Unser erstes Hotel ist neu bei Nautilus im Programm, nämlich die Appartement-Anlage Tropical Inn. Sie wird geleitet von dem Deutschen Harry Neumann, ein erfahrener Taucher, der entsprechend genau weiß was deutsche Taucher auf Bonaire wollen und suchen. Als ich auf die Auffahrt der Anlage steuere und die Tauchbasis offen und einladend anpeile, weiß ich sofort, dass Harry hier bestimmt viele zufriedene Gäste hat. Die Basis bietet alles, was Bonaire-Tauchen ausmacht. Denn man bucht eigentlich immer ein Non-Limit-Tauchpaket, was so viel bedeutet, dass man so viele Tauchtanks wie man will auf seinen Mietwagen lädt, damit zu einem der Tauchplätze der Insel fährt und dort dann im Buddy-System ohne Guide taucht. Das hört sich jetzt nach knifflig viel Eigeninitiative und -organisation an, ist aber in Wirklichkeit purer Komfort. Man kann sich seinen Tauchtag komplett selber einteilen und geht tauchen wann und wo man will. Die Tauchplätze sind am Straßenrand mit gelben Steinen markiert und beschriftet, so dass man sehr schnell erkennt wo man ist. Wenn bei diesem Tauchplatz dann schon drei oder vier Mietwagen stehen, fährt man einfach weiter und sucht sich seinen „eigenen“ Tauchplatz. Einen Guide braucht man nicht, denn es gilt ja nur zu entscheiden, ob man am Riff links oder rechts entlang taucht. So einfach ist das Tauchen auf Bonaire! Bei Harry gibt es viel Platz auf der Einfahrt, so dass dort locker ein paar Mietwagen halten können. Der Zugang zu den Tauchflaschen ist gut und einfach, sogar in der Nacht kann man sich Flaschen nehmen. Nitrox ist natürlich auch möglich, logisch, wenn nicht hier wo dann! Da wurde an alles gedacht… Als Harry uns durch die Anlage führt, erkennt man, hier passt das Wesentliche, auf unnötigen SchnickSchnack hat Harry zum Glück verzichtet, denn das würde ja den Preis gleich wieder nach oben treiben. Die Tropical Inn Anlage ist super sauber, sehr gut gepflegt und inmitten eines tropischen Gartens – was in diesem ariden Gebiet nicht selbstverständlich ist. Was besonders schön ist: es gibt einen prima Swimming-Pool von Palmen umgeben, was das Tropical Inn von anderen Appartementanlagen abhebt. Zudem gibt es noch einen tiefen Tauchpool, so dass auch Ausbildungen sehr gut durchgeführt werden können. Unsere erste Fahrt führt uns sogleich zum nächsten Supermarkt, der sich nur wenige Meter entfernt befindet. Wer sich auf Bonaire selbst versorgt, kann einen richtig günstigen Urlaub haben, denn das Tauchen (also das Non-Limit-Paket) ist extrem günstig.
Poolbereich und Appartements im Tropical Inn
Schöner Garten und Zimmerbeispiele des Tropical Inn
CAPTAIN DON’S HABITAT
Das Gegenstück zum Tropical Inn ist der Klassiker auf Bonaire. Das Captain Don’s Habitat, benannt nach dem Bonaire-Pionier Captain Don, der das Non-Limit-Tauchen hier kreiert hat, ist ein echtes Hotel mit allem drum und dran. Sehr schön muss man dazusagen und ein toller Anlaufpunkt. Alleine die tolle Bar ist ein echter Knaller und ein beliebter Treffpunkt für einen Sundowner, denn der Sonnenuntergang von dort ist traumhaft schön. Ich schätze mal die meisten haben schon mal von dem Hotel gehört, deshalb will ich es gar nicht als die Besonderheit anpreisen, aber ich möchte sagen, dass ich jetzt das vierte Mal dort war und mich jedes Mal wieder wohl fühle. Als ich nach der ersten Fotorunde einen Abstecher zum Pool mache, schaue ich erst etwas verwirrt, so wie man eben schaut, wenn man Bekannte im Ausland trifft! Kunden von uns, die auf der Messe boot gebucht haben und schon das dritte Mal vor Ort sind, entspannen auf der Sonnenliege, nachdem sie am Vormittag schon zwei Tauchgänge im Süden von Bonaire absolviert haben. Ein lustiger Zufall! Wir tauschen sogleich Tipps aus, wobei sie mir sogar mehr empfehlen können, als ich ihnen, so gut kennen sie sich mittlerweile auf Bonaire aus. Am einprägsamsten war für Sie bislang aber ein Hausrifftauchgang am Captain Don’s Habitat, bei dem Sie in der Dämmerung mehrere bis zu drei Meter große Tarpone erlebt haben. Diese kann man sogar tagsüber vom Restaurant aus sehen und selbst da sehen sie schon unglaublich groß aus, ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie diese optisch sehr haiähnlichen Jäger bei einem Nachttauchgang auf „Augenhöhe“ wirken. Aber genau das macht das Captain Don’s auf Bonaire so besonders, denn hier trifft sich die Taucherszene der Insel.
Der Pool des Captain Don’s Habitat und das gemütliche Restaurant direkt am Meer
Das beliebte Taucherhotel Captain Don’s Habitat
INSELTOUR BONAIRE
Zum Mittagessen fahren wir wieder in den Ort Kralendijk hinein, der an einem Sonntag aber eher wirkt wie ein kleines Dorf. Nirgends ist geöffnet, bis auf das familiäre Restaurant Bobbejan’s, welches hier auf Bonaire wohl am Wochenende eine Institution ist, so viele Gäste sind hier, obwohl eigentlich nur Platz für maximal 10 „Esser“ ist. Karibik, wie man es sich vorstellt: ein kleiner bunter Bretterverschlag mit herzlicher Köchin, ein paar Tische und Musik… Ich genieße ein sensationelles Steak und freue mich hier auf Bonaire zu sein.
Weiter geht es, denn wir wollen eine Inseltour machen. Auf dem Programm steht als erstes der Traumstrand der Lac Bay auf der anderen Seite von Bonaire. Nun, das hört sich dramatischer an, als es tatsächlich ist, denn dies bedeutet maximal 20 Minuten Fahrt. Die Lac Bay liegt traumhaft geschützt und verfügt über einen kitschig schönen Sandstrand, der auffallend flach im türkisblauen Wasser abfällt – ideal für jedermann und vor allem Surfer. Ich kenne tatsächlich wenige so tolle Badestrände, denn da die echten Badeurlauber Bonaire innerhalb der Karibik verschmähen, ist hier auch nie wirklich viel los. Es gibt zwei typisch karibische Beachbars, wieder in bunten Farben gehalten, zwei Surfstationen und zwei kleinere Bereiche mit Sonnenliegen. Dafür dass der Strand aber über 300 Meter Länge hat, ist das vergleichsweise gar nichts. Einzig, es geht ein ordentlicher Wind, weshalb ich mein T-Shirt auch gleich mal sichernd um den Schirm wickle. Wunderbar, das Leben ist herrlich, kann ich nur sagen, als ich im 50 cm tiefen Wasser vor mich hin plansche.
Strandbereich Lac Bay
Tolle Atmosphäre in der Lac Bay und karibische Bars
Nachdem ich noch schnell einen relativ ungesunden, dafür aber umso leckereren Nachmittagssnack zum Ausscheiden der Holländer aus der Europameisterschaft genossen habe, machen wir uns auf den Weg, eine der Empfehlungen unserer Kunden zu besuchen. Und zwar der so genannte Donkey Sanctuary, was so viel bedeutet wie „Esel Schutzgebiet“. Auf Bonaire leben viele wilde Esel, die entweder nichts zu fressen haben oder aber in Autounfälle verwickelt werden, weshalb sich hier eine sehr nette Dame dem Schutz der Esel auf Bonaire verschrieben hat. Mit tollem Erfolg, denn die meisten Esel leben mittlerweile in diesem Sanctuary und sind dort sicher. Eine Win-Win-Situation, denn für die Besucher ist dieser Park ein echtes Erlebnis. Man kann am Eingang Karotten kaufen und bitte glauben Sie mir, das sollten Sie wirklich machen. Als erstes besuchen wir die Geburten-Station, wo die Eselsmütter untergebracht sind und kurz vor der Geburt stehen. Einige kleine Esels-Kinder sind auch dabei und wer hier kein „Mei, sind die süß“ heraus bringt, der hat kein Herz. So goldig, die kleinen ungelenken Esel mit schüchternem Blick! Als wir dann im Wagen in den echten Park hineinfahren, geht der Spaß aber erst richtig los. Natürlich hält man an der erstbesten Stelle an und es scheint sich schnell herumgesprochen zu haben, dass wir Karotten dabei haben, denn nur wenige Augenblicke nach unserem Stopp sind wir der Mittelpunkt der Eselswelt auf Bonaire. Erst leicht verschmitzt, dann immer selbstsicherer recken die Esel ihre Köpfe in unser Auto hinein, wobei sie sowohl auf Streicheln, wie auch auf Futter aus sind. Die Karotten knacken nur so und die Esel scheinen zu strahlen vor Glück. Ein unglaublicher Ausflug, der sich auf jeden Fall lohnt, denn so etwas habe ich bisher noch nicht erlebt.
Der Donkey Sanctuary auf Bonaire
Den Abend kann man auf Bonaire auf so viele unterschiedliche Arten wunderschön ausklingen lassen und wir entscheiden uns für einen Sonnenuntergangs-Cocktail direkt an der Uferpromenade an einer Bar auf dem Wasser und einem anschließenden gegrillten Fisch in einem Restaurant nur wenige Meter weiter. Kulinarisch ist auf Bonaire einiges geboten, vielleicht war das zwischen den Zeilen zu lesen…
Kralendjik – die Hauptstadt von Bonaire, verschiedene Bars und der Insidertipp Bobbejan‘s
Als wir schließlich wieder am quietsch-rosa Flamingo-Flughafen von Bonaire einchecken, fällt beim Blick zurück auf, dass wir für zwei solch vermeintlich kleine Inseln richtig viel erlebt haben. Curacao ist groß, touristisch (auf eine angenehme Art), vielfältig und kulturell interessant, Bonaire dagegen ist klein, familiär und durch und durch eine Taucherinsel. Curacao hat die vielen Strände, Bonaire hat eigentlich nur einen, der aber dafür umso schöner ist. Das Tauchen ist auf Bonaire und Curacao gleichermaßen qualitativ sehr hoch einzuschätzen, schließlich genießen beiden Inseln weltweit einen exzellenten Ruf.
Und damit bin ich auch wieder am Ende meines Reiseberichts von den beiden Inseln der Niederländischen Karibik – Bonaire und Curacao. Eine tolle Reise, die ich selber jederzeit genauso wiederholen würde. Ich freue mich wie immer sehr über Feedback, denn sicherlich kennen sehr viele Taucher diese Inseln und da ist es immer schön zu hören, wie die verschiedenen Sichtweisen oder Erfahrungen sind.
Abschließend möchte ich noch mal auf unsere Tauchsafari-Tour mit der Seawolf im September in Ägypten hinweisen. Wir haben noch einige Plätze frei, was schade aber auch erstaunlich ist, denn der Preis ist sehr gut und die Route höchst interessant. Für nur € 899,– pro Person auf der Seawolf Soul eine Woche vom 13.09.-20.09.12! genauere Informationen finden Sie hier:
https://www.nautilus-tauchreisen.de/tauchen/info/aktuelle-tauch-angebote/gruppenreisen.html
Und damit verabschiede ich mich erst mal für eine kurze Pause in den Sommer, der gerade noch rechtzeitig die Kurve zu bekommen scheint.
Mit den besten Wünschen
Ihr / Euer
Jan Thies
Geschäftsführer