Liebe Tauchfreunde,
nachdem seit dem letzten Newsletter doch einige Zeit vergangen ist, möchte ich mich wieder mal melden, denn es gibt einiges zu berichten. Zum einen war ich kürzlich das erste Mal auf den Malediven, was für jemanden, der seit 1997 in der Tauchbranche tätig ist, ja durchaus als „spät“ zu bezeichnen ist. Von dieser Reise möchte ich sehr gerne erzählen, vor allem unter dem Aspekt, dass ich als Karibikspezialist natürlich viele Jahre immer wieder sehr neidisch auf die tolle Chance auf Großfisch auf den Malediven geblickt habe…
Außerdem werde ich noch auf die aktuelle Situation eingehen und einen kleinen Ausblick auf 2022 wagen. Gerade erst diese Tage haben ja zum Beispiel die Philippinen bekannt gegeben, ihre Grenzen wieder für Touristen öffnen zu wollen!
Und schließlich starten wir wieder unsere beliebten Bubble-Talks, bei denen wir uns mit unseren Partnern über die jeweiligen Zielgebiete unterhalten. In 2021 hat das hervorragend funktioniert und wir hatten eigentlich jedes Mal deutlich mehr Zuschauer, als wir das zu Beginn der Reihe vermutet hatten. Der erste Bubble-Talk in 2022 wird am 10.02. um 19 Uhr stattfinden – Details kommen weiter unten.
Nun geht es aber erst einmal auf die Malediven!
MALEDIVEN
Beginnen möchte ich mit der Ausgangslage, denn wie ich es oben bereits angedeutet habe, war es für mich durchaus an der Zeit nun endlich auf die Malediven zu reisen. Als ich 1997 zu Nautilus gekommen bin, haben wir lediglich Cuba und ein bisschen Honduras, sprich nur karibische Ziele, angeboten. Ich wurde auch ziemlich schnell auf die Karibik „geimpft“, sprich alles außerhalb der Karibik war erstmal pauschal „nicht so super“. Ich konnte mich sogar relativ schnell mit dem karibischen Lebensgefühl, und allem was mit dem Namen verbunden wird, identifizieren, so dass ich die Karibik für mich tatsächlich relativ schnell auf eine Art Podest gehoben habe.
2001 habe ich Nautilus dann ja übernommen und recht bald unser Programm auch außerhalb der Karibik erweitert. Bei meinen vielen Reisen dazu habe ich so selbstverständlich viele andere wunderschöne (Tauch-)Plätze auf dieser Welt kennen und teilweise sogar lieben gelernt (auch wenn die Karibik immer mein Herz bleiben wird).
Speziell meine erste Reise auf die Philippinen werde ich niemals vergessen! By the way, genau diese Reise stellt ja so etwas wie die Geburtsstunde meines Reisberichts-Newsletters dar, denn das Feedback auf meinen damals angestellten Vergleich der beiden Regionen, quasi unter der Überschrift „Wie empfindet ein Karibikfan Südostasien“, war überwältigend. Ich habe mich auf den Philippinen tatsächlich sehr wohl gefühlt, viele wundervolle Erfahrungen gesammelt und seitdem bieten wir ja auch ausgewählte Gebiete in Asien und darüber hinaus an.
Die Malediven blieben allerdings von mir immer unberührt. Logischerweise redet man trotzdem in der Branche und unter Tauchern immer mal wieder über diesen besonderen Inselstaat und ich war ehrlicherweise immer im Geheimen etwas neidisch auf die Postkartenmotive der verschiedenen Inseln und die eben oben erwähnten vielen Großfische. Wer meine Reiseberichte bisher verfolgt hat, weiß, dass ich hier und da durchaus schon viel Pech hatte, was Großfischbegegnungen angeht. So hatte ich bis zu dieser Malediven-Reise auch immer noch keine Mantas gesehen… Gehört habe ich aber immer wieder Sätze wie „da musst du doch nur auf die Malediven fliegen…“! Das kreiert mit der Zeit durchaus eine leicht zweischneidige Beziehung zu einer solchen Destination. Von daher war ich mehr als nur sehr aufgeregt, als ich die Planung für diese Reise begonnen und mich dann letztlich auch aktiv für die Malediven entschieden habe.
ANREISE
Stattgefunden hat meine Reise im Oktober / November 2021, sprich in einer Art Übergangssaison. Im Vorfeld hatte ich durchaus gelesen, dass es zu dieser Zeit viel regnet oder regnen kann, aber ich darf vorwegnehmen, dass das Wetter insgesamt großartig war. Letztlich hatte ich nur einen einzigen Regentag, den Rest der Zeit war es teilweise leicht bewölkt oder eben komplett sonnig. Ja, es gibt ab und zu heftige Regenschauer, allerdings immer nur für einen sehr kurzen Moment. Danach reißt es sofort wieder sehr schnell auf und die Sonne kehrt zurück. Oder aber es regnet nachts! Das kam durchaus häufiger vor. Allerdings, ganz ehrlich, so ein tropischer Schauer in der Nacht, hat ja auch etwas Atmosphärisches… Tagsüber war es alles in allem absolut fantastisch. Dies mag insofern interessant sein, als dass zum 01.11. immer die preisliche Hochsaison beginnt!
Geflogen bin ich mit Emirates über Dubai was komplett komplikationsfrei verlaufen ist. Die Flüge waren gut und angenehm und die Abwicklung in Dubai wirkt durchdacht und eingespielt. Einzig die Anzahl der Gucci- und Louis Vuitton-Taschen bei der Immigration ist leicht irritierend. Nach einem kurzen Stopp im Nutella-Café (kein Witz, das gibt es wirklich), geht es aber auch zügig zum Anschlußflug nach Male (die Hauptstadt der Malediven).
Langstreckenflüge haben oftmals etwas Tranceähnliches. Man schläft, liest oder schaut Filme. Sobald man sich allerdings den Malediven nähert, bricht im Flugzeug eine sehr außergewöhnliche Stimmung voller Euphorie aus. Ich meine, viele Regionen sehen aus der Vogelperspektive klasse aus und sicherlich hat jeder schon einmal den Anflug auf einen Flughafen gespannt verfolgt. Aber wenn man die ersten Malediveninsel erspäht, ist die Wirkung durchaus eine andere. Schließlich sieht man hier ja keine Verwaltungsgebäude oder Autobahnauffahrten, sondern Trauminseln. Die Nachricht, DASS jemand eine solche Insel entdeckt hat, verbreitet sich im Flieger in Windeseile! So schnell kann man den Tomatensaft gar nicht beiseitestellen, da hat auch schon jeder mit Sitzplatz A oder K seinen Blickschutz aufgerissen und versucht einen Blick auf das Inselparadies zu erhaschen. So auch ich! Die weißen Farbklekse im tiefen Blau des Ozeans haben allerdings auch wirklich etwas Magisches. EINE solche Insel ist ja schon aufregend, aber Inseln so weit das Auge reicht, ist nochmal eine ganz andere Nummer. Ich schaue wie gebannt auf das sich unter mir nähernde Paradies und bin mehr als fasziniert. Pure Schönheit.
Beim Aussteigen aus dem Flugzeug in Male erlebe ich das, was ich bei Reisen im Winter immer mit am liebsten mag und jetzt durch Corona drei Jahre nicht erlebt habe und doch eigentlich so unendlich liebe. Den Moment, wenn man von der kalten Klimaanlagenluft im Flieger in die feuchte Tropenluft wechselt. Genau in dieser Sekunde tauche ich wirklich in den Urlaub ein.
Im Terminal des Flughafens Male fällt mir sofort das Passkontrollhäuschen mit Fischfotos auf. Da hat sich jemand Gedanken gemacht, wie man den Touristen direkt noch ein bisschen mehr Freude ins Gesicht zaubert. Es wirkt und funktioniert. Bei mir zu mindestens.
Die Abwicklung der Einreise dauert allerdings mindestens so lange wie auf Cuba. Für mich überhaupt kein Problem. Das karibische Gemüt erweist sich immer mal wieder als sehr nützlich.
Nachdem der Stempel schließlich von dem sehr engagierten Grenzbeamten förmlich in den Reisepass gewuchtet wird, geht es anschließend dafür umso schneller. Koffer, Ausgang, Transfer zum Terminal für Wasserflugzeuge. Alles flutscht ohne Probleme. In dem Wartebereich für den Weiterflug kann ich das erste Mal meine Gedanken sortieren. Es ist lustig: Da war ich so oft und viel in der Welt unterwegs, zigmal in der Karibik und dann kommst du schließlich genau dorthin, wovon du seit 25 Jahren hörst und liest. Quasi so etwas wie unsere damalige Konkurrenz-Destination. Natürlich ist das kein echter Wettbewerb, aber ich habe logischerweise schon oft verglichen und mir eben oftmals gewünscht, dass unsere Karibikhotels auch so ein beeindruckendes Foto aus der Luft hätten, wie es sicherlich jede Malediveninsel hat. Dazu gibt es von dem Malediven unverschämt viele Bilder mit schräg über dem Wasser liegenden Palmen, die einfach nur perfekt aussehen. All dies war viele Jahre weit weg.
Und jetzt bin ich hier. Bereit all das auch zu erleben und zu genießen. Herrlich.
Als schließlich mein Flug aufgerufen wird, geht das Abenteuer erst richtig los. Der Pier zu den verschiedenen Wasserflugzeugen schaukelt nämlich spürbar. Es handelt sich um eine schwimmende Stegkonstruktion und die Koffer rumpeln nur so darüber. Die Flugzeuge stehen sauber aufgereiht an der Seite, wie Taxis. Ein herrliches Bild.
Nachdem sich alle Passagiere in das kleine Flugzeug gezwängt haben, schaltet der Pilot auch sehr zügig die Maschinen an. Der Zeitplan scheint straff zu sein – kein Wunder bei den vielen Inseln. Das Surren der Propeller ist hypnotisch und spannend zugleich. Der Puls steigt. Wie in einem Auto auf dem Supermarktparkplatz parken wir, inmitten der zahlreichen weiteren Flugzeuge, souverän aus und tuckern Richtung Runway. Auf dem Wasser logischerweise. Was schon irgendwie kurios bis ungewohnt ist. Der Pilot könnte Karibianer sein, so locker wie er sich in seinem Sitz fläzt. Ach ja, barfuß wohlgemerkt.
Der Start geht erstaunlich schnell, offensichtlich benötigen Wasserflugzeuge kaum Anlauf. Alle Handys sind gezückt, die Aufregung ist spür- und greifbar. An der Stelle sind die Piloten wie Zirkusdirektoren. Es gibt begeisterte Ooohs und Aaaahs, wie in einer Manege.
Die Aussicht ist, wie könnte es anders sein, überwältigend. Aus dem Langstreckenflieger war es ja schon atemberaubend, aber jetzt aus kürzerer Distanz wird es noch realer. Wir überfliegen mehrere Inseln, eine schöner und kitschiger als die andere. Strände, Palmen und Wasserbungalows, wie in einer Instagram-Story. Wer hier in sein Handy schaut, hat wirklich den Knall nicht gehört. Ich kann meinen Blick nicht von der bezaubernden Szenerie losreißen und genieße jede Sekunde.
Die Landung ist dann ebenfalls kurz und dabei erstaunlich gefühlvoll. Wasser kann ja bekanntlich auch mal hart sein, siehe der 5-Meter-Turm im Freibad, in diesem Fall setzen die Schwimmer des Flugzeugs aber sanft auf der Oberfläche auf. Der für mich lustigste Teil ist dann, dass alle Gäste für die gerade angesteuerte Inselgruppe auf einem eigens für das jeweilige Hotel eingerichteten Ponton ausgesetzt werden. Ein kleines Floß als Terminal mitten im Meer, sehr süß. Nachdem die Sonne gerade dabei ist zu verschwinden, könnte das Bild nicht schöner sein.
VILAMENDHOO
Vom Hotel kommt direkt ein erstaunlich großes Boot zu unserem Ponton und setzt alle Gäste gemütlich über zur eigentlichen Hotelinsel. Vilamendhoo! Wir, insgesamt sind wir vier Neuankömmlinge, werden freundlich und mit Blumenketten empfangen. Ich freue mich wie ein kleines Kind angekommen zu sein, denn die ersten Sekunden auf Vilamendhoo sind direkt sehr einnehmend. Alles ist so schön, so stilvoll, so einladend. Die Lobby hat einen Sandboden und strahlt dadurch gleich Urlaub aus. Das Motto einer Barfußinsel wird hier direkt mal schnörkellos umgesetzt. Ab diesem Zeitpunkt werde ich tatsächlich den ganzen Aufenthalt (außer dreimal zum Fitness) keine Schuhe mehr tragen!
Es gibt ein sehr gutes aufschlussreiches Briefing über die Insel, die Besonderheiten und die Dos und Don’ts. Ist halt doch etwas anderes, wenn man auf einer Insel ist, die nur aus einem Hotel besteht. Ich sauge alle Infos auf und werde jede Sekunde glücklicher. Ich bin wirklich auf einer Malediveninsel…
Vilamendhoo ist eine mittelgroße Insel, ca. 1000 m lang und 300m breit. Nicht zu klein und nicht zu groß. Man kann ein bisschen herumlaufen, sich auch durchaus verlaufen und diesen wunderschönen Sandhaufen inmitten des Indischen Ozeans eben nicht mal schnell in fünf Minuten umrunden. Die Insel genießt unter Tauchern einen sehr guten Ruf, was zum einen an der großartigen Tauchbasis der Eurodivers und zum anderen an dem vielversprechenden Tauchgebiet des Süd-Ari-Atolls liegt. Vor allem scheint man hier sehr gute Chancen auf Großfische zu haben. Da war doch was…?! Mal sehen, was mein Karma hier so anstellen kann…
Das Hotel ist allerdings wirklich ein großer Trumpf. Vor allem das Restaurant hat es mir irgendwie angetan. Es besteht letztlich aus drei Bereichen: dem Buffet, dem Innenbereich und der Terrasse. Das Buffet ist absolute Weltklasse, mit vielen verschiedenen Stationen, Live-Cooking, Salatbar, großer Dessertauswahl und jeden Abend gibt es noch dazu ein anderes Motto. Alles ist so liebevoll, abwechslungsreich und geschmackvoll angerichtet, dass man gefühlt jeden Abend davon ein Foto machen könnte. Ich bin eigentlich kein großer Frühstücker, aber hier kann ich mich nicht satt essen, so viele leckere Varianten gibt es. Frische Waffeln, Pancakes, French Toast, Müsli, Donuts, Gebäck, Eierspeisen, Obst, Herzhaftes und und und. Ein Buffettraum!
Was mir besonders gut gefällt, jedes Zimmer hat im Innenbereich des Restaurants einen festen Tisch, man kann aber zu jeder Mahlzeit entscheiden, ob man im Innenbereich bleiben oder nach draußen auf die Terrasse, wo die Tischwahl frei ist, wechseln möchte. Die Terrasse ist für mich irgendwie DER Eye-Catcher, denn mir gefällt das Arrangement aus Couches, Tischen und der Holzterrasse über dem Wasser einfach unglaublich gut. Dazu hängen hier und da – natürlich – ein paar Palmen immer mal wieder dazwischen schräg über dem Wasser. Was ist das hier nur mit den Palmen?? Speziell abends ist die Terrasse sehr beliebt, sowohl zum Entspannen, als auch fürs Abendessen selbst. Erwähnen möchte ich noch, dass sowohl der Restaurant-Innen- als auch der Buffetbereich natürlich einen Sandboden haben…
Die Hotelzimmer verteilen sich auf verschiedene Arten von Bungalows, die man grob in drei Kategorien aufteilen kann:
- Doppelbungalows – sprich zwei Zimmer „teilen“ sich einen Bungalow, so dass man also einen direkten Nachbarn hat
- Freistehende Bungalows – hier hat man demnach den Bungalow für sich alleine
- Wasserbungalows – diese befinden sich über dem Wasser und sind alle über eine Stegkonstruktion miteinander verbunden
Es gibt noch feinere Unterscheidungen, wie zum Beispiel die Lage und die Ausstattung, aber diese lasse ich hier mal außen vor.
Bei den beiden Bungalows „an Land“ ist es so, dass man schon sagen muss, dass diese jetzt nicht weit voneinander entfernt sind, sondern die Abstände sind nicht wirklich groß. Ich will mit diesem Hinweis nur vorbeugen, damit man nicht denkt, bei einem freistehenden Bungalow sei man nur für sich. Dem ist nicht so. ABER, das stört gar nicht. Jeder dieser Bungalows hat den Strand – mal etwas mehr, mal etwas weniger – direkt vor der Haustür! Dazu gibt es zwei Sonnenliegen, so dass man quasi seinen eigenen Strandbereich „bekommt“! Was, wie ich finde, absolute Weltklasse ist. Zudem verfügt jeder Bungalow über eine eigene Terrasse, die auch seinen Mehrwert hat.
Ich hatte einen freistehenden Bungalow und war mit der Wahl komplett zufrieden. Der Strandbereich direkt am Bungalow war wunderschön, ein paar übers Wasser hängende Palmen gab es noch dazu, und ich war relativ schnell sowohl am Restaurant als auch an der Tauchbasis, was ich als großen Vorteil beispielsweise gegenüber den Wasserbungalows empfunden habe. Diese haben zwar einen eigenen (quasi identischen) Restaurantbereich, aber so war es mir trotzdem lieber.
Und dann gab es noch den Infinity-Pool! Ich weiß noch genau, dass ich bei der Planung viele Kommentare gehört habe, wie zum Beispiel „einen Pool brauchst du eh nicht, das Meer ist doch rundherum“, aber ich will ehrlich sein: nachmittags, nach dem Tauchen, mal so am Pool zu liegen, einen Mango-Milchshake zu bestellen, um dann vorne an der Poolkante aufs Meer zu schauen, hat schon etwas… Der Strand ist zwar wirklich lächerlich schön, aber die Möglichkeit ab und zu mal auszuweichen und vom Pool aus den Sonnenuntergang zu beobachten, hat man jetzt auch nicht zwingend jeden Tag…
TAUCHBASIS EURODIVERS
Malediven = Tauchen. So war es zu mindestens 1997, als ich im Tauchtourismus begonnen habe. Dies wurde sicherlich nach und nach etwas aufgeweicht, vor allem weil ein Maledivenurlaub mittlerweile auch ein Lifestyle-Produkt ist, aber für mich wird es vermutlich immer mit Tauchträumen verbunden bleiben. Und das ist auch gut so.
Dementsprechend hat jede Malediveninsel eine Tauchbasis und diese hier auf Vilamendhoo ist im obersten Regal zu finden. Die Eurodivers haben eine sehr gute und extrem professionelle Tauchbasis etabliert, die vollkommen zu Recht ein prima Standing bei den Tauchern genießt. Es gibt einen großen Trockenraum, viele gut zugängliche Waschbecken, einen tollen Service, bei dem das Equipment immer aufs Boot und vom Boot zur Basis zurückgebracht wird (rund um COVID-19 war ein Waschen des kompletten Equipments nicht möglich, aber ansonsten steht den Gästen wohl auch dieser Service zur Verfügung), eine übersichtliche Tauchplatzkarte und eine Liste für die verschiedenen Tauchausfahrten der kommenden Tage. Hier kann man sich je nach Wunsch und Laune eintragen, wobei natürlich auch immer beschrieben wird, wohin es geht und welches Level man „mitbringen“ sollte. Wie man sich nicht anders denken kann, sind vor allem die besonderen Ausfahrten zu den Manta-, Walhai- und Hai-Tauchplätzen besonders beliebt! Und damit wären wir auch direkt beim Thema…
TAUCHEN AUF VILAMENDHOO
Üblich ist ein Checktauchgang am Hausriff, um sich mit den Gegebenheiten (der Malediven) vertraut zu machen. Dazu gehört zum Beispiel auch das Setzen einer Boje! Mein letzter Tauchgang war im Dezember 2018, sprich, das ist schon eine ganze Zeit lang her… Und was soll ich sagen, prompt verheddere ich mich auch unfassbar peinlich im Seil der Boje. Je mehr ich es richtig machen möchte, desto lächerlicher wird das, was bei den Tauchguides immer super easy aussieht. Da hat ganz klar die Übung gefehlt, insofern umso besser, dass ich das nochmal ausprobieren konnte. Strömung ist ja durchaus auch ein Thema auf den Malediven, weshalb das Bojensetzen so wichtig ist, und genau das wird hier besprochen. Alles in allem war es für mich eine feine Sache sanft zu starten, DENN der erste richtige Tauchgang lässt mich gleich mal meiner Nemesis ins Angesicht blicken: den Mantas! Ich will dieses Thema nicht wieder hochkochen, aber für alle, die meine Berichte nicht schon länger verfolgen, ich habe bisher noch nie einen Manta gesehen (außer in Mexiko mal ganz zufällig in größerer Entfernung in trübem Wasser beim Schnorcheln – das zählt also nicht). Ich war auf extra auf Yap, DEM Manta-Paradies und habe es geschafft eine Woche lang nicht einem Teufelsrochen zu begegnen. Vermutlich bisher eine einmalige Ausnahme. Und jetzt bin ich hier, beim nächsten weltbekannten Mantaspot und will es nochmal wissen. Jetzt oder nie. Manta oder Nix.
MANTA-TAUCHGANG
Der Bootstrip ist ausgebucht – wie könnte es anders sein. Wer auf den Malediven taucht will Großes sehen! Selten habe ich einem Briefing so gebannt zugehört. Wie ein Streber sitze ich in der ersten Reihe und will alles zu dem Mantatauchgang wissen. Unser spanischer Tauchguide Ruben fixiert mich auch ab und zu bei seinen Erklärungen, als ob er mir sagen möchte: „heute passiert’s – sogar für dich“. Ein paar Dinge muss man schon beachten: die Strömung, dass man die Putzerstation für die Mantas nicht „überfliegen“ darf, die Positionierung, was passiert, wenn kein Manta kommt, usw.. DENN, es wird kein Tauchgang, bei dem wir fröhlich durch die Gegend flosseln, nein, wir platzieren uns auf dem Sandboden vor der Putzerstation und schauen. Wie die Mantas geputzt werden. Beziehungsweise wir hoffen und schauen. Das wird es sein für diesen Tauchgang. Und dann geht es los. Ich kontrolliere nochmal meine Boje, tätschle sie kurz und tauche ab.
An der Stelle habe ich überlegt, wie ich diesen Tauchgang beschreiben soll, baue ich Spannung auf oder haue ich die gute Neuigkeit einfach raus. Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden – der Manta war da!!!! Das schlechte Karma ist weg!!! Denn was soll ich sagen, ich bin ins Wasser gesprungen, habe mich nach links und nach rechts umgesehen und da kam auch schon der erste Manta angeflattert. Einfach so. Da wartet man sein ganzes Taucherleben auf diesen EINEN Moment, verzweifelt, ist enttäuscht, resigniert. Und dann passiert es quasi im Vorbeitauchen. Ich kann ihn gut sehen, die Bewegungen genau erkennen und sogar kleine Feinheiten im Gesicht und auf dem Bauch ausmachen. Und dann ist er auch schon wieder weg. Ebenfalls einfach so. Aber ich bin natürlich schon vollkommen glücklich!!!! Ein Manta. Ein schöner noch dazu. Genau vor mir. Es war eine kleine, aber feine Begegnung.
ABER, der Tauchgang geht ja gerade erst los. Wir nähern uns der Putzerstation. Wobei Putzerstation irgendwie charmanter klingt, als sie in Wirklichkeit aussieht. Ein explodierter Pilz trifft es eher. Es handelt sich um einen Korallenblock mit einem kantigen Dach. Viele Kleinfische – bereit zu putzen – wuseln umher. Wir lassen uns im Sandboden nieder, was gar nicht so einfach ist, denn die Strömung bläst ganz schön. Der Fels spendet allerdings einen angenehmen Windschatten, so dass sich jeder langsam, aber sicher platzieren kann. Das Wasser ist recht trüb, wobei die Entfernung zum potenziellen Treffpunkt relativ gering ist. Wir warten nicht lange. Ein Shaker raschelt. Ruben hat etwas gesehen. Da kommen die Mantas. Erst einer. Er segelt über die Putzerstation. Die Wenden sind stilvoll. Wie gemalt. Ruhig, sicher und majestätisch. Dann zwei. Sie necken sich. Ruben meinte noch, dass Mantas „schnell“ sein können. Wenn ich ehrlich bin, dann finde ich, dass die riesigen Schattenspender auf den zahlreichen Bildern, die ich im Laufe der Zeit gesehen habe, eher ruhig und gemächlich aussehen. Zu gut, zu klar waren immer die Bilder. Aber wenn Mantas sich so ein bisschen kabbeln, dann blitzen sie auch mal plötzlich in die entgegengesetzte Richtung. In einem Wimpernschlag. Was sie aber irgendwie noch schöner macht.
Dann werden es drei. Ich muss mich darauf konzentrieren, die Mantas auch mal direkt anzuschauen und nicht nur meine Kamera im Blick zu haben. Je mehr es werden desto größer werden sie gefühlt. Unbeschreiblich. Die Verwirbelungen, die ihre Flügel herstellen, sind einzigartig. Es ist die pure Schönheit. Vor allem, weil ich sie so richtig bewundern kann. Ich kann ihre Bewegungen genau beobachten und den Moment perfekt genießen. Besser geht es nicht. Alles was danach kommt, ist reines Vergnügen, lockeres austauchen, die Bootsfahrt genießen und die Gedanken sortieren. Ich habe wirklich meinen großen Tauchertraum erfüllt. Und es war wunderschön… Der Manta und ich. Wobei, es waren ja sogar drei. Noch besser. Ich hätte es mir nicht magischer wünschen können.
Hier gibt es ein selbst zusammengeschnittenes Video über das Tauchen mit Mantas im Süd-Ari-Atoll.
WALHAI-TAUCHGANG
Der Übergang ist jetzt etwas hart, aber was soll ich sagen, der nächste Tauchtag führt mich direkt zum nächsten großen Highlight. Und das ist groß ist wortwörtlich gemeint. Wir fahren nämlich in den Walhai-Nationalpark ganz im Süden das Ari-Atolls. Die Walhaie sind in diesem Nationalpark anscheinend das ganze Jahr und trotzdem hat eine Tour dorthin nur eine 50:50 Chance. Immerhin. Oder eben auch nur. Je nachdem, wie voll das Glas ist. Das Eintragen in die Liste ist mir in jedem Fall alles andere als schwer gefallen, denn die Erfahrung hat mich bereits gelehrt, dass man beim Tauchen jede Chance so schnell wie möglich ergreifen sollte. Will sagen, wenn die erste Tour kein Erfolg wäre, könnte ich sie immer noch ein zweites Mal wiederholen. Clever. Ich lobe mich innerlich selbst.
Die Ausfahrt dauert lange. So wie ich es verstehe, ist das so ziemlich die längste Tour, die Vilamendhoo zu bieten hat, ABER wir reden hier immer noch nur von ca. 60-90 Minuten. Das ist also locker zu verkraften. Und die Tatsache, dass man von Vilamendhoo aus sowohl einen Manta- als auch einen Walhaispot anfahren kann, ist ein ziemlich dicker Pluspunkt. Lustig ist, dass man immer mal wieder die gleichen Leute trifft. Da es pro Tag ca. 2-4 verschiedene Ausfahrten gibt, gibt es ja nicht immer Überschneidungen, aber umso schöner ist es dann, wenn man nette Taucher vom Vortag wiedersieht. Neben mir sitzt ein Nürnberger Pärchen, das ich das erste Mal sehe, aber die Chemie passt sofort. Auch das macht einen prima Urlaub aus…
Es folgt ein spannendes Briefing, ähnlich wie bei den Mantas, denn wir werden gut auf den Umgang mit den Walhaien vorbereitet. Es gibt biologische Details, Hinweise über das Tauchen mit Walhaien und natürlich über die Verhaltensweise im Falle einer Begegnung. Bei der Frage wer noch nie einen Walhai gesehen hat, schnellen ca. 90% der Arme erwartungsvoll nach oben. Als ob es etwas zu gewinnen gäbe. Die Vorfreude ist massiv. Mode, unser Tauchguide, legt viel Leidenschaft in seine Ausführungen, was die Fahrtzeit wie im Fluge vergehen lässt. Gefühlt waren wir alle dem Walhai jetzt schon sehr nahe.
Kaum, dass wir ums Eck der vorgelagerten Insel und im offiziellen Teil des Nationalparks sind, geht es plötzlich ganz schnell. Rufe und Hektik! Ein Walhai. Und wir sind als erste da. Keine anderen Boote. Klares Wasser. Sonnenschein. Alle schnallen schnell das Schnorchelequipment an und versuchen ihr Glück. Ich entscheide mich für die Drohne, denn eine bessere Gelegenheit für einen Walhai von oben werde ich wohl nicht mehr bekommen. Die Sonne scheint, das Wasser funkelt. Das ist meine Chance. Und tatsächlich werde ich mit ein paar tollen Aufnahmen belohnt, während sich einige andere Boote dem Walhai nähern. Unsere Schnorchelgruppe kommt wieder an Bord. Einige haben den Walhai verpasst, dafür aber einen Manta gesehen! Verrückte Welt. Aber ein durchaus fairer Tausch. Als ich meine Bilder und Videos sichte, fällt mir zunächst gar nicht auf, was ich für ein Glück hatte. Auf einem Bild habe ich nämlich tatsächlich den Walhai UND den Manta erwischt. Unabsichtlich. Was für ein Schuss!!!
Nach diesem Sensationsstart folgt der erste Tauchgang. Das Riff ist auf der linken Seite und hat sicherlich schon bessere Tage erlebt. Entlang an vielen „weißen“ Korallen, aber genau das wurde sogar so angesprochen. Das Tauchprofil ist denkbar einfach – wie bei einem Hausrifftauchgang. Allerdings als Driftdive. Kein Vor und Zurück, sondern nur ein langes Hin. Abgesehen von den Korallen ist der Tauchgang klasse. Direkt zu Beginn, drei Delfine. Wow!!! Sogar Mode jubelt unter Wasser. White – und Blacktip-Haie. Und zwar einige. Zwei Schildkröten. Es macht Spaß!!! Aber unterm Strich sind wir alle wegen der Walhaie hier. Nach 50 Minuten tauche ich auf, mein Rücken schmerzt. Irgendwie habe ich mich die Nacht verlegen. Und, kein Witz, in Minute 53 kommt der Walhai. Die perfekte Begegnung. Die beiden Nürnberger präsentieren mir voller Euphorie ihre traumhaften Videos – nah – klar. Und beeindruckend. Sieht toll aus. Und ich freue mich auch wirklich für sie – wie könnte ich nicht. Aber was zum Henker?!?!? So viel Pech kann man doch nicht haben… Egal, der heutige Tag besteht aus drei Tauchgängen. Von daher, Blick nach vorne. Schließlich hatte ich ja Glück mit der Drohne.
Zweiter Tauchgang. Quasi alles identisch. Das Riff ist auf der linken Schulter. Meine GoPro ist bereit. Nichts passiert. Die Korallen bieten keine Abwechslung. Dieses ständige Warten. Oder besser das Hoffen auf das Rascheln des Tauchguides. Und dann raschelt es. Und wie. Schnell. Laut. Hektisch. Für ein erlösendes Gefühl bleibt keine Zeit. Ich schaue Mode in die Augen und diese sind erstaunlich aufgerissen für jemanden, der hier vermutlich ständig taucht.
Da kommt er. Der gefleckte D-Zug. Oder sagt man heutzutage ICE? Egal. Der Walhai kommt. Die weißen Flecken auf seinem zarten Grau kündigen ihn charmant an. Die breite Schnauze. Meine Güte ist der groß. Das Gefühl ist unfassbar. Der Walhai, das Tier über das man so viel redet. Wir in der Tauchbranche sprechen jeden Tag über Walhaie. Jeder Taucher will ihn sehen. Den Walhai. Und er ist direkt vor mir. Nicht beim Schnorcheln, sondern beim Tauchen. Ab da geht es schnell, denn er rauscht an mir vorbei. Aber ganz langsam. Irre. Vielleicht ist er doch eher ein Bus. Ich habe diese Szene wirklich jetzt noch beim Schreiben dieser Zeilen genau vor mir. Die weißen Punkte. Sie sollen ihn tarnen, machen ihn dabei aber so einzigartig. Sie sind nun ganz klar unter mir. Auch das Gefühl von diesen Sekunden kann ich immer noch nachfühlen. Das löst eben die Begegnung mit einem Walhai aus… Als erstaunlich lang empfinde ich den Übergang von seiner großen Rückenflosse bis zum Ende, also der Schwanzflosse. Da merkt man erst die ganze Länge, die Größe, die Wucht, dieses faszinierenden Tieres. Und dann eben die besagte Schwanzflosse. Sie wedelt. Sie wackelt von links nach rechts. Die Amplitude ist groß, sehr groß. Die Guides haben beim Briefing noch gesagt, dass man genau aufpassen muss, denn eine Ohrfeige eines Walhais sollte man sich nicht unbedingt einfangen. Ich genieße dieses Finale. Der Walhai winkt auf seine ganz persönliche Art zum Abschied. Mach’s gut, Großer. Laut meinem Video hat die Begegnung genau 1.05 Minuten gedauert. Was ja eh schon lange ist. Wobei irgendwie auch nicht. Jedenfalls kam sie mir vor wie zehn Minuten. Speziell der Moment, als ich seine beiden Rückenflossen quasi direkt vor mir hatte und ich die Feinheiten seiner Haut sehen konnte. Was für ein Erlebnis.
Mode, der Tauchguide, ist schon seit fünf Jahren auf der Insel Vilamendhoo und er meinte während der Rückfahrt auf dem Boot, dass es ein sehr guter Tag war!!!! Mein Karma wirkt plötzlich wie aufpoliert.
Ein paar Tage später, buche ich nochmal die Walhai-Tour. Genau deshalb bin ich ja hier. Ich will, wie alle Taucher, Großfische sehen. Und ganz ehrlich, ich will das Gefühl von der ersten Tour nochmal erleben. Es war einfach zu magisch. Das Briefing ist ebenfalls wieder große Klasse. Es macht Spaß zuzuhören, vor allem, weil ich ja weiß, was kommt.
Gleicher Nationalpark, gleicher Tauchplatz, gleiches Riff. Es ist kurios, wie sehr ein positives Erlebnis das Mindset ändert. War ich bei so etwas zuletzt tendenziell – aufgrund meiner vielen schlechten Erfahrungen – eher skeptisch, bin ich dieses Mal komplett positiv. Die Walhaie sind hier. Das ist ein Fakt und ich bin der beste Zeuge. Am Ende des Tages haben wir bei den drei Tauchgängen kein Glück. Dafür klappt es immerhin beim Schnorcheln. Ich komme einem Walhai dabei sogar ziemlich nahe (in dem korrekten Rahmen logischerweise), aber das Gefühl von der ersten Begegnung wird selbstverständlich nicht erreicht. Das speichere ich mir für immer in meinem Taucherherzen. Denn es ist wie ich es vorher geschrieben, ich kann den Moment der Begegnung auch jetzt immer noch sehr gut nachfühlen. Ich hoffe, das bleibt für immer so.
FAZIT
Alles in allem muss ich sagen, dass es eine sehr besondere Reise war. Aus vielen Gründen. Oftmals ist es ja so, dass wenn man sich sehr lange auf etwas freut, die Erwartungshaltung ins Unermessliche steigt und man dementsprechend dann, wenn es so weit ist, enttäuscht wird. Das war bei mir NICHT so. Meine Erwartungshaltung war zwar sicherlich hoch, aber Vilamendhoo wurde dieser mehr als gerecht. Ich wollte keine überkandidelte Influencer-Insel, sondern eine atmosphärische Taucherinsel und genau die habe ich mit Vilamendhoo gefunden.
Anmerken möchte ich, dass ein Malediven-Urlaub preislich natürlich schon „herausfordernd“ sein kann, aber das ist sicherlich bekannt. Auch die Tauchgänge sind nicht gerade günstig, allerdings ist das Teil des Pakets. Hier muss man schon wissen, was einen unterm Strich erwartet, damit man nicht aus allen Wolken fällt, wenn man eine Reise zu Ende kalkuliert. Insofern könnte es gut sein, dass diese Reise eine „once-in-a-lifetime“-Sache für mich wird, auch wenn ich sehr gerne wiederkommen würde.
Das Team auf der Insel war fantastisch, angefangen bei meinem Kellner, der, wie mein zugeteilter Tisch im Innenbereich des Restaurants, immer derselbe war. Rifath war so was von unfassbar lieb und nett, dass wir bei jedem Treffen viel Spaß hatten. Auf der Insel wird zum Beispiel auch ein internes Fußballturnier ausgetragen, bei dem dann zum Beispiel die Abteilung Reinigung gegen die Abteilung Restaurant spielt. Bei zweien dieser Spiele habe ich Rifath zugejubelt, was sogar seinem Trainer aufgefallen ist. Der wiederum lustigerweise der Restaurantbereichsleiter war, so dass er mir beim nächsten Frühstück seine Taktik erklärt hat. Genau diese kleinen Dinge mag ich sehr und machen eine Reise besonders. Der Manager der Insel war einer der zugänglichsten, sympathischsten und geduldigsten Menschen, die ich mir in einer solchen Position bei einem voll ausgebuchten Hotel in der beginnenden Hochsaison nur vorstellen kann. Sein Management-Team war immer zuvorkommend und hatte stets ein offenes Ohr. Erstaunlicherweise wohnt(e) eine Mitarbeiterin bei mir am Ort!!! Und der Tauchbasenleiter, mit dem ich irgendwie direkt eine Verbindung hatte, kommt aus meinem Geburtsort!!! Ich muss dazu sagen, dass Wolfenbüttel – bis auf Jägermeister – nicht wirklich eine Weltstadt ist, was das Ganze noch besonderer macht.
Taucherisch ist leider zu sagen, dass die Korallenlandschaft teilweise schon erschreckend bleich ist. Auch das hatte ich im Vorfeld gelesen und gehört, aber live sieht es nochmal etwas bedrückender aus. Solche Bilder kenne ich von der Karibik quasi gar nicht. Aber seien wir ehrlich, ich war wegen der Großfische hier und diese habe ich gesehen. Mehr und besser, als ich es mir erhofft hatte. Den Manta-Tauchgang habe ich übrigens auch nochmal ein zweites Mal mitgemacht und auch dieser war erfolgreich. Nicht wie geplant, denn bei dem eigentlichen Manta-Spot, von dem ich oben erzählt habe, hatten wir Pech und es gab nichts zu putzen, aber bei einem weiteren erfolgsversprechenden Tauchplatz hat sich dann erneut ein wunderschöner Manta blicken lassen. Auch über meine Manta-Tauchgänge habe ich ein Best-Of-Video geschnitten (2.17 Minuten), welches hier zu finden ist – ich hoffe sehr die Schönheit dieser Begegnungen kommt rüber.
Die Insel Vilamendhoo war bezaubernd. Wie ich es am Anfang beschrieben habe, nicht zu klein und nicht zu groß. Das Gefühl eines Inselkollers habe ich niemals auch nur aufflackern gespürt. Das Essen war klasse, die Zimmer waren ansprechend und die schräg liegenden Palmen samt puderzuckerweißem Sandstrand waren genauso wie auf den Werbebilder, die ich aus den 90er Jahren noch zu gut in Erinnerung habe. Heutzutage wäre dies wohl eine Instagram-Story.
Auch einige Tage nach der Rückkehr in Deutschland habe ich verzweifelt versucht anzukommen. Zu schön war es. Zu viele tolle EIGENE Erinnerungen und Bilder verbinde ich von nun an mit den Malediven…
Preisbeispiel Malediven / Süd-Ari-Atoll, Vilamendhoo
ab 2.005 Euro pro Person (tagesaktuell)
– Termin: 01./02.06.- 12./13.06.22 (10 Nächte vor Ort)
– Garden Room (Belegung mit 2 Pers.) inkl. Vollpension
– inkl. Flug mit Qatar ab/bis Frankfurt
– inkl. Transfers mit Wasserflugzeug
Und damit wäre ich am Ende für heute!
Erstaunlich viel Asien, was aber auch mal ok ist. Nautilus wird weiterhin ein Karibikspezialist bleiben und ich persönlich werde nach wie vor ein großer Karibikfan sein, aber es gibt ja durchaus auch noch ein paar andere schöne Flecken auf dieser Erde, die man mal gesehen haben kann.
Wir haben die Malediven nicht offiziell im Programm, können aber selbstverständlich Reisen dorthin buchen. So natürlich auch nach Vilamendhoo – siehe das Preisbeispiel oben.
Ich bedanke mich vielmals für das Interesse und die Ausdauer beim Lesen.
Passen Sie auf sich auf, kommen Sie gut durch den Winter und alles Gute.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer
Jan Thies