Rundreise und Tauchen auf den Corn Islands
Eigentlich wollten wir dieses Jahr ja auf die Philippinen – das Team von Nautilus hatte uns die Reise auch schon geplant. Aber dann lasen wir den Bericht von Linus Geschke über Little Corn Island – da müssen wir hin!
„Etwas Abenteuergeist“ müssen wir mitbringen und uns darauf einstellen, dass „unter Garantie etwas schief geht.“, so die ersten Informationen von Herrn Thies. Mit diesen Erwartungen sind wir angereist. Für die Reisevorbereitung gibt es genau einen deutschsprachigen Reiseführer: „Nicaragua, ein Land mit Herz“ von Isabel und Miguel Ramos, ISBN 3-89841-294-6.
Wir flogen mit Delta Airlines von München über Atlanta nach Managua. Da wir grundsätzlich unsere eigene Tauchausrüstung mitnehmen, waren wir sehr froh, dass es bei Delta keinerlei Gewichtsbeschränkungen beim Handgepäck gibt. Das aufgegebene Gepäck wurde gleich durchgecheckt bis Managua, was das Procedere in den USA natürlich erheblich erleichtert hat.
Wir kamen am Abend in Managua an. Man kann bei den Zollschaltern gleich Geld wechseln, aber der Kurs ist nicht toll. Wenn man so wie wir zuerst am Festland unterwegs ist, ist es besser Geld am Geldautomat zu holen. Das geht mit Kreditkarte problemlos. Man kann auch höhere Beträge abheben, falls bei der Kreditkarte Gebühren anfallen. Anscheinend gibt es auch am Flughafen einen Geldautomat, wir haben ihn allerdings nicht entdeckt. Aber hier kann vielleicht der Fahrer des Shuttle Bus des Hotels weiter helfen. Bei der Einreise sind US$ 10,– an Einreisegebühr zu bezahlen.
Nach dem Auschecken wurden wir bereits von David, unserem Guide und Fahrer für die nächsten Tage, erwartet.
Bis zu unserem Hotel „La Pyramide“ fährt man mit dem Auto ca. 20 Minuten. Das Hotel ist gute Mittelklasse und hat unsere Erwartungen erfüllt. Es liegt in einer absolut ruhigen Gegend von Managua in einem Wohnviertel, in dem es mehrere kleine Hotels und Hostels gibt. Zum Abendessen kann man in ca. 5-10 Minuten beruhigt zu Fuß gehen. Zum Frühstück wird man gefragt, was man essen möchte. Trinkwasser wird kostenlos aufgefüllt. In Managua kann man das Leitungswasser bedenkenlos trinken, es ist allerdings leicht gechlort. Von Manfred, dem Eigentümer des Hotels wurden wir bestens und sehr persönlich betreut. Er hat uns Konzertkarten besorgt und uns zum Konzert gefahren. Als wir nach einer Tour keine Lust mehr hatten, noch in ein Restaurant zu gehen, wurde noch gekocht für uns. Und unsere Hängematte, die wir gekauft haben, schickt er uns auch nach Deutschland….Man könnte dort auch die Sachen, die man auf der Insel nicht braucht oder die man gekauft hat, bis zur Heimreise unterstellen. Vielleicht ist es eine Überlegung wert, die letzte Nacht vor dem Heimflug nochmal dort zu verbringen. Man müsste nur den Flughafentransport managen.
Am nächsten Tag bekamen wir von David erstmal eine Einweisung für den Fall eines Erdbebens. Wir waren nicht überrascht, hatten wir das zuhause ja auch schon im Reiseführer gelesen und auch in den Hotelinformationen wird darauf hingewiesen. David meinte, wir sollen nicht beunruhigt sein. Alle seien bestens vorbereitet, weil der Erdbebenfall in Nicaragua so geübt wird, wie bei uns ein Feueralarm. Anscheinend wird ein größeres Ereignis erwartet. Derzeit brechen auch alle aktiven Vulkane regelmäßig aus. Deswegen konnten wir unsere ursprünglich geplante Vulkan-Tour leider nicht machen.
Ansonsten war die Tour bestens geplant und durchgeführt. David ist ein Guide mit Gespür für seine Gäste. Er hat uns das erzählt, was uns an den Sehenswürdigkeiten interessiert hat. Vor allen Dingen hat er uns aber sein Land und seine Landsleute gezeigt, eben auch viele Dinge, die nicht im „Tourverlauf“ stehen.
Wir starteten am Morgen unsere Tour durch Managua mit einem Besuch des Marktes Roberto Huembes. Im Park Loma de Tiscapa erhielten wir an den Ruinen des ehemaligen Präsidentenpalasts ein wenig Geschichtsunterricht und genossen die Aussicht auf die Stadt und die Lagune. Nach dem Besuch aller Sehenswürdigkeiten erholten wir uns am Malecon am Managua-See.
Am Nachmittag fuhren wir dann zum Chocoyero-El Brujo Naturreservat. Wir wanderten zum Wasserfall, wo bei Sonnenuntergang Hunderte grüne Elfenbeinsittiche in ihre Nester fliegen.
Abends besuchten wir ein Konzert von Carlos Mejia Godoy, einer Sängerlegende von Nicaragua. Er singt Lieder mit politischem Hintergrund, eher eine Art politisches Kabarett, und ist fast so etwas wie ein Nationalheld. Wir verstanden kein einziges Wort, aber wir haben uns unter all den Nicaraguanern als die einzigen Touris bestens amüsiert und die Musik genossen.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Masaya, die Stadt der Hängemattenproduktion. Wir wollten auf jeden Fall eine kaufen und nach Deutschland schicken, was laut den Informationen unseres Reiseführers problemlos möglich ist, weil auf dem Markt eine DHL-Station ist. Die gibt es auch, aber wir waren an einem Samstag unterwegs und deswegen war sie geschlossen. Also, falls man an einem Samstag unterwegs ist, unbedingt am Vormittag den Versand mit der normalen Post erledigen. So hat Manfred vom Hotel La Pyramide den Versand für uns erledigt.
Danach wollten wir weiter nach Granada. Doch auf halber Strecke hat uns das Auto im Stich gelassen – kein Kühlwasser mehr, der Deckel war ab. Gott sei Dank, gibt es diese Dinge in Nicaragua im Supermarkt. Granada ist eine wunderschöne Stadt mit vielen Kirchen und historischen Bauten, aber auch Märkten und Lokalen. Von einem Kirchturm aus genossen wir die Aussicht über die ganze Stadt bis zum Nicaragua-See und dem Vulkan Mombacho. Nach unserer Besichtigungstour haben wir uns auf einer Bootsfahrt durch die Las Isletas auf dem Nicaragua-See erholt. Dort konnten wir Vögel und auf manchen Inseln Affen beobachten. Die Rückfahrt war dann richtig kitschig mitten hinein in den Sonnenuntergang…Die Zeit auf dem See ist uns viel zu schnell vergangen, hier könnte man mehr Zeit einplanen.
Unsere Vulkantour war ja gecancelt, doch David hatte mir versprochen, dass er mir bei Dunkelheit leuchtende Lava zeigen wird. Auf der Rückfahrt nach Managua suchte er dann eine geeignete Stelle, und nachdem mich mein Mann und David mit vereinten Kräften auf das Autodach geschoben und gehoben hatten, sah ich die Lava leuchten.
Am nächsten Morgen gingen wir erstmal Schokolade kaufen. (Hier ein Tipp: Den gleichen Laden gibt es auch am Flughafen in Managua, allerdings kann man dort nicht probieren.)
Ziel des heutigen Tages war Leon. Auf dem Hinweg machten wir einen Stop am Managua-See. Dort hatten wir einen super Ausblick auf den Vulkan Momotombo. Und nun kam das beeindruckendste Erlebnis auf dem Festland, das allerdings nicht im Tourplan stand. Der Momotombo ist ausgebrochen. Eine riesige Aschewolke ist aufgestiegen. Wir waren hin und weg! Das war mehr als beeindruckend. Im Besucherzentrum von Leon Viejo hat man uns dann erzählt, dass dort auch die Erde leicht gebebt hat…
Wir haben dann die Ausgrabungen von Leon Viejo besichtigt uns sind dann weitergefahren nach Leon. In dieser Gegend ist es einfach nur heiß. Trotzdem ist die Stadt wunderschön. Auch hier kann man vom Dach der Kathedrale wieder die Stadt von oben anschauen. Allerdings muss man auf dem weißgetünchten Dach die Schuhe ausziehen. Deswegen braucht man unbedingt Socken, sonst verbrennt man sich auf dem heißen Dach die Füße.
Unser Aufenthalt auf dem Festland war nun zu Ende. Am nächsten Morgen ging es frühmorgens zum Flughafen Richtung Big Corn Island. Wegen unseres Übergepäcks waren wir etwas nervös. David hat uns extra früh zum Flughafen gefahren, damit wir als eine der Ersten einchecken. So kommt das Gepäck bei dem Flug mit. Das war ein guter Rat! Es wurde uns versichert, dass das Gepäck mit uns ankommt. Die Gebühren für das Übergepäck konnten wir mit Kreditkarte bezahlen. Das Gewicht des Handgepäcks hat keinen interessiert. Für das aufgegebene Gepäck erhält man kleine Abschnitte mit einer Nummer. Diese muss man bei Ankunft wieder abgeben, wenn man sein Gepäck entgegen nimmt. Nach dem Einchecken mussten wir US$ 2,– an Gebühr bezahlen. Diesen Betrag muss man abgezählt bereit halten. Danach kauften wir uns Frühstück: Kaffee und selbstgebackenen Schokoladen-Guglhupf! Im Flugzeug hat man freie Sitzplatzwahl. Wir hatten eine Zwischenlandung in Bluefields, konnten aber im Flugzeug sitzen bleiben. Auf Big Corn gelandet, haben wir den Rat von Nautilus beachtet und uns gleich einen Taxi-Fahrer reserviert. Die stehen direkt am Ausgang und warten schon. Dann haben wir gewartet – auf unser Gepäck. Wir gehörten zu denen, deren Gepäck nicht da war. Auf unsere Nachfrage erhielten wir keine richtige Antwort, nur „Twenty minutes“. Wir waren sehr verwirrt, weil wir wussten, dass das nächste Flugzeug aus Managua erst am frühen Nachmittag kommt. Doch unser Taxifahrer konnte Englisch und hat uns erklärt, dass unser Gepäck gleich mit einer weiteren Maschine nachkommt. Und da kam auch schon ein Mini-Flugzeug an, das nur Gepäck geladen hatte. Anscheinend wird in Bluefields umgeladen…
Das Taxi haben wir uns dann mit zwei Mädels geteilt. Der Taxi-Fahrer wollte uns noch zum Frühstücken fahren, doch wir wollten gleich zum Hafen. Und das war eine gute Entscheidung. Denn dort warteten schon viele Menschen. Man sollte auch nach dem Ticketkauf dort bleiben. Wir sind bereits vor der offiziellen Abfahrtszeit losgefahren. Die Tickets kann man mit Cordobas oder US$ bezahlen, allerdings sollte auch hier der Betrag möglichst abgezählt sein. Wir wussten ja, dass die Überfahrt nass werden kann, und hatten deswegen unser Handgepäck gut verpackt. Die Kameras, Objektive, Ladegeräte, usw. hatten wir in wiederverschließbaren Plastiktüten im Handgepäck. Das Handgepäck selbst haben wir dann am Boot auf Anraten von Nautilus in einen robusten Müllsack gepackt. Man sollte das große Gepäckstück möglichst bald auf das Boot geben. Dann wird es im Laderaum verstaut. Kommt man erst später landet das Gepäck im vorderen Bereich des Bootes und wird bei der Überfahrt nass. Wir hatten zwar unruhige See und wurden auch nass, aber wir hatten schon den Eindruck, dass die Leute auf dem Boot wissen, was sie tun. Und nach einer halben Stunde hatten wir es geschafft – wir sind angekommen auf Little Corn Island! Die Planung von Nautilus, das erste Flugzeug zu nehmen, war perfekt. So kamen wir bereits am späten Vormittag an. Gewohnt haben wir im „Los Delfines“, gleich neben der Tauchbasis an der „Main Street“. Das war trotz der kalten Dusche die richtige Entscheidung. So konnten wir zwischen den Tauchgängen kurz ins Zimmer zum Akku oder Objektiv wechseln, usw. Das Hotel befindet sich auf der Westseite der Insel, so dass man zum Sundowner schon mal auf der richtigen Seite der Insel ist. Hier hat man auch (sehr beschränkte) Einkaufsmöglichkeiten und viele Restaurants. Wir hatten einen Einzelbungalow gleich in der Nähe der Rezeption. So reichte das WLAN (Verfügbar: Rezeption, Restaurant, Tauchbasis) bis auf unsere Terrasse. Der Bungalow war sehr geräumig mit einem Doppelbett und einem weiteren Bett. Steckdosen gibt es nicht viele. Deswegen ist es ratsam einen Mehrfachstecker mitzunehmen. Handtücher wurden jeden Tag gewechselt, die Bettwäsche alle zwei Tage. Wertsachen kann man an der Rezeption abgeben. Dort bekommt man auch Strandhandtücher. Die Rezeption ist nicht immer besetzt. Man kann dann im Restaurant nachfragen, wenn man etwas braucht. Jeden Morgen, wenn es hell wurde, wurde der Strom für einige Zeit abgeschaltet. Im Hotel gibt es einen Wäscheservice (sehr billig, wir hatten 12 Stück für umgerechnet ca. US$ 5,–). Man bekommt die Wäsche am nächsten Tag zurück. Insgesamt waren wir mit dem Hotel sehr zufrieden.
Die Tauchbasis „Dolphin Dive“ ist sehr gut organisiert. Wir erhielten ja von Herrn Thies ein paar Tage vor Ankunft die Info, dass es Probleme mit dem Kompressor gibt. Die gab es auch während unseres Aufenthalts immer wieder. Doch es waren immer genügend Flaschen gefüllt, so dass jeder tauchen konnte. Es ist allerdings ratsam die Tauchgänge bereits von Deutschland aus zu buchen, denn wenn das Boot voll ist, ist es voll. Angeboten werden drei Tauchgänge am Tag (Treffpunkt 8.30 Uhr, 11.00 Uhr und 14.00 Uhr). Jeden zweiten Tag wird ein Nachttauchgang angeboten. Die Anfahrt zu den Tauchplätzen dauert ca. 5-10 Minuten. Die Ausbildung erfolgt nach PADI-Standards bis zum Divemaster (Unterricht und Lehrmaterial nur in Englisch) Hier hat uns Adam, der Leiter der Tauchbasis, auch einen guten Plan erstellt. Wir haben immer die beiden Vormittags-Tauchgänge gemacht, und hatten so den Nachmittag um die Insel zu erkunden und den Strand und das Meer zu genießen. Wir haben uns mit Adam gut verstanden. Er ist halt kein typischer „Strahlemann“, hat aber seine Tauchbasis gut im Griff und war zu uns immer freundlich und hilfsbereit. Über unsere eigene Ausrüstung waren wir sehr froh. Im Verleih gibt es nur Shorties, und der ein oder andere Automat hatte auch seine Probleme. Insgesamt ist die Basis aber ordentlich und sauber. Die Guides bauen die Ausrüstung zusammen und bringen sie aufs Boot (Kontrolle ist notwendig!). ABC und Blei nimmt man selbst mit. Nach dem Tauchgang nimmt der Taucher die leere Flasche mit, der Rest bleibt auf dem Boot für den nächsten Tauchgang. Abends wird die Ausrüstung von der Crew in den Trockenraum gebracht und am nächsten Tag wieder bereit gelegt. Der beste Guide ist Garry. Er sieht alles und taucht in einer für Fotografen angenehmen Geschwindigkeit. Doch wir hatten auch mit den anderen Guides keine Probleme, weil wir tauchen konnten wie wir wollten. Aufgetaucht wird allerdings in der Gruppe. Bei den tieferen Tauchplätzen wird die Tauchzeit sowieso von der Grundzeit bestimmt, denn man taucht immer auf der gleichen Tiefe, der Aufstieg ist dann im Blauwasser. Die Tauchplätze sind top. Wir hatten bei jedem Tauchgang Ammenhaie, die hier wirklich zutraulich sind. Bei fast jedem Tauchgang sahen wir Rochen. Auch Riffhaie, Barrakudas, Muränen und Schildkröten sahen wir. Und es gibt riesige Fischschwärme….Ja, und ansonsten halt alles, was in der Karibik rumschwimmt. Auch hier werden die Rotfeuerfische gejagt. Anders als auf Roatan, wird hier dann versucht, die harpunierten Tiere an Muränen und die Ammenhaie zu verfüttern. So will man diesen lernen, dass sie die Rotfeuerfische fressen sollen. Das war dann jedesmal ein Riesenspektakel.
In die Insel selbst haben wir uns schon am ersten Tag verliebt. Man hat den Eindruck, die Zeit ist stehengeblieben. Keine Autos, keine Mopeds, keine Straßen – denn auch die „Main Street“ verdient den Namen nicht. Sie ist ein schmaler betonierter Weg auf der Westseite der Insel. Hier ist auch der lebhafte Teil der Insel. Restaurants, Kneipen – aber trotzdem ruhig und gemütlich. Ansonsten geht man entweder den Strand entlang, oder auf den Wegen durch den Wald. Von der West- zu Ostseite braucht man keine 10 Minuten. Uns hat die Ostseite tagsüber besser gefallen. Dort hat man das richtige Karibik-Feeling. Türkises Meer, Wellen, super Strand – an dem man allein ist. Es gibt auch hier mehrere kleine Lokale, in denen man super Essen kann. Strandliegen oder ähnliches gibt es allerdings nicht – wir haben sie aber nicht vermisst. Lohnenswert ist auf jeden Fall der Aufstieg auf den alten Leuchtturm. Für den schweißtreibenden Aufstieg wird man mit einem atemberaubenden Ausblick über die ganze Insel belohnt. Schwindelfrei sollte man allerdings sein. ..Die Leute sind absolut freundlich und aufgeschlossen. Am zweiten Tag wurde mein Mann bereits im Tranquilo mit „Welcome back Mr. Hans“ begrüßt und uns ein Bier hingestellt. Jeder grüßt jeden im Vorbeigehen. Die Leute suchen den Kontakt und man hat das Gefühl, dass sie sich wirklich für einen interessieren. Auf der Insel überwintern viele Kanadier. Ansonsten ist es ein absolut gemischtes Publikum: Weltreisende, junge Backpacker, aber auch ältere Leute.
Das Essen ist super. Ich habe fast jeden Tag Lobster gegessen. Wir waren in den verschiedensten Lokalen und waren mit einer einzigen Ausnahme immer total zufrieden. Allerdings sollte man rechtzeitig zum Essen gehen bevor der Hunger zu groß wird. Denn alles wird frisch gekocht, und so kann es schon mal dauern. Aber man kann ja bei einem eiskalten Bier warten…Besonders gut geschmeckt hat es uns im Cool Spot, bei Miss Bridgett und bei Rosa. Gefrühstückt haben wir während der Tauchtage im „Shak“. Dort gibt es bereits ab 6.30 Uhr Frühstück. Und man sitzt traumhaft direkt am Strand und kann den Fischern zuschauen, schauen wie die Kinder in die Schule laufen ….
Wenn das Versorgungsschiff kommt ist richtig was los auf der Insel. Dann wird alles, was irgendwer braucht, mit dem Schubkarren über die Insel transportiert. Vom Klopapier bis zu Abwasserrohren….
Am Sonntag wird gefeiert. Da sind die Einheimischen unterwegs. Einige trinken dann mehr als ihnen vielleicht gut tut. Aber es gibt keine Probleme.
Trinkwasser muss man nicht in Flaschen kaufen. Man kann es an der Tauchbasis auffüllen, im „Tranquilo“, wenn man dort etwas konsumiert und im „Desideri“ gegen ein kleines Entgelt. So vermeidet man Müll auf der Insel. Generell sollte man mit Wasser sparsam umgehen und auch Strom sparen (Klima off, wenn man nicht im Zimmer ist)
Trotz des paradiesischen Zustands sollte man eines nicht vergessen: Ein ordentliche Tauch – und Krankenversicherung kann lebensnotwendig werden. Wir haben das selbst erlebt. Ein Kranker wurde mit dem gleichen Transportmittel transportiert, wie alles auf der Insel – dem Schubkarren. Dann wurde er mit dem Tauchboot nach Big Corn gebracht. Von da wird´s wohl mit dem Flugzeug weiter gehen. Deswegen sollte man auch beim Tauchen vernünftig sein. Falls nichttauchende Partner dabei sind, sollten diese auch ausreichend versichert sein. Medikamente bekommt man entweder in der Krankenstation oder im Markt. Aber Vorsicht, das Angebot ist sehr beschränkt. Wichtig für Kontaktlinsenträger – Linsenflüssigkeit gibt es auf der ganzen Insel nicht.
Die Zeit auf Little Corn verging viel zu schnell. Schon war es Zeit Abschied zu nehmen und zu unserem letzten Ziel Big Corn Island aufzubrechen. Wir haben uns für das Boot am frühen Morgen (6.30 Uhr) entschieden, da wir dann auf Big Corn einen ganzen Tag haben. Bei der Rückfahrt war das Meer absolut ruhig, allerdings war das Boot heillos überladen. Als die Hafenpolizei weg war, wurden nochmal 10 Personen und unzählige Säcke Lobster aufgeladen. Ein wenig mulmig wird einem da schon. Jetzt soll ja bald ein größeres Boot eingesetzt werden.
Auf Big Corn angekommen ging es mit dem Taxi ins Casa Canada. (Taxis warten direkt an der Anlegestelle) Das Hotel hält, was es verspricht. Die Zimmer sind sehr groß und sind neben einem Doppelbett noch mit einer Couch ausgestattet. Es gibt einen Safe, eine Kaffee-Maschine und eiskalte Getränke in der Minibar (Gleiche Preise wie in der Bar) Wenn man eine Flasche Wasser gekauft hat, kann man diese auch immer wieder in der Bar auffüllen lassen. Obwohl wir die Einfachheit auf Little Corn genossen haben, war es doch auch wieder schön am Pool bequeme Liegen zu haben. Vom Pool geht eine Treppe zum Meer hinab. Der Einstieg erfolgt aber dann über Felsen. Es gibt ein Restaurant, in dem auch das Frühstück serviert wird. Frühstück kann man frei wählen. Wir haben einmal im Hotel gegessen und waren sehr zufrieden. Die Preise sind zwar etwas höher, aber dafür schmeckt es sehr gut und die Portionen sind groß. Vorsicht bei den Cocktails – sie sind extrem stark. Direkt gegenüber dem Hotel gibt es eine Pizzeria, die sehr gute Pizzen anbietet. Ein Stück weiter befindet sich das Restaurant „Nico´s“. Wenn man links vom Hotel weggeht erreicht man nach knapp 10 Minuten „Long Beach“, einen traumhaften langen Strand. Dort gibt es das Restaurant „Island Style“. Vor dem Restaurant gibt es auch Liegestühle und Hängematten am Strand im Schatten.
Den ersten Tag faulenzten wir am Strand und am Pool. Aber am nächsten Tag war Tauchen am „Blowing Rock“ angesagt. Zur Basis sind wir mit dem Taxi (keine 5 Minuten) gefahren. Wir wurden von Tonya schon erwartet und nach einem kurzen Check-In ging es los. Wir genossen VIP-Behandlung: Wir waren allein auf dem Boot, nur mit den beiden Guides. Der Tauchplatz ist einfach nur genial. Der doch etwas hohe Preis für die beiden Tauchgänge dort lohnt auf jeden Fall. Sobald man mit dem Kopf unter Wasser ist, wird man mit dem Schauen nicht fertig: Haie, Adlerrochen, ein Barrakuda nach dem anderen, Ammenhaie, Rochen im Sand, Muränen, Fischschwärme,… Der Tauchplatz ist ein MUSS im Logbuch!
Unseren letzten Tag verbrachten wir nochmal am Strand, und dann ging es am nächsten Mittag auch schon wieder Richtung Flughafen. Dort hatten wir noch ein lustiges Erlebnis. Als das Flugzeug im Landeanflug war, ging ein Mann mit einem kleinen Feuerlöscher auf das Rollfeld – Flughafenfeuerwehr auf Corn Island!
Diesmal war unser Gepäck gleich dabei. Vor dem Flughafen hat der Hotel – Shuttle schon gewartet und uns zum Hotel Camino Real gebracht. Der große Vorteil des Hotels ist die Nähe zum Flughafen. Ein super Hotel mit Pool und sonstigem Komfort, aber in Bar und Restaurant so eiskalt klimatisiert, dass ich mir eine Jacke geholt habe. Das Essen im Restaurant war nicht so toll. Aber vielleicht waren wir auch einfach nur verwöhnt. Am nächsten Morgen mussten wir schon um 6.30 Uhr zum Flughafen. So konnten wir das wirklich tolle Frühstücksbuffet nicht wirklich ausgiebig genießen….
Fazit:
Wer einen „Rund-um-sorglos“ Urlaub will, am liebsten „all inclusive“, und Perfektion wie auf den Malediven sucht, der ist in Nicaragua nicht gut aufgehoben. Für unser war der Urlaub einfach nur genial und rangiert auf unserer Urlaubs-Hitliste mit ganz oben. Den „Abenteuergeist“ hatten wir dabei, aber es ist absolut nichts schief gegangen. Der ganze Urlaub einfach eine 100%-Empfehlung!
Vielen Dank Herr Thies und Herr Seifert für Ihre super Beratung und Planung. Es hätte nicht besser sein können!
Gerlinde R.