Reisebericht von Carola und Holger Pollmann
El Qusier
Rohanou Beach Resort & Ducks Diving
„Fantastische Kombination“, „einfach großartig“, „das allerbeste von Ägypten“, „meine allerbeste Reise“ – die Kommentare der Mitreisenden gingen mir runter wie Öl. Und auch für mich war die Kombina7on aus drei Tagen Luxor, einer sich anschließenden Niltour auf einem kleinen, aber besonders feinen Boot – der Minya – von Luxor nach Assuan und dem tollen Tauchen im Rohanou einfach perfekt!
Im Vorfeld war ich wirklich sehr beeindruckt, dass eine Umbuchung vom Mangrove Bay Resort ins Rohanou von Nautilus völlig unproblematisch möglich gemacht wurde. Ich war lange Jahre großer „Mangrove Fan“, auch wenn das Hotel zunehmend mäßigen Service bot. Als ich jedoch hörte, dass die Ducks Divers Qusier zum vergangenen Januar ins Rohanou Beach Resort wechselten, war für mich absolut klar: Auf eine der allerbesten Tauchbasen will
ich keinesfalls verzichten, zumal die Verantwortlichen Essam und Marianne und ihr Sohn Karim richtig gute Freunde für mich geworden sind.
Ich war zunächst mit einigen Gästen für eine Woche im Rohanou, sodann in Luxor und auf dem Nil und schließlich eine weitere Woche im Rohanou. Anfangs habe ich dem Mangrove Bay mit seiner recht naturbelassenen Weitläufigkeit und der nur einstöckigen Bauweise schon ein bisschen nachgetrauert und ich war auch ein bisschen irritiert darüber, dass jeder Gast im Rohanou ein Bändchen um den Arm bekommen hat. Wir haben – zu einem wirklich
irre günstigen Preis – „all-in“ gebucht, eigentlich ja nicht so meine Sache, aber wir haben es nicht bereut!
Das Rohanou Beach Resort bietet wirklich richtig guten Service: Angefangen bei der Freundlichkeit des Personals über das reichhaltige und leckere Essensangebot, den schönen Pool bis zu den ansprechenden und sauberen Zimmern. Da hält es auch der mitreisende Nichttaucher sehr gut aus.
Und jetzt zum Allerwichtigsten: Das Tauchen!
Die neue Tauchbasis, die Essam, Marianne und Karim in einem irrsinnigen Tempo dort aufgebaut haben, ist toll durchdacht und richtig liebevoll angelegt. Jeder hat seinen eigenen Spint und einen zugewiesenen Platz, um den Tauchanzug aufzuhängen, so dass man nie nach freien Bügeln suchen muss. Das Tauchen ist weiterhin genauso unkompliziert wie vorher:
Jeder kann Hausriff- oder Zodiac-Tauchen, wann immer es ihm gefällt. Man trägt sich einfach vor dem Tauchgang in eine Liste ein und geht zum Steg, wo die Flaschen (und hilfsbereite Mitarbeiter) warten. Das Blei kann man unten auf dem Steg belassen und wenn es nicht zu voll ist, sagt auch niemand etwas, wenn man das Restgerödel nach dem ersten Tauchgang für die restlichen Tauchgänge des Tages auf dem Steg unter eine Bank schiebt. Der Einstieg ins
Wasser ist durch eine bequeme Treppe auch für ältere Gäste leicht machbar. Besonders hervorzuheben ist das Seilsystem unter Wasser: Dieses beginnt an der Oberfläche und zieht sich bis ca. 15 m unter Wasser, was bei Strömung insbesondere weniger erfahrenen Tauchern hilft, den Auf- und Abs7eg sowie den Sicherheitsstopp mühelos zu bewältigen. Zudem ist dadurch der Steg nach dem Tauchgang nicht zu verfehlen. Aber natürlich kann man auch mit
Guide tauchen. Und was mich wirklich freut: Auch Nachttauchgänge sind möglich!
Das Hausriff ist wirklich sehenswert: Schon beim Tauchen vom Steg gibt es viel zu sehen. Im Einstiegsbereich finden sich bereits schöne Korallen und viel Fisch. Im weiteren Verlauf lassen sich erstaunlich viele Drachenköpfe und auch Steinfische sehen. Wer auf bunte – auch seltene – Nacktschnecken steht, ist hier ebenfalls genau richtig. Spannend sind auch die dort heimischen großen Seenadeln und Flügelrossfische sowie Schwärme von kleinen Gelbschwanzbarrakudas und so einige Muränen. Und dann habe ich beim ersten Tauchgang auch noch unverschämtes Glück: Weil einer unserer Mittaucher – vielen Dank, Wulf! –zunächst Schwierigkeiten beim Abtauchen hat, verzögert sich der Beginn unseres Tauchganges und wir sehen was? Tatsächlich Delfine unter Wasser – fünf an der Zahl! Was für ein Beginn! Nur schade, dass ich heute kein Weitwinkelobjektiv gewählt habe.
Und einige Tage später dann die Sensation, die ich leider nur von Überwasser ansatzweise beobachten kann: Etwas weiter draußen vor dem Steg bewegt sich etwas – ein Mondfisch, kaum zu glauben. Karim rennt in Rekordzeit mit Schnorchelausrüstung zum Steg und springt ins Zodiac. Und tatsächlich kann er zwei Mondfische filmen und ist danach fast den Tränen nah, weil er zuvor auch noch nie einen unter Wasser gesehen hat. Derzeit sind eine Menge
(harmloser) Quallen im Wasser, die Mondfische offensichtlich als lecker ansehen. Leider lassen sich die unglaublichen Kreaturen aber dann doch nicht ein zweites Mal sehen.
Ansonsten gibt es im Rohanou wirklich viele Tauchmöglichkeiten. So kann man sich mit dem Zodiac zu den Canyons fahren lassen, wo sich wunderschöne Korallen finden, oder auch zum Tauchplatz „Nemo-City“ mit vielen entzückenden Anemonenfischen. Und es gibt noch einige weitere Tauchplätze, die ich mir für das nächste Jahr aufgehoben habe.
Wem das alles nicht reicht, sei eine Tagestour empfohlen: Wir waren mit dem Boot für zwei Tauchgänge am Erg Monica, um sodann noch einen dritten Tauchgang am Mangrove Bay zu absolvieren. Das lohnt sich definitiv, zumal auch das Mittagessen und der Service an Bord großartig sind.
Mögliche weitere Ziele gibt es einige, so kann man beispielsweise mit dem Speedboot zum legendären Elphinstone oder zur in den 1990er Jahren gesunkene Fähre „Salem Express“ fahren. Langweilig wird es definitiv nicht!
Unsere Tour war einfach nur wunderschön. Mein Dank gilt zunächst den fabelhaften Gästen – eine richtig tolle Truppe –, Essam, Marianne, Karim und allen so hilfsbereiten Mitarbeitern und natürlich speziell auch Jan und René von Nautilus, die sich mal wieder perfekt gekümmert haben.
Im nächsten Jahr werde ich in jedem Fall wieder hinfahren!
Holger