Teil 2 Bonaire
Wir waren glücklicherweise rechtzeitig beim Einchecken. Dort wurde uns mitgeteilt, dass wir einen Antigentest bräuchten. Also raus aus dem Flughafengebäude und zur Teststation. Natürlich mit dem gesamten Gerödel. Dort anstehen. Der Organisator schockte uns dann: es ist ein PCR-Test notwendig für Bonaire. Dass der dauert, teuer ist und wir dadurch unseren Flug versäumten, ein Hotel bräuchten und dann nicht wüssten, ob und wann wir am nächsten Tag wegfliegen könnten, machte uns ziemlich nervös. Kurz gesagt: unsere perfekt englisch sprechenden Tauchkameraden Siegfried und Andreas klärten das alles nochmal am Check-In-Schalter. Es klappte, weil unsere Verhältnisse (Test vor Abflug in Deutschland, alle geimpft, schon eine Woche auf der Insel) dazu führten, dass doch eine Antigentest ausreichte. Also, alle acht zum Test – Zeit hatten wir gerade noch 45 Minuten – es klappte. Per Mail und ausgedruckt konnten wir gerade noch rechtzeitig einchecken.
Der kurze Flug mit der zweimotorigen Propellermaschine von Divi Divi Air war ein kleines Erlebnis für sich. Man konnte dem Piloten quasi über die Schulter schauen.
Gegen 17.30 Uhr Ortszeit landeten wir und wurden per Transfertaxi zum Hotel „Captain Don’s Habitat gebracht. Nach dem Einchecken war es schon dunkel. Hungrig waren wir auch und etwas müde.
Am nächsten Morgen, dann – wie üblich – einchecken auf der Tauchbasis, abholen der beiden Pickup Mietwagen, einkaufen im Supermarkt und … dann endlich, erster Tauchgang am Hausriff „The Cliff“ (auf der Bonaire-Tauchkarte die Nr. 26). Ein richtig tolles Hausriff. Dieses war bei zahlreichen Nachttauchgängen ein wahres Tauchparadies. Highlight waren die großen, zahlreichen Tarpune. Vom Licht angelockt, streiften sie uns fast. Ganz besonders beeindruckt haben uns die unterschiedlichen Seepferdchen. Ein Besuch bei ihnen war jedesmal Pflicht.
Weitere Tauchplätze waren „Karpata“ (Nr. 9) u.a. mit Langusten, Muränen, das Wrack „Hilmar Hooker“ (Nr. 43) mit einer Begegnung mit dem Adlerrochen, den Tarpunen, dem großen Barrakuda, dem Steinfisch usw., „1000 Steps“ (Nr. 16) gefühlt 1000 Stufen, obwohl in Wirklichkeit „nur“ 70 an der Zahl. Dort Schildkröte, Feuerwurm usw.. Absoluter Höhepunkt war der Tauchplatz „Salt Pier“ (Nr.49). Dort kann man nur tauchen, wenn kein Salzschiff beladen wird. Wir hatten Glück. Ein Tag später war das Riff für drei Tage gesperrt. Unglaubliche Begegnungen mit einer riesigen frei schwimmenden grünen Muräne, zahlreichen Tarpune, dem seltenen, weil gut getarnten Frogfisch, dem Plattfisch und und und… Wir konnten gar nicht alles erfassen, so umtriebig und zahlreich war dort die Fauna und Flora.
Weitere Tauchplätze waren dann „Invisibles“ (Nr. 51). Ein Doppelriff der Extraklasse u.a. mit vielen Sandaalen und „Angels City“ (Nr. 44).
Ein Besuch von Tauchplätzen per Boot, darunter auch von Klein-Bonaire, fanden wir, war völlig unnötig. Wir haben sehr viel erlebt. Erreichbarkeit der Tauchplätze per Pickup und Einstiege von Land aus … perfekt.
Je nach Lust und Laune machten wir 12 – 14 Tauchgänge auf Bonaire. Natürlich kamen auch unsere Schnorchlerinnen auf ihre Kosten.
Frühstück war immer sehr gut. Begleitet von Strandläufern (Vogelart) und den legendären Leguanen. Das Essen war nicht ganz billig. Wir sind dann ab und zu „auswärts“ in Krallendijk essen gegangen.
Auch auf Bonaire haben wir dann der Stickstoffsättigung nachgegeben und im Hinblick auf den Rückflug rechtzeitig zu tauchen aufgehört. Wir hatten die Hauptstadt Krallendijk schon an einem der früheren Abende näher besucht. Am vorletzten Tag dann die obligatorischen Rundreise auf der Insel. Unverzichtbar, weil ein Erlebnis, die Esel-Station. Über 760 Esel werden dort betreut. Über 1.100 wild lebende gibt es zusätzlich noch auf der Insel. Die Rundfahrt mit Fütterungsangeboten in der Anlage war wirklich etwas Besonderes. Man wusste am Schluss nicht, wer mehr Esel war… .
Die Anlage zur Salzgewinnung (direkt beim erstklassigen Tauchplatz „Salt Pier“ ) lies uns staunen. Insbesondere das rosarote Wasser in den natürlichen Becken. Und dann die zahlreichen Flamingos, die Bonaire auch den Namen „Flamingoinsel“ geben. Auf der Rundreise ein weiteres Highlight, die Besichtigungspunkte Slave-Hause und die Kunstwerke von angeschwemmten Gegenständen aus dem Meer. Kunstvoll von Menschenhand gebildet.
Zum Schluss möchte ich noch die Sonnenuntergänge, den gemütlichen, sauberen Pool und vor allem die Fotojagd auf die kleinen Kolibris und die kleinen Echsen erwähnen. Es wurde einem nie langweilig. Die täglichen Mittags-Kaffeerunden mit Schneckennudeln u.ä. aus dem Supermarkt waren ein muss.
Pünktlich wurden wir abgeholt und zum Flughafen transferiert. Abflug nach deutscher Zeit um 3 Uhr. Wir sind dann nach 4 Stunden Aufenthalt in Amsterdam kurz vor 18 Uhr in „The Länd“, genauer in Stuttgart, angekommen.