Die Seawolf Soul, die Kabine und das Sonnendeck
Am nächsten Morgen lernen wir unsere Küchen- und Restaurantcrew kennen und sie zaubern uns ein feines Frühstück. Unser Koch Yussef lacht herzlich aus seiner Durchreiche heraus und bereitet jedem Gast sein Wunschomelett zu, was reißenden Absatz findet. Dazu steht auf jedem Tisch ein Nutella-Glas, man merkt also: hier sind öfter Deutsche an Bord. Ich entdecke das ägyptische Frühstücks-Gericht Ful für mich, eine Art warmer Bohnenmus und die inoffizielle Empfehlung von Yussef. Jeden Morgen begrüßt er mich ab jetzt breit lachend schon mit „seinem“ Ful und wir beide freuen uns. Nach dem Frühstück folgt das erste Briefing unseres Guides Mahmoud – übrigens in perfektem Deutsch. Zunächst wird das Boot und dessen „Do’s und Dont’s“ erklärt, was die volle Aufmerksamkeit von uns bekommt. Wir Deutschen wollen einfach wissen wann es Essen gibt und wo die Tauchstempel zu finden sind. Generell macht Mahmoud ein richtig gutes Briefing. Jedes Mal mit Karte des Tauchplatzes, entweder am Bildschirm oder an einer selbst gemalten Karte, Tauchablauferklärung und Gruppeneinteilung – vorbildlich!
Leckeres Frühstück und das ausführliche Boot-Briefing
Unser erster Tauchgang führt uns nach Abu Dabab, nicht das Abu Dabab mit dem Dugong, sondern weiter draußen im Meer. Ich lerne hierbei, dass die meisten Plätze nach der Lokalität an Land benannt werden, weshalb es Abu Dabab am Ufer und Abu Dabab im Meer gibt. Der Tauchgang ist ein besserer Checktauchgang, weshalb ich ihn nicht weiter erwähne, dennoch war das ein sinnvoller Einstieg, denn der zweite Tauchgang führt uns zum Elphinstone und dort geht es mitunter auch mal tiefer hinunter. Leider habe ich zermürbende Kopfschmerzen, weshalb ich diesen Tauchgang „spritze“, also auslasse, wie unser österreichischer Taucher Wolfgang so schön sagt. Ich beobachte vom Sonnendeck aus wie strahlende Tauchmasken wieder an Bord kommen, denn es wurden Haie und Napoleons gesehen! Wieder einmal Pech gehabt! Die Weiterfahrt zum nächsten Tauchplatz nach Safaga ist doch ziemlich ruppig, weshalb ich zum ersten Mal eine Tablette nehme, die von der Crew vorsichtshalber verteilt werden. Einen unserer Gäste erwischt es sehr herb und ich höre oft ein sehr eindeutiges, röhrendes Geräusch. Das soll aber für den Rest der Fahrt das einzige Mal gewesen sein, dass wir uns diesem Problem gegenüber sehen, denn die Meeresgötter sind uns wohl gesonnen.
Am nächsten Morgen werden wir um 6 Uhr geweckt, was zugegebenermaßen im Urlaub ziemlich gewöhnungsbedürftig ist, sich tatsächlich aber im Laufe der Woche als ziemlich gute Sache herausstellt, denn die Tage werden dadurch etwas länger und in die richtige Richtung verschoben, sprich nach vorne, was den Tauchablauf sehr angenehm macht. Der erste Tauchgang startet um ca. 7 Uhr und man frühstückt sehr entspannt und frisch um 8.30 Uhr. In Safaga steht die Salem Express auf dem Programm, ein echtes „Schwergewicht“ der Top-Tauchplätze. Mahmoud, unser Tauchguide, sagt uns schon beim Briefing, dass er nicht in das Wrack eintauchen wird. Für viele Ägypter ist die unglaubliche Katastrophe einfach noch zu nahe, denn bei diesem Schiffsunglück haben viele Passagiere und Crewmitglieder ihr Leben verloren und sind in dem Wrack ertrunken. Das vollbepackte Passagierschiff lief 1991 nachts auf ein Riff auf und sank, was natürlich eine National-Tragödie war. Rambo, unser zweiter ägyptischer Guide erklärt uns aber auch, dass es mittlerweile absolut ok ist dort zu tauchen – schon seit längerer Zeit. Er selber taucht auch in das Wrack und erzählt uns auch die Geschichte der Salem Express mit dem nötigen Abstand. Der Tauchgang beginnt auf der Unterseite des seitlich liegenden Wracks und man erkennt schnell, dass das Ding ein Riesenkahn ist. Am Heck befindet sich eine große Ladeöffnung, wo man gut in inneren Bereich in einen langen dunklen „Tunnel“ hinein tauchen kann. Was man dort zu sehen bekommt ist komplett anders, als man es von einem klassischen Wracktauchgang erwarten würde, denn es sieht aus, als ob jemand seinen Altkleidersack dort entleert hätte. In dem Laderaum sind alle Koffer und Habseligkeiten der Passagiere verstreut, die dort eingeschlossen natürlich mit unter gegangen sind. Koffer, Fernseher, Fahrräder, Spielsachen, Kleidersäcke, Motorräder und ein Transporter stapeln sich bzw. liegen kreuz und quer herum – gespenstisch. Man mag nicht glauben, dass das Wrack der Salem Express dort schon seit so vielen Jahren liegt, denn alles fühlt sich noch recht nah an. Ich muss ehrlich sagen, die Ausführungen von Mahmoud bekommen so eine ganz andere Wirkung. Als wir wieder den Gang zurück- und ins Blaue tauchen, puste ich erst mal tief aus. Wir schwimmen weiter um die Reling herum und kommen zum Deck der Salem Express und hier sieht man dann was Wracktauchen ausmacht: große Aufbauten, klar erkennbare Geländer und viele Antennen und Verstrebungen – eine spektakuläre Szenerie! Gerade denke ich mir noch, dass das doch ein Paradies für Fotografen sein muss, als ich Linus mit unserem Fotografen Sven Peks entdecke. Er begleitet unsere Safari. Die beiden tauchen durch die Aufbauten hindurch und sorgen immer wieder mit einem aufzuckenden Blitz für wechselhafte Beleuchtung. Sagenhaft! Zurück an Deck werden die Eindrücke ausgetauscht und wir sind uns alle einig, dass die Salem Express ein höchstinteressanter Tauchgang ist und sicherlich anders ist als viele, die wir kennen. Wir machen noch einen weiteren Tauchgang an der Salem Express, allerdings „spritze“ ich diesen – den ersten einmaligen Eindruck möchte ich gerne so stehen lassen. Am Nachmittag tauchen wir noch an der Tor al Arj, ein gekenterter Kutter, der prinzipiell ein tolles Wrack für einen Tauchgang wäre, allerdings ist die Sicht dummerweise so schlecht, dass ich die Ausführungen hierzu weglasse.
Das Wrack der Salem Express
Das nächste frühe Aufstehen bringt uns ein detailliertes Briefing über das Wrack der Thistlegorm. Die Thistlegorm ist ebenfalls ein sehr bekanntes Wrack und wurde lange Zeit nur von Sharm-el-Sheikh angefahren, wo sie von vielen Tauchbasen (zu Recht) als einer DER Top-Tauchplätze der Region verkauft wird. Entsprechend groß ist die Tagesschiff-Armada, die relativ zeitgleich an der Thistlegorm ankommt. Ich darf vorwegnehmen, dass wir unseren Tauchablauf so gestaltet hatten, dass wir jeweils versetzt zu den Tagesbooten im Wasser waren, was ich mir unter Wasser als sehr angenehm vorgestellt habe. Die Thistlegorm ist ein britisches Frachtschiff, welches 1941 von deutschen Kampfbombern versenkt wurde. Der Umstand, dass noch die komplette Ladung an Bord war, macht dieses Schiff heute für Taucher natürlich ungemein interessant. Genauso wie die Tatsache, dass die Tauchtiefe für dieses Wrack bei angenehmen 25 Metern liegt. Es sind gleich drei (!) Tauchgänge für die Thistlegorm eingeplant, so viel gibt es zu sehen. Als wir abtauchen und die Umrisse sich im tiefen Blau abzuzeichnen beginnen, kann ich es erst nicht fassen, dass ich wirklich hier bin. Ich weiß nicht wie viele Artikel ich über die Thistlegorm, über die letzten Jahre verteilt in diversen Tauchmagazinen und Büchern gelesen, wie viele Fotos ich bereits gesehen und wie oft ich mir gedacht habe, dass ich das alles unbedingt auch mal sehen will. Zu oft wurde die Thistlegorm schon als eines der, wenn nicht sogar das beste, Tauchwrack hochgelobt! Egal, ich bin jetzt hier und sehe das 126 Meter lange Trumm vor mir. Sie ist erstaunlich gut zu erkennen und irgendwie geht plötzlich alles ganz schnell. Wie vorher besprochen tauchen wir in das Innere hinein und da sind alle vielfach gesehenen Fotos auf einmal vor mir: das verkrustete Fahrrad, die Lokomotive (!) in ihrer ganzen Pracht, die Munitionsladung und natürlich auch die Autos und Motorräder. Dazu fällt ein stimmungsvolles Licht in Teile des Wracks hinein, was schön und ausleuchtend zugleich ist. Unfassbar! Wenn nicht alles schon so bewachsen wäre, könnte man meinen, jemand hätte wie in einer Galerie alles schön hindrapiert, damit es seine Wirkung entfalten kann. Wieder sehe ich Fotoblitze durch das Halbdunkel blitzen und ich weiß, dass neue Bilder von der Thistlegorm zum bestehenden Material hinzukommen werden. Wie ich später an Bord der Seawolf Soul unbearbeitet am Rechner sehe, sind es unfassbar gute Bilder geworden, Bilder, die die Stimmung einfangen und selbst im dunkelsten Raum noch voll ausgeleuchtet wirken. Sensationell! Sven weiß genau was er da macht und ich empfinde großen Respekt davor, wie er dieses Monstrum von Kamera samt Blitzen durch die Gänge der Wracks manövriert und dabei auch noch so tolle Aufnahmen hinbekommt. Die drei Tauchgänge an der Thistlegorm rutschen durch wie nichts, und da Linus das Wrack kennt wie seine Badehosentasche, wollen alle mal eine Führung von ihm bekommen, um auch die letzten Geheimnisse dieses fotogenen Metallriffs zu entdecken. Was für ein Erlebnis! Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Bericht über die Thistlegorm, bei dem ich dann endlich weiß, wovon da erzählt wird und welche Route der Fotograf durch die Gänge genommen hat…
Die Thistlegorm und mit ihrer Ladung
Weiter geht es, das nächste Highlight steht an. Kaum zu glauben, aber bei den „alten Hasen der Wracktaucher“ steigt die Vorfreude am späten Abend nochmals, denn der nächste Sonnenuntergang führt uns zum Wrack der Rosalie Moller. Noch so ein Ding der Kategorie „kennt man doch“! Genaue Pläne wer wann mit wem wie tief geht, werden schon geschmiedet, denn hier ist eine gute Vorbereitung nicht unwichtig, schließlich liegt die gute Rosalie Moller auf anspruchsvollen 30 bis 50 Metern! Ich plane für mich zwei Tauchgänge ein, einen in der Gruppe für das obere Deck und einen weiteren alleine mit Linus für das Innere dieses aufrecht am Grund liegenden 108 Meter langen Kolosses. Interessanterweise wurde die Rosalie Moller nur zwei Tage nach der Thistlegorm von zwei deutschen Bombern versenkt. Eins ist von vornherein klar, hier herrscht Computerpflicht, um nicht in die Deko zu geraten. Die Strömung pfeift ordentlich und die Sicht ist etwas eingeschränkt, weshalb wir am Schiff vorbei paddeln und dann am Seil hinunter gehen. Es dauert eine zeitlang bis wir das Ziel erkennen können. Als es dann aber soweit ist, ist der Anblick umso prächtiger. Wir nähern uns der Rosalie Moller von hinten, sprich das Erste, was wir sehen, ist das Heck. Schon jetzt sind wir auf ca. 32 Metern! Alles ist gut erhalten, teilweise schön bewachsen, aber einen Gedanken habe ich von Anfang an – die Rosalie Moller wirkt wie ein Geisterschiff, mystisch möchte ich sagen. Wir tauchen flott das komplette Deck entlang, schauen in ein paar Kabinen, wobei man immer seine Flossen bändigen muss, denn zu viel aufgewirbeltes Sediment lässt den Taucher hinter einem nichts mehr sehen. Als wir vorne am Bug ankommen, werden die Blicke auf den Tauchcomputer hektischer, aber unser Tauchguide Mahmoud taucht mit uns weiter sogar über die Bugkante hinaus, so dass wir uns ein wenig vom Wrack entfernen. Als wir uns umdrehen und unsere Augen erst mal wieder aufs Neue das tiefe Blau durchdringen müssen, bekommen wir eine Kinovorstellung der Extraklasse. Ganz langsam erkennen wir den senkrecht stehenden, beeindruckenden Bug der Rosalie Moller. Ich wähne mich in einer Dokumentation über die Titanic, so groß und hoch ist die Bugkante. Was für ein Anblick! Ein unglaublicher Moment, denn von da an ist der Titel Geisterschiff natürlich betoniert. Wir tauchen wieder zurück und kommen zum großen Masten des Schiffes, welcher über und über mit Weichkorallen bedeckt ist. Drumherum tummeln sich Scharen von Glasfischen, wie ein Tornado fegen sie um den Mast. Dicht an dicht, verdecken sie jeglichen Blick auf das Metall. Sensationell! Eigentlich ist der Mast (es gibt sogar zwei davon!) mit dem tollen Bewuchs und der Vielzahl an Fischen einen eigenen Tauchgang wert. Am Ende trage ich 35 Meter maximale Tauchtiefe bei einer Dauer von 42 Minuten in mein Logbuch ein, sowie den Zusatz, dass es ein fantastischer Tauchgang war!
Zurück an Deck spitze ich Linus gleich an wegen dem zweiten Tauchgang, wobei ich bei seinem Briefing schon etwas ehrfürchtig schlucke. Es fallen Ausdrücke wie „etwas enger“ oder „runter ins Dunkle“. Nach kurzem Zögern, gewinnen aber doch das Vertrauen zu Linus und der Reiz des faszinierenden Wracks. Wieder der Abstieg in dieses neblige Wasser, dieses Mal etwas zackiger, denn wir wollen ja noch tiefer in das Innere der Rosalie Moller gehen. Schön ist, dass wir die erste Tauchgruppe sind, das Wrack also beinahe unberührt auf uns wartet. Wir tauchen zur Steuerbord-Seite des Schiffes, um von dort ins Innere zu gelangen. In feinster Charade-Gestik erklärt mir Linus, dass dies das Einschussloch ist. Wir tauchen direkt in den Laderaum, der noch relativ hell ist. Von dort geht es in dunkle Räume, die voll mit Glasfischen sind und mich fast etwas zum Verweilen verführen, aber wir haben ja leider nicht keine Zeit. Wir gelangen in den Maschinenraum, wo eine Plakette für einen verunglückten Taucher angebracht ist. Die Maschine an sich sieht super aus, unglaublich dass sie das Herz dieses stolzen Schiffes war. Wir tauchen einmal im Raum herum. Und ich denke mir, bisher war ja eigentlich alles halb so wild und der Tauchgang sehr gut machbar. Da deutet mir Linus den Weg einer Treppe hinab ins totale Schwarz. Er fragt mich, ob das für mich okay ist und ich nicke wie von Geisterhand gesteuert. Er taucht voraus und ich weiß jetzt, was er mit „enger“ und „dunkel“ gemeint hat, denn der Raum darunter ist eine taucherische Herausforderung. Wir leuchten den Raum aus und ich muss wirklich sagen, ich könnte mir sehr gut vorstellen, wie hier Mechaniker gearbeitet haben, so real sieht alles noch aus. Es geht die Treppe zurück und durch ein paar enge Löcher am Schornstein vorbei hinaus, wieder aufs Deck. Puh, das war was! Ich sehe wieder die anderen Tauchgruppen und weiß, dass wir von nun ab wieder das „normale Terrain“ betauchen. Aber einen Pfeil hat Linus noch im Köcher, als wir nämlich in die Küche hinein tauchen, wo man tatsächlich noch Töpfe stehen sieht. Ob der Koch hier wohl auch so ein gutes Frühstück mit Ful zubereitet hat? Wohl eher die englische Variante mit Baked Beans! Wir besuchen auf dem Rückweg noch einmal den anderen Mast des Schiffes, der zur Seite weggeknickt ist, aber genauso aussieht wie der andere, nämlich bunt und umringt von Fisch. Sven, der Fotograf, schießt euphorisch Fotos und Linus signalisiert mir, dass wir ihm besser nicht ins Bild schwimmen sollten, weshalb wir zurück tauchen und beim Sicherheits-Stopp schon begeisterte Blicke austauschen. Was für ein Tauchgang! Was für ein Erlebnis! Die Rosalie Moller ist wirklich ein phänomenales Wrack und Linus hat mir hier den perfekten Tauchgang beschert. Vielen Dank dafür, mein Buddy!
Die Rosalie Moller
Abends lasse ich mich dann doch tatsächlich noch zu einem Wracktauchgang überreden, der an sich keine Erwähnung verdient hätte, wäre da nicht, dass ich mal wieder das Beste verpasst habe. Der Reihe nach, das Briefing für den Tauchplatz Abu Nuhas klang viel versprechend, weshalb ich dachte, den nehme ich jetzt auch mal mit. Nach 10 Minuten fragt mich mein Buddy Tom das erste Mal, ob wir nicht umdrehen wollen, denn es gab tatsächlich nicht viel zu sehen. Ich wollte aber nicht so schnell aufgeben, ließ mich dann aber nach weiteren 15 Minuten schließlich doch überreden zurück zum Schiff zu tauchen. Als wir an Deck empfangen wurden, lachten wir uns gegenseitig aus, was für ein langweiliger Tauchgang das doch gewesen sei, bis uns die andere Tauchgruppe bei ihrer Rückkehr ziemlich schlecht hat aussehen lassen. Diese hatte nämlich das unverschämte Glück einem Manta in 3 Meter Tiefe zu begegnen und konnte sogar Fotos und ein sensationelles Video aufbieten. Unglaublich! Wieder einmal hat mein schlechtes Tauchkarma zugeschlagen… Leider!
Der Grund allerdings, warum wir in Abu Nuhas sind, ist, dass hier vier weitere Wracks liegen, unter anderem die Giannis D. – ebenfalls ein Wrack auf das sich viele an Bord freuen. Vorher aber sollten wir noch ein anderes Highlight erleben, und zwar beim Schnorcheln. Ich hatte den Vormittags-Tauchgang ausgelassen, um nachmittags die Giannis D. ausgeruht betauchen zu können, als wir feststellten, dass eine Delphinfamilie um unser Boot kreiste. Nach den ersten euphorischen Blicken und den üblichen Fotos von Bord aus, wollten wir uns eine Chance geben, den lächelnden Freunden etwas näher zu kommen. Denn erstaunlicherweise blieben sie immer in Sichtweite und kamen sogar hin und wieder relativ nah an unser Boot heran. Also, rein in die Flossen, Maske auf und los ging es – und mit uns meine ich in diesem Fall mich und noch zwei weitere eifrige Optimisten. Das Schwierige bei der Sache war, einmal nah an die Delphine heranzukommen, um dann eine Möglichkeit zu haben ihnen zu folgen. Nach einer halben Stunde im Wasser herumplanschen verließ uns fast der Mut, als sie ganz plötzlich knapp vor uns auftauchten, und zwar mit Kurs auf uns zu. Dann war es soweit, ca. 3 Meter unter uns zogen sie an uns vorbei und kamen knapp vor uns wieder an die Oberfläche. Was für ein Glück, denn jetzt konnten wir ihnen mit guter Schwimmgeschwindigkeit folgen. Der Grund war nämlich sichtbar, so dass man sie die ganze Zeit beobachten konnte, wie sie ihre Parabeln im Wasser beschrieben. Insgesamt war es eine Familie bestehend aus sieben Tieren, zwei kleinere und fünf größere. Unglaublich wie geschmeidig sie waren, diese graue, glatte Oberfläche und die eleganten Bewegungen. Sie tauchten ab, blieben ca. 2 Minuten unten und kamen dann langsam wieder an die Oberfläche, um zwei bis drei kleine Sprünge zu machen – aber immer in der Vorwärtsbewegung. Dabei schienen sie förmlich durch das Wasser zu fliegen, denn wir mussten ordentlich in die Flossen hauen, um ihnen annähernd folgen zu können, während die Delphine nur kleine, angedeutete Flossenschubser benötigten. Aber wie stark war das?!? So nah war ich Delphinen bislang noch nie gekommen – ich konnte ihnen beim Auftauchen nahezu in die Augen schauen. Das Lustige bei der Sache war: den Delphinen schien das zu gefallen, denn die Kreise die sie schwammen wurden immer kleiner und ab und zu machten zwei Delfine auch eine Extra-Schleife, um noch mal zu uns zurückzukommen. Was für ein Spaß! Nach einer Stunde ordentlichem Schwimmtraining war es dann aber genug und wir paddelten zurück zu unserem Schiff. Das Erlebnis war gigantisch und ganz sicher besser, als der Tauchgang der anderen Gruppe, die fast zeitgleich mit uns zurück ans Boot kamen.
Schnorcheln mit Delfinen – mit meiner Unterwasser-Quick-Snap
Am Nachmittag kam dann das Highlight von Abu Nuhas, das Wrack der Giannis D.! Das Briefing klang schon sehr interessant – es handelt sich um ein zweigeteiltes Wrack, da es in der Mitte auseinandergebrochen ist. Die Giannis D. war ein 99 Meter langer Frachter, der Holz geladen hatte und durch einen Navigationsfehler auf das Riff von Abu Nuhas lief. Dort lag es eine Zeit lang, bis es zerbrach und auf 27 Meter Tiefe abrutschte. Man meint ja, dass man nach so vielen Wracks in kürzester Zeit „metallmüde“ sei, aber das war bei uns nicht der Fall. Die Ansage von Mahmoud war klar: „Unterschätzt das Wrack nicht! Gerade wenn wir in das Innere des Wracks gehen.“ Besonders kleine Gruppen und Lampen waren angesagt! Beim Abtauchen erlebte ich leider die erste negative Überraschung, denn hier bestätigte sich das, was man öfters bei Tauchgängen vom Roten Meer hört – kochendes Wasser oder wie man auch sagen könnte: Tauchersuppe! Keine Ahnung wo die alle herkamen, aber es waren viele. Zu viele! Man konnte das Wrack vor lauter Tauchern nicht sehen. Naja, so heftig war es nicht, aber trotzdem irritierend. Nachdem wir uns sortiert hatten und unsere kleine, aber feine Gruppe bestehend aus 4 Tauchern, sich vor dem Heck versammelt hatte, checkten wir, ob alle bereit wären, um in das Innere des Wracks vorzudringen. Alle gaben das OK und los ging es. Der Eingang ist eine Tür, ganz normal also, aber, und das ist ein großes ABER, das Wrack liegt leicht schräg, so dass die Tür entsprechend auch schräg liegt. Soweit so gut, ich wartete und wollte als Letzter der Gruppe „hineintreten“. Hinter der Tür lag ein nur sehr schwach beleuchteter Gang, wobei ich mir nicht mehr sicher bin, ob das Licht von den Lampen meiner Vortaucher kam oder irgendwo Tageslicht leicht hineinfiel. In jedem Fall war es fast dunkel und der Gang ziemlich lang. Der Effekt, wenn man einen dunklen, schrägen Gang entlang taucht, ist der, dass das Gleichgewicht nicht weiß was es tun soll – ist das richtig, was ich sehe oder das was ich fühle? Ein kniffliger Balanceakt, den mein Gleichgewichtssinn bemüht, aber doch eher schlecht gelöst hat, denn mir wurde ungut. Schlecht wäre zu übertrieben, daher ungut. Ich fokussierte meinen Blick nach vorne, dort wo ich die angekündigte Tür auf der linken Seite in den Maschinenraum sehen konnte. ich fühlte mich wie in einem Spiegel-Kabinett auf dem Oktoberfest, also tauchte ich „wie auf Eiern“ diesen Gang entlang und hangelte mich dann ums Eck in den wieder helleren Maschinenraum hinein. Puh, das war eine Prüfung. Es dauert ein wenig, bis ich mich wieder sortiert habe, aber dann erkenne ich, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Ein toller Raum: vom Licht und in den dunkleren Ecken von Glasfischen erfüllt. Super klasse! Wir tauchen am Schornstein entlang nach oben, wieder hinaus ins „gerade“ Blau. Das war was! Wir lassen das Heck hinter uns und albern wegen der unglaublichen „Schräglagen-Erfahrung“ an den Holzladungen vorbei zum leicht entfernten Bug. Dort gibt es aber nichts weiter als jede Menge Taucher, weshalb wir wieder umdrehen und uns nochmal dem Kapitänsstand am Heck widmen wollen. Dieser befindet sich über dem Maschinenraum und hatte natürlich ebenso eine erhebliche Schieflage. Der Raum ist simpel, von drei Seiten fällt Licht herein und in der Mitte kann man das Ruder samt Sitz schön begutachten. Aber wieder kommt mein Gleichgewicht nicht mit der Schräglage klar. Ich komme mir vor, als ob ich in einer Strömung hänge oder mich etwas nach oben ziehen würde, weshalb ich den Sitz des Kapitäns schnell wieder verlasse, um mich nicht völlig zu derangieren. Aber allen anderen geht es genauso, man sieht es an den verwirrten und trotzdem lachenden Augen hinter den Masken. Beim Auftauchen habe ich Mühe meine Gruppe zu finden, so viele Taucher sind es. Was für eine Nerverei und was bin ich froh, dass wir das bisher kein einziges Mal erlebt haben. Die Giannis D. hinterlässt einen bleibenden Eindruck, denn solch einen Moment hatte ich beim Tauchen bisher noch nicht, entsprechend aufgeregt ist mein Logbucheintrag.
Danach ging es schön langsam wieder zurück Richtung Hurghada, wo wir am letzten Abend anlegten. Natürlich habe ich jetzt nicht von allen Tauchgänge berichtet, denn das hätte den Rahmen gesprengt, sondern mir nur die Klassiker und Highlights herausgesucht, aber alles in allem, war das eine unglaublich schöne, reizvolle und auch abwechslungsreiche Wracktour. Man sollte meinen, fast nur Wracks langweilen irgendwann, aber ich muss doch sagen, dass alle unterschiedlich und immer wieder anspruchsvoll waren, weshalb ich diese Route jederzeit wieder gerne empfehlen könnte.
Das Tauchdeck der Seawolf Soul und das ausführliche Briefing vor jedem Tauchgang
Am letzten Abend zauberte unser Koch noch mal ein schönes Spanferkel, was wie immer fantastisch schmeckte und den würdigen Rahmen für einen schönen Abschlussabend bot. Den letzten Abend selbst haben wir dann sogar noch in Hurghada Stadt verbracht, denn es gab ein wichtiges Champions League-Spiel und die Seawolf-Chefin Cici war so lieb, uns ein schönes Restaurant herauszusuchen, wo wir bei Fußball und Getränken die Tour ausklingen lassen konnten. Zusammenfassend möchte ich sagen, dass das Schiff Seawolf Soul ein Volltreffer war. Sicherlich etwas kleiner und nicht mit extra Schnick-Schnack ausgestattet, aber dafür umso gemütlicher und atmosphärischer. Mein Eindruck ist sowieso, dass das überdachte Sonnendeck der wichtigste Ort des ganzen Schiffes ist, denn hier hält man sich an Bord tagsüber zu 90 % auf. Die Kabinen sind schön und haben alles was man braucht, aber das ist meiner Meinung nach nicht der Ort, der über die Qualität eines Schiffes entscheidet. Das Sonnendeck hingegen ist der Treffpunkt schlechthin, hier lümmelt man, hier liest man, hier plaudert man und hier ist man einfach beisammen. Und genau dieser Bereich ist bei der Seawolf Soul ein echter Trumpf, denn gemütlicher und praktischer geht es nicht. Man kann sich wunderbar hinlegen, es gibt Tische und man kann gemütlich sitzen. Die Jungs der Crew kommen regelmäßig vorbei und bringen Getränke oder räumen ab, was wirklich richtig toll ist. Nach dem Nachmittags-Tauchgang gibt es auf dem Sonnendeck immer einen kleinen Snack, wie Pizzastücke oder Schinken-Käse-Toast, was auch eine schöne Besonderheit ist, denn gerade dann redet man über die Tauchgänge und genießt den Moment. Und ein ebenfalls starker Trumpf der Seawolf Soul ist die Küche inklusive Personal. Der Koch Yussef ist ein Magier, der uns jeden Tag wieder mit seinen Kreationen überrascht hat. Was er uns immer wieder aufs Buffet gezaubert hat, ist wirklich unglaublich. Es war immer für jeden etwas dabei und es wurde gut und reichlich gegessen, so dass man sich wirklich immer wieder aufs Essen gefreut hat. Dazu die phänomenale Crew! Angefangen bei den beiden Jungs, die zuständig waren fürs Restaurant: total zuvorkommend, dabei höflich, lustig, immer mit einem Lächeln und unaufdringlich. Wunderbar, großes Lob! Weiter bei den Jungs, die Boot und Tauchequipment betreut haben und stets ohne Aufforderung zur Stelle waren und einem das Aufrödeln und Fertigmachen sehr erleichterten. Bis zu den beiden Tauchguides Rambo und Mahmoud, die immer für die Gäste da waren und sich super in der Gruppe einbrachten. Ich hatte eine tolle Woche auf der Seawolf Soul mit klasse Tauchgängen und einer wunderbaren Tauchergruppe, die richtig viel Spaß gemacht hat.
Sonnendeck und Tauchdeck der Seawolf Soul
ÄGYPTEN / EL QUSIER / HOTEL MÖVENPICK RESORT
Für mich ging es nach der Wrack-Tauchsafari noch mal weiter Richtig Süden von Ägypten, denn ich wollte mir noch ein paar Hotels ansehen. Erste Station war hierbei das Hotel Mövenpick in El Qusier. Sicherlich kennen die meisten Ägypten-Taucher dieses Resort, denn es liegt an der traumhaften El Quadim-Bucht, die sicherlich eines der besten Hausriffe Ägyptens bietet. Es handelt sich um eine U-förmige Bucht, an deren einem Ende eine schöne Aussichtsplattform des Hotels ist, wo man abends außergewöhnlich schön sitzen und etwas trinken kann, und an deren anderem Ende die Tauchbasis der Extra Divers liegt. Dazwischen befindet sich einer der schönsten Hotelstrände Süd-Ägyptens, denn man hat hier einen breiten feinsandigen Strand, der badefreundlich flach hineinläuft und nur am Rande Korallen hat. Das Hausriff selbst fängt erst weiter hinten an und kann über einen komfortablen Steg erreicht werden. Hier, muss man wirklich sagen, steckt tolle Professionalität und viel Know-How dahinter, denn der Steg ist nicht nur breit und praktisch, beim Einstieg gibt es auch viele Aufbewahrungsfächer natürlich Tanks für den Hausrifftauchgang. Dazu muss noch erwähnt werden, dass die Anzahl der Taucher am Hausriff kontrolliert und limitiert wird, damit dieses zauberhafte Riff nicht übertaucht wird. Eine tolle Maßnahme und die Qualität des Tauchplatzes bestätigt dieses Vorgehen. Natürlich kann man auch mit dem Zodiac weiter hinaus fahren, was eine zusätzliche angenehme Option für den „ausfahrtsfaulen“ Taucher ist. Die Tauchbasis der Extra Divers ist auch exzellent ausgestattet und verfügt über alle Annehmlichkeiten, die man sich von einer Top-Tauchbasis in Ägypten erwarten darf. Es gibt große Listen, wo man sich eintragen und wählen kann, zwischen Hausriff-, Zodiac-, Boots- und Landtauchgängen mit dem Bus/Jeep. Klasse!
Das Mövenpick Resort selbst ist natürlich ein gehobenes Resort und bietet großen Komfort. Jetzt wo auch noch die Zimmer renoviert werden, hat das Hotel wirklich (wieder) den Status eines 5*-Hotels verdient. Das Restaurant ist natürlich eines der Aushängeschilder des Mövenpick Resorts und entsprechend gut ist die Küche auch. Hier habe ich oft in Hotels in Ägypten meine Probleme, denn die so genannten nationalen und internationalen Gerichte, die es dort immer gibt, ähneln sich alle sehr und sind für mich nach dem dritten Tag normalerweise schon grenzwertig. Hier ist das anders, denn die Küche ist abwechslungsreich, gut gewürzt, einfallsreich und es gibt ein umfangreiches Salat-, Obst- und Nachspeisenbuffet. Ein großes Plus! Dazu die Tatsache, dass das Hotel an sich mit seinem nubischen Baustil einfach schön ist, denn entgegen der doch oft großen Hotelkomplexe, sind die Zimmer hier charmant auf viele ebenerdige Bungalows verteilt, so dass die Anlage kleiner und freundlicher wirkt. Über den Badestrand habe ich ja schon gesprochen, der wirklich richtig toll ist und den Urlaub absolut abrundet. Klar, das Hotel ist nicht günstig, aber die Qualität ist einfach da und wenn man das mit einbezieht, ist der Preis gar nicht mehr so hoch.
Das Mövenpick Resort in El Qusier: Pool, Strand und Restaurant
ÄGYPTEN / SOMA BAY / HOTEL „THE BREAKERS“
Das nächste Resort ist das in den letzten Monaten stark gehypte „The Breakers“ in der Soma Bay, wobei man gehypt hier bitte nicht falsch verstehen darf, denn ich will damit nur sagen, dass es einen außerordentlichen Start hingelegt hat und sich extremer Beliebtheit erfreut. Lustigerweise habe ich auf der Tauchsafari bereits davon erzählt, dass ich das The Breakers besuchen werde und es waren bereits einige Safarigäste in dem Hotel und sehr zufrieden. Als wir zu Beginn der Tour die Soma Bay passiert haben, konnte ich das Hotel auch schon vom Schiff aus sehen und konnte mir so einen ersten Vorgeschmack verschaffen. Die Soma Bay war bisher auf der Taucherlandkarte Ägyptens noch nicht sonderlich präsent, rückt jetzt aber durch das The Breakers ordentlich in den Blickpunkt. Die Bucht liegt zwischen Hurghada und Safaga, was den Vorteil hat, dass man neben den örtlichen Tauchplätzen auch nach Safaga fahren kann, um dort die Top-Spots wie Salem Express und Panorama Reef zu betauchen. Bekannt geworden ist die Soma Bay aber vor allem durch luxuriöse Hotels und den Golfplatz, der zugegebenermaßen in der Wüste etwas bizarr wirkt.
Architektonisch ist das The Breakers auf den ersten Blick keine Offenbarung, zumindestens ging es mir so. Das Besondere an dem Hotel sieht man erst auf den zweiten Blick! Denn, das Hotel ist ein junges, modernes und außergewöhnliches Hotel. Hier trifft man Sportler, Kite-Surfer, Taucher und stylische Menschen, die einen relaxten Urlaub verbringen möchten. Zum Beispiel gibt es auf dem Dach ein tolles Open-Air-Kino, in dem immer wieder Filme unter freiem Himmel gezeigt werden – eine tolle Idee. Unten in der Bar nahe des Strandes gibt es so viele lounge-ähnliche Plätze, dass man gar nicht weiß wo man sich am liebsten entspannen möchte. Und natürlich gibt es ein klasse Restaurant mit großer Terrasse, wo man nahe am Meer herrlich essen kann. Das größte Argument für Taucher dürfte aber sicherlich die Orca-Tauchbasis sein, die sich direkt neben dem Hotel befindet und somit unmittelbar am großen, geschwungenen Hausriffsteg liegt. Hier gibt es einen Shuttle, der einen zum Einsteig befördert, wo das interessante Hausriff erwartet.
Klar ist, das The Breakers ist ein außergewöhnliches, frisches Hotel, welches eine tolle Abwechslung zum allgemeinen Hotelbrei in Ägypten darstellt. Ich bin mir sicher, dass wir hier viele neue Taucher haben werden, die genau so etwas gesucht haben. Eine echte Bereicherung in unserem Programm!
Freiluft-Kino, Restaurant-Terrasse und Strand des Hotel The Breakers
Der Hausriffsteg der Soma Bay, das Hotel The Breakers und dessen Pool
Zurück am Flughafen weiß ich sofort wieder die Ruhe und Einsamkeit der Tauchsafari zu schätzen. Am Flughafen von Hurghada, bekommt man doch wieder vor Augen geführt, dass Ägypten ein Massenziel ist. Lange, lange Warteschlangen, Burger King und Einkaufsmöglichkeiten wie in einer Mall sind meine letzten Eindrücke von einer der besten Tauchdestinationen der Welt…
PHILIPPINEN / PALAWAN / COOPER’S BEACH RESORT
Zum Ende meines Berichts, möchte ich Ihnen noch ein weiteres neues Taucherhotel in unserem Programm vorstellen, mit welchem mich eine bislang einmalige Geschichte verbindet, und zwar handelt es sich um das Cooper’s Beach Resort auf Palawan. Als ich nämlich letztes Jahr auf den Philippinen war, habe ich mir dieses Hotel bereits angesehen, allerdings befand es sich damals noch in der Bauphase. Ich hatte den Inhaber der Tauchschule, wie sollte es anders sein, auf der Messe boot kennen gelernt und er hatte mir von seinem Projekt erzählt. Da Palawan ein super Tauchgebiet ist, war ich natürlich interessiert und wir blieben fast ein Jahr in Kontakt und ich war immer über den aktuellen Stand der Bauaktivitäten informiert. Bei meinen Planungen für die letztjährige Reise habe ich das Cooper’s Beach Resort extra ans Ende gelegt, um vielleicht noch ein bisschen mehr vom Hotel zu sehen. Als ich ankam, stellte ich dann fest, dass die Arbeiten sehr gut fortgeschritten, aber bei weitem noch nicht am Ende waren. Ein lustiges Gefühl, wenn man so etwas wie der erste Gast in einem Hotel ist, welches noch gar nicht eröffnet hat. Zwei Zimmer waren zu diesem Zeitpunkt fertig gestellt und der Inhaber Frank betätigte sich als Bauleiter. Ein spannendes Projekt, ganz ehrlich! Als Frank in seinem Urlaub bei einem Spaziergang an dem Hotelgrundstück vorbeikam, hatte er die Idee, ein Resort an diesem besonderen Platz zu errichten und da er ein Mann ist, der Träume und Pläne umsetzt, kam es auch genauso. Eine schöne Geschichte, der man auf jeden Fall nur das Beste wünscht. Die Tauchbasis war auch in der Endphase der Fertigstellung, aber tauchen konnten wir natürlich noch nicht. Schade, denn Palawan hat natürlich einen enorm großen taucherischen Reiz. Was ich aber machen konnte, war ein Tagesausflug auf die vorgelagerten Inseln, um ein wenig die traumschönen Robinson-Inseln kennen zu lernen und zu schnorcheln. Wow, wenn man so etwas vor der Haustür hat, kann man nur gratulieren, denn es war fantastisch! Ich lasse die Worte beiseite und möchte meine Bilder sprechen lassen. Weißer Puderzuckerstrand, türkisblaues Meer und ein fetter Regenguss auf der Heimfahrt… Der pure Spaß! Frank besitzt in Berlin ein Szenerestaurant, weshalb der Vorgeschmack, den wir auf die Küche bekommen konnten, große Klasse war. Die Zimmer sind schön und mit Auge eingerichtet und gestaltet, der Entspannungsbereich vorne am Meer ist genau das richtige, um nach den Tauchgängen zu lesen oder bei einem Cocktail den Urlaub tropisch werden zu lassen. Dirk, der Leiter der Tauchbasis DJs Honda Bay Diving, plant Ausfahrten zum berühmten Tubbataha-Riff, was natürlich ein echter Knaller wäre. Es wird so etwas wie eine Kombinationsmöglichkeit aus Safari und Hotel geben, die dem Taucher alle Möglichkeiten bietet. Hier hoffe ich, bald schon Neuigkeiten vermelden zu können. Am Ende meines Aufenthalts wird gerade das Wasser in den Pool gelassen und Frank ist gespannt wie ein Flitzebogen – ein wahrlich bedeutsamer Moment für das Hotel, vor allem wenn man gesehen hat, wie viel Arbeit hinter dem ganzen steckt. Ich freue mich mit ihm und hoffe, ganz bald wieder hierher zu kommen, um am Tubbataha-Riff zu tauchen, einen Ausflug nach El Nido in den Norden zu machen, im Pool zu planschen und diese Ruhe und Abgeschiedenheit zu genießen. Erfreulicherweise sehen das auch viele unserer Gäste, denn wir hatten schon Buchungen für das Hotel, obwohl es noch gar nicht auf unserer Website war! Ich freue mich, dass wir mit dem Cooper’s Beach Resort auf Palawan unser Philippinen-Programm weiter aufwerten und reizvoller machen können.
Das Coopers Beach Resort auf Palawan Hotelpool, Strand und die Gästezimmer
Hotelzimmer & Bad, Entspannungsbereich, das mit viel Liebe gestaltete Eingangschild und das Restaurant
Ausflugsziele – eine vorgelagerte Insel mit Traumstrand und El Nido ganz im Norden von Palawan
Und damit möchte ich es dann auch gut sein lassen, denn ich merke beim Schreiben oft gar nicht, wie viel ich da eigentlich erzähle und tatsächlich schreibe. Ich hoffe dann immer, dass es nicht ZU viel ist, aber was soll ich machen, irgendwie habe ich ja auch immer viel zu berichten und dabei beschränke ich mich schon auf das Wesentliche… Wie immer freue ich mich über Kritik, Feedback und Anregungen und hoffe sehr, dass Ihnen mein Bericht und die News gefallen haben. Bis ganz bald, bleiben Sie gesund und verstauen Sie die Sommersachen ordentlich im Schrank, denn die Schals und Mützen sind anscheinend ab sofort gefragt.
Herzliche Grüße, alles Gute!
Ihr / Euer Jan Thies
Geschäftsführer