Corn Islands
Im März 2018 habe ich knapp drei Wochen auf den Corn Islands verbracht und war wirklich restlos begeistert.
Die Anreise ist wirklich stressig, wenn man nach vier Flügen und der Überfahrt mit dem Panga (Anmerkung Nautilus: Transfer-Boot zwischen Big Corn Island und Little Corn Island) nach zwei Tagen endlich auf Little Corn ankommt ist man bedient, aber man stellt schnell fest, dass es sich gelohnt hat. Die Anreise ging von Düsseldorf nach Paris, weiter über Panama und von dort nach Managua wo eine Übernachtung anstand.
Die Einreiseformalitäten waren gründlich, eine längere Befragung durch den Migrationsbeamten, Gepäckdurchleuchtung und dann noch anschließende manuelle Kofferdurchsuchung, allerdings alles zügig und sehr freundlich abgewickelt.
Da ich gegen 22:30 Uhr aus dem Terminal kam war´s nichts mehr mit Shuttlebus zum Hotel Camino Real, also ging´s im Taxi auf die 1km lange, letzte Tagesetappe.
Das Hotel ist sehr nett und nach dem Reisemarathon will man auch nichts anderes als eine Matratze.
Am nächsten Tag dann der Flug nach Big Corn mit La Costeña der nur ca. eine Stunde dauert. Auf Big Corn angekommen ging es zügig per Taxi weiter zum Hafen wo die Pangas ablegen. Da noch gut drei Stunden Zeit war bis zur Abfahrt gab´s erst mal lecker Mittagessen in Form von Spaghetti mit Langustenfleisch im nächsten Restaurant. Über die Pangafahrt liest man ja viel und kann sich auch auf Youtube darauf vorbereiten: die Jungs am Ruder geben wirklich alles, es geht sehr flott voran, wenn auch mit reichlich Schlägen auf die Wirbelsäule wenn das Panga mal wieder so richtig schön ins nächste Wellental knallt, aber es macht auch richtig Spaß.
Auf Little Corn angekommen wurde mein Gepäck per Schubkarre ins Hotel Los Delfines verfrachtet . Das Hotel fand ich völlig in Ordnung, es ist sauber, das Frühstück ist reichlich und am meisten gefiel mir die Nähe zum Diveshop.
Am nächsten Tag ging´s dann los mit Tauchen. 21 TG´s waren es am Ende und jeder davon hatte seine Highlights. Das ist das Besondere am Tauchen auf den Corn´s: neben einer sehr intakten Rifflandschaft mit großer Korallenvielfalt gab es bei jedem Tauchgang etwas zum Staunen.
Große Fischschwärme, sehr viele Adler- und Stachelrochen, Schildkröten, einmal sogar ein Delphin der freundlicherweise von der Oberfläche aus direkt in unsere Tauchgruppe hinein schwamm.
Aber was mich am meisten beeindruckt hat waren die stets präsenten, unglaublich zutraulichen Ammenhaie. Manchmal blieben sie, einzeln oder als Paar, den ganzen Tauchgang bei uns, immer auf Nähe aus und damit meine ich, dass sie wirklich Tuchfühlung gesucht haben. Mir sind sie einige Male so dicht unter dem Bauch lang geschwommen das sie dabei gegen den Tauchcomputer gestoßen sind. Die Videos davon schaue ich mir gerne immer wieder an.
Der Diveshop, Dolphin Divers, war wirklich immer maximal ausgebucht aber die Crew kommt damit bestens klar, sehr professionelle Leute die bei allem Stress noch locker sind und Spaß verbreiten.
Die Insel selbst ist einerseits schnell gesehen, weil sie halt wirklich klein ist, andererseits hat es mir viel Spaß gemacht sie immer wieder in verschiedenen Richtungen zu durchstreifen. Wirklich schnell geht es schon deshalb nicht weil man alle paar Schritte stehenbleibt um das nächste Fotomotiv einzufangen, zehn Postkartenreife Motive in einer halben Stunde, kein Problem. Die Insel ist gerade an etwas abgelegeneren Stellen wirklich unglaublich schön.
Für´s leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Zum Essen wird vom einfachen Comedor (Anmerkung Nautilus: comedor bedeutet „Das Esszimmer“ – es handelt sich hierbei um kleine private, einheimische Restaurants) wo man sich für 6-10 Dollar mit leckerer karibischer Hausmannskost satt essen kann bis zum Restaurant mit etwas gehobener Küche alles geboten. Gleiches gilt für den Drink nach dem Tauchgang oder abends, von einfach und günstig bis Hip und etwas teurer ist alles vorhanden. Ein paar kleine Läden wo es den Grundbedarf von Wasser bis Sonnencreme gibt sind auch vorhanden.
Zwei Wochen sind vergangen wie im Flug und schon saß ich wieder im Panga, diesmal Richtung Big Corn. Untergebracht war ich im Hotel Sunrise, die Reservierung beim ursprünglich geplanten Casa Canada war wegen Unstimmigkeiten zwischen Hotel und Nautilus nicht zustande gekommen, aber ich fand das Sunrise OK und das dazugehörige italienische Restaurant lohnt durchaus einen Besuch.
Ich hatte nur noch drei Tauchtage und die habe ich mit neun Tauchgängen maximal genutzt warum ich zur Insel gar nichts, zum Tauchen und zum Diveshop dafür umso mehr sagen kann.
Dos Tiburones, der Diveshop, super nette Leute und die Idee den Diveshop mit Restaurant und Bar zu verbinden hat mir sehr gut gefallen. Nutella Banana Crepes wird noch lange mein Lieblingsfrühstück bleiben und auch nach dem Tauchen bin ich gerne noch auf ein Bier und einen Happen geblieben.
Was das Tauchen anbelangt muss man natürlich den Blowing Rock hervorheben: ein sensationeller Tauchplatz mit ständig präsenten Adlerrochen, Riffhaien, Barrakudas und Unmengen sonstiger Meerestiere. Während des gesamten Tauchgangs sieht und spürt man die Brandung die sich an den Felsen an der Oberfläche bricht und die Felsformationen und Farben unter Wasser sind wirklich außergewöhnlich schön.
Sechs Mal war ich da, davon einmal nachts, was schon wegen der unglaublichen Biolumineszenz ein Erlebnis war das ich so schnell nicht vergessen werde.
Tja und schon war die Zeit um. Selten bin ich nach einem Urlaub widerwilliger in den Flieger Richtung Heimat gestiegen.