Hallo Jan,
wir sind wieder im Lande und beginnen top erholt und voller positiver Energie heute unsere 2. Arbeitswoche.
Wir wollten uns doch noch melden mit dem versprochenen Feedback zu unserer Reise.
Ich habe alle Reisenotizen mal zusammengefasst.
Es ist eine Mischung aus Erlebnissen und viel Info, die Du vielleicht noch brauchen kannst (Unterkünfte, Geld, Essen).
Um es gleich vorwegzunehmen – die Reise war ein voller Erfolg!
Du hattest Providencia und das Tauchen dort gut beschrieben und die karibische Lebensart kennen wir schon von anderen Destinationen.
Es hat also alles gepasst.
Das war Erholung pur und Tauchen mit Haien ist einfach „outstanding“. Wo bekommt man das noch, ohne extra dafür zu zahlen?
Kolumbien Festland können wir absolut empfehlen, auch wenn wir nur in Bogota und Umgebung waren.
Eine positive Überraschung nach der anderen.
Sei auf die Filme und den Reisebericht gespannt – aber dafür hattest Du uns ja auch extra als Erste da rübergeschickt, nicht wahr? :-)
Wir werden Providencia und das Tauchen über Nautilus natürlich weiterempfehlen.
Nur die ganz harten Deutschen Sporttaucher, die alles geregelt haben wollen, kann man da wohl nicht hinschicken.
Eine etwas karibische Sichtweise der Dinge ist hier schon gefragt …
Liebe Grüße,
Inés und Christian E.
Feedback zur Reise nach Kolumbien und Providencia im März 2019
Kolumbien Festland und Bogota
Es wäre fast eine Sünde, wenn man nur nach Kolumbien fliegt, um letztlich nach Providencia zu gelangen. Kolumbien hat landläufig immer noch einen schlechten Ruf, der aus längst vergangenen Zeiten stammt. Wir waren 4 Tage in Bogota und Umgebung unterwegs und waren restlos begeistert. Diesen Stopover können wir empfehlen. Wer mehr Zeit hat, der sollte noch andere Regionen und Städte in Kolumbien mitnehmen. Inlandsflüge sollen sehr preiswert sein. Zu sehen gibt es schöne alte Städte im Kolonialstil und jede Menge südamerikanische Lebensfreude. Wir haben Reisende aller Altersklassen getroffen, die allein durch Kolumbien gereist waren und durchweg gute Erfahrungen gemacht hatten.
Aber zurück zur 8-Millionen-Metropole Bogota, die auf 2.650 m Höhe liegt. Allein das bietet schon Superlativen, die man nicht erwartet hätte. Die Stadt präsentiert sich modern, sicher und sauber und auch das war eine Überraschung für uns, wenn man eben mit den landläufig vorgefassten Meinungen im Gepäck losfliegt. Megalange Busse mit eigenen Fahrspuren, Fahrradwege in der Stadt, Polizei auf Segways oder Mountain-Bikes sind nur einige Dinge, die einen neben tadellosem Internetempfang überraschen. Um es gleich vorwegzunehmen, man kann sich im Zentrum allein und ohne Führer bewegen und alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen. Der Fitness-Tracker am Handy wird einem abends dann Rekorde melden, wie man sie schon lange nicht mehr hatte. Mit Englisch kommt man durch, auch wenn viele Leute eben nur Spanisch sprechen. Es wird einem geholfen, egal ob mit Händen oder Füßen. Man will sich modern und weltoffen präsentieren und freut sich über Touristen aus aller Welt. Besonders empfehlenswert ist es, wenn man sich gleich im Altstadt- und Szene-Viertel Candelaria einquartiert. Ich empfehle einen Abend (am besten Freitag) auf dem Plaza del Chorro del Quevedo zu verbringen. Es wird einen umhauen, was dort abgeht und was an Vorführungen, Tanz, Gesang oder Standup Comedy angeboten wird. Hier steppt der Bär! Aber auch in den umliegenden Gassen wird man fündig mit Musik und Unterhaltung. Wenn man in Candelaria wohnt, sollte man nicht lärmempfindlich sein, oder sich vorher genauer über die Lage und Umgebung der Unterkunft erkundigen. Die Innenstadt wird sehr stark von Graffitis geprägt, aber eben nicht Schmierereien, sondern wirklich Street-Art. Entlang der Carrera 7 findet man schon die meisten Kirchen und Sehenswürdigkeiten, wie auch das Goldmuseum, aber auch Geldautomaten und genügend Gelegenheiten zum Essen und Trinken. Erfahrungsgemäß wird es in den Seitenstraßen dann etwas günstiger. Im Bereich der Fußgängerzone sieht man auch reichlich Straßenkünstler, wie Tänzer, Sänger oder Akrobaten. Ansonsten lohnt bei klarem Wetter noch am Morgen (weil man dann nicht zu lange anstehen muss) eine Fahrt mit der Standseilbahn auf den Monserrate auf 3.150m, um den Ausblick auf Bogota zu genießen. Wer genügend Zeit hat, sollte sich einen Ausflug zur Salzkathedrale gönnen. Das ist absolut sehenswert und es gibt mehr als nur die Kathedrale in diesem alten Salzbergwerk zu sehen. Das ist je nach Organisation ein Halbtages- oder Tagesausflug. Aufgrund der Höhe hat man trotz der starken Sonneneinstrahlung Temperaturen von 15-20 Grad. Eine leichte Jacke oder ein Regen-Cape ist genauso angebracht, wie Schuhe, in denen man gut laufen kann.
Insel Providencia – Old Providence
Die Insel wurde erst 2007 durch ein Gerichtsurteil des Internationalen Gerichtshofes offiziell Teil von Kolumbien. Die Einheimischen nennen sie liebevoll „Old Providence“. Hier ist die Zeit stehen geblieben und die wohl letzte nennenswerte Erwähnung fand sie im 17. Jahrhundert als Pirat Henry Morgan mit 1000 Freibeutern vor hier aus aufbrach, um Panama zu überfallen. Man sollte hierherfahren, wenn man Ruhe, echtes karibisches Flair und gute Tauchgründe sucht. Spanisch braucht man nicht, denn die Insulaner sprechen Englisch-Kreol. Lediglich die Speisekarten in Spanisch sind vielleicht ein Versuch, die Insel etwas kolumbianisch aussehen zu lassen.
Anreise nach Providencia:
Die Anreise mit dem Flieger hat sich in jedem Fall bewährt. 15 Minuten Flug gegen 4 Stunden gegen die Wellen und auf dem mit 55 Fuß Länge winzigem Katamaran, waren echt gechillt und ein Erlebnis dazu. Ganze 19 Passagiere fasste die 2-motorige Propellermaschine, die 4-mal am Tag von San Andres aus nach Providencia fliegt. Zumindest auf dem Rückflug wurde jeder Passagier inkl. seinem Handgepäck gewogen. Das Gesamtgewicht der Zuladung ist für ein Flugzeug dieser Größenordnung wohl wichtig. Die Frage nach mehr Handgepäck (5 kg) stellt sich nicht, da im Innenraum kaum Platz für die Gäste ist. Das Hauptgepäck sollte max. 10 kg haben. Übergepäck kostet 2800 COP, also 80-90 Cent pro kg. Wieviel im Ernstfall wirklich mitgenommen werden darf, wurde aber nicht verraten. Die Anreise per Katamaran haben alle, mit denen wir gesprochen hatten, nur als schrecklich empfunden. Das Einchecken ist wahrscheinlich wesentlich zeitaufwendiger als beim Fliegen. Beim Rückflug hatten wir als Zeitangabe 8:00 als ausreichend zum Eintreffen als „Flughafen“ bekommen, wenn die Maschine 8:20 abhebt. Es geht hier wirklich echt gemütlich zu.
Hotel/Unterkünfte
Hier möchten wir einige Eindrücke von Unterkünften wiedergeben, die wir selber gesehen haben. Was man auf jeden Fall als Grundeindruck auf der Insel mitbekommen hat, ist die augenscheinliche Aktivität zum Ausbau von kleinen Ferienwohnungen, oder Mini-Anlagen mit Zimmern. Es tut sich was auf der Insel bezüglich sanften Tourismus.
Hotel Sirius – das Hotel war sicher einmal wunderschön. Pluspunkte sind ganz klar die unmittelbare Nähe zur Tauchbasis Sirius Divers und zur South West Bay mit all seinen Vorzügen. Ein Moped kann direkt im Hotel gemietet werden. Man braucht aber wegen der guten Lage kaum eins und für einmalige Fahrten tut es ein Moto-Taxi oder ein Taxi, was man sich bestellt. Die 3 Zimmer im Hauptgebäude nach vorn heraus sind noch die besten und haben Balkon und Meerblick. Alle anderen wurden eher nur zum „Zwischenparken“ für neue Gäste benutzt, bis eines der 3 vorderen frei wurde. Die Zimmer haben eine Klimaanlage, was angenehm war. Die vorab versprochenen Moskito-Netze waren nicht zu sehen, wir haben sie aber zum Glück nicht gebraucht. Der bauliche Zustand der gesamten Anlage ist bedenklich. Maintenance wäre dringend nötig, im Großen wie im Kleinen. Das Grundstück und Gebäude verwahrlost leider zusehends. Das Frühstück ist bei einem längeren Aufenthalt mehr als eintönig – Rührei oder Spiegelei, Coconut Bread, ein Stück Butter und ein Päckchen Marmelade. Lauer Kaffee, die Teeauswahl ist schon problematisch, Obst gibt es gar nicht. Wir sind eben sehr verwöhnt, aber wir haben uns nicht wirklich geärgert, man ißt ja das ganze Jahr zuviel.
Yellow Home Resort – Haus mit einigen Zimmern und ein Bungalow in einem schönen Garten mit kleinem Pool eingebunden. Es liegt etwas abgelegen (relative Nähe zum Manzanillo Beach) und ist nicht ganz leicht zu finden. Man benötigt in jedem Fall ein Moped. Die Zimmer und das gesamte Grundstück sind äußerst gepflegt und werden liebevoll in Ordnung gehalten. Der Eigentümer ist sehr nett und man spürt, dass man als Gast willkommen ist. Auf Wunsch werden die Zimmer im Haus mit einer mobilen Klimaanlage ausgestattet.
South-West Bay
Die SW Bay ist der längste und vielleicht auch schönste Strand auf Providencia. Etliche Strandpinten bzw. Bretterbuden verschiedener Größe sorgen für Essen, Bier und Cocktails. Liegen und Strandstühle gibt es kostenlos. Überall läuft Musik. Palmen und Strandmandelbäume sorgen für den nötigen Schatten.
Es gibt sogar ein Beach-Handball-Feld. Die Regeln scheinen etwas abgewandelt. Der Werfer macht beim Torwurf meist eine Drehung um die eigene Achse.
Es sind nur wenige Leute am Strand. Abends brennen Lagerfeuer. Es ist einfach wunderschön. Moped fahren ist hier zwar verboten, aber das stört niemanden. Gelegentlich reitet auch mal jemand vorbei, um sein Rennpferd für das Strandrennen am Samstag fit zu machen. Das Rennen ist dann der Höhepunkt der Woche. Unglaublich, das Rennen geht über ca. 1 km in vollem Galopp am Wasser entlang. Da fliegt der Sand und spritzt das Wasser. Die Hälfte der Inselbevölkerung scheint anwesend zu sein. Es wird lauthals palavert und gestritten, denn ganz offensichtlich geht es bei dem Rennen um Geld. Allein das ist schon sehenswert.
Ab 18:00 trifft man sich zum Sundowner. Zum Sonnenuntergang werden extra Stühle am Strand aufgestellt, damit man es auch bequem hat. Gegen 19:00 ist die Sonne dann weg. Man schaut aufs Meer, überall läuft Musik – meist Reggae – Lagerfeuer brennen und Rochen springen in Ufernähe aus dem Wasser, oder eine Schildkröte steckt den Kopf aus dem Wasser. Die abendliche Idylle endet um 20:00 mit dem Eintreffen der Polizei per Motorrad. Ab dann haben alle die Musik leiser zu machen und eine Stunde später ist dann spätestens Zapfenstreich. Man geht also immer früh ins Bett.
Fischer am South-West Beach
Gegen Mittag traf täglich ein Fischer mit seinem kleinen Kahn am Strand ein. Es war interessant anzusehen, wie das mit der Verarbeitung und Vermarktung ablief. Er ankerte kurz vor dem Ufer. Dann wurde Machete und Messer geschärft und er ist ins brusttiefe Wasser gesprungen. Ein Fisch nach dem anderen wurde aus dem Boot geholt, mit der Machete geschuppt, ausgenommen und manchmal auch gleich filetiert. Mit einer kleinen Anzahl ist er dann jeweils zum Strand gewatet und die Beute wurde mit einer an der Palme hängenden Waage gewogen und sofort an die umherstehenden Käufer vertickt. Viele landeten gleich in der nächsten Strandpinte in der Küche. Die wird hier übrigens mit offenem Feuer betrieben. Während der Fischer das Geld unter seine Mütze schob und zurück zum Boot ist, um sich um die nächsten Fische zu kümmern und die Fregattvögel fern zu halten, konnten sich die Gäste in der Küche schon mal ein Exemplar aussuchen, was dann zur Wunschzeit auf dem Teller lag. Ein Erlebnis der besonderen Art, was sich jeden Tag vor Arturos Restaurant wiederholte.
Im Dunklen am Strand
Wer hat den „Schwarm“ von Frank Schätzing gelesen? Vor allem den Abschnitt mit der Invasion der Krabben? Das konnte man hier abends am South-West Beach live bekommen (März). Große Krabben mit einem Durchmesser bis zu 30 cm – ziehen mit erhobenen Scheren aus den Mangroven wehrhaft über den Strand in Richtung Wasser. Man muss aufpassen, dass man nicht versehentlich auf eine drauftritt. Eine Handy-Lampe ist angebracht. Ob es diese Krabbenwanderung nur zu bestimmten Zeiten gibt, blieb offen.
Manzanillo Beach und Rolands Restaurant & Bar
Der Manzanillo Beach ist kleiner als die South West Bay, aber nicht minder schön. Der weiße Strand ist naturbelassen und bietet dem Fotografen die Postkarten-Motive, in denen man sich gedanklich die Karibik vorstellt. Aber es ist mehr als nur ein schöner Strand. Hier findet man Rolands Restaurant & Bar was man als karibische Erlebnis-Gastronomie bezeichnen könnte. Natürlich läuft hier Reggae über eine leicht überdimensionierte Anlage und besondere Düfte liegen in der Luft. Roland ist der Entertainer schlechthin, der gern am Mikro Ansagen macht und auch schon mal auf eine Palme klettert um von dort am Seil den „Tarzan-Swing“ über das Meer vorzuführen. Hier ist der Geist von Bob Marley zum Greifen nah. Während man wochentags nur wenig Gäste am Stand hat, kann es am Wochenende voll werden, wenn auch die Einheimischen zu Rolands großer Party mit Live Musik eintreffen. Da das wohl ab und an etwas aus dem Ruder laufen kann, wurden wir auch Zeuge einer Polizei-Razzia, die um 20:30 die Party auflöste. Aber kein Problem, alle waren gechillt und sind dann eben nach Hause gegangen. Nur Roland war irgendwie verschwunden.
Musik auf Providencia
Die Locals auf Providencia fühlen sich ganz offensichtlich als legitime Nachfolger Bob Marleys. Viele sehen schon mal so aus, oder haben irgendwo ein Bild oder Poster von ihm hängen. Jedenfalls ist Reggae hier die Musik, die den ganzen Tag rauf und runter läuft. Bei bekannten Titeln sind alle textsicher. Hier wird jeder Popsong zum Reggae umgebaut. Das geht selbst mit „Hey Jude“ von den Beatles. Wenn irgendwo Musik läuft, dann laut. Die eindrucksvollste Umsetzung dieses Konzeptes bekommt man in Rolands Restaurant & Bar.
Moskitos, Insekten
Es gab im März (Trockenzeit) auf Providencia wirklich kaum Moskitos. Trotzdem empfiehlt es sich, in der Dämmerung mit Mückenschutz einzusprühen, vor allem auch an den Fußgelenken. Vermutlich gibt es neben den paar Moskitos nämlich auch Sandflöhe, besonders zur Vollmondzeit. Aber alles kein Problem, wenn man sich einsprüht. Man bekommt die Wundermittel in verschiedenster Ausführung in jedem kleinen Mini-Markt. Moskito-Netze scheinen unüblich, können für besonders Empfindliche Sinn machen, wenn man noch Platz im Gepäck hat.
Kleidung, Schuhe
In Kurzform – Sonnenbrille, T-Shirt, kurze Hose, Flipflops und schon ist man fertig auf Providencia. Bei Tagestemperaturen von 30 Grad im Schatten und 27 Grad Wasser braucht man einfach nicht mehr. Etikette und schick ausgehen sind dort nicht angesagt und so kommt man mit den 10 + 5 kg Fluggepäck zur Insel locker aus. Oben genannte Grundausrüstung ist auch Standard zum Moped fahren. Wir haben getestet, dass man auch mit Flipflops zum „Morgans Head“ wandern kann, allerdings würde ich das nicht weiterempfehlen. Ein Paar leichte Sportschuhe ergänzen die Ausrüstung für unwegsameres Gelände.
Verkehr auf der Insel
Auf Providencia fahren gefühlt 90% Mopeds, 5% Autos und den Rest teilen sich alle anderen.
Die Einheimischen lassen es gemütlich angehen und so fährt man auch nicht schneller als 50 km/h. Für die Heißsporne hat man zusätzlich noch Speedhumps auf die Straße geschraubt. Mit 20 kommt man da aber noch problemlos drüber. Ein Führerschein war zum Leihen eines Mopeds genauso nicht erforderlich, wie ein Helm. Man fährt mit Flipflops und Sonnenbrille. Zur Fahrprüfung muss man wohl mind. 10 m auf dem Hinterrad fahren können, oder mit einer Hand WhatsApp schreiben können.
Die Basisausführung der Mopeds für Jugendliche kommt nur mit Rahmen, Rädern, Motor, Sitz, Tank und Lenker aus. Die Standard-Variante hat dann noch Scheinwerfer und Blinker. Nur die Luxus-Variante hat Rückspiegel. Regeln zum Parken gibt es nicht. Man parkt, wo es einem gefällt.
Transport auf der Insel
Die einfachste Variante ist, ein Moped zu mieten. Kosten ca. 60.000 COP pro Tag (< 20 Euro). Ansonsten bieten sich ständig Biker als „Moto-Taxi“ für ein kleines Geld an, oder man probiert es einfach per Anhalter. Ein offizielles Taxi vom Flughafen zur S-W Bay kostet 25.000 COP, also unter 10 EUR. Es gibt zwar Bushaltestellen, aber ein Bus war nicht auszumachen.
Es gibt nichts, was man mit einem Moped nicht transportieren kann. Die höchste Anzahl Personen waren 5, die mit einem Moped unterwegs waren.
Essen und Trinken auf Providencia
Es gibt hier jede Menge kleiner Restaurants und Bars. Man verhungert also nicht. Alles war schmackhaft und absolut in Ordnung. Es gibt viel Fisch, Shrimps und Lobster. Aber auch Hühnchen oder Schwein. Die meisten Speisekarten sind in Spanisch, aber irgendwie kommt man zurecht. Meist zahlt man 30.000 – 40.000 COP für ein Essen, also 10-12 Euro. Ein kleines Bier gibt es für 5-6.000 COP, also etwa 2 Euro. Bestes Bier ist Club Colombia (etwas teurer), aber auch Aguilla steht hoch im Kurs.
Am South-West Beach gibt es schon mal 4 Restaurants und eine Bar, wobei man sich hier sehr einfache Lokalitäten vorstellen muss. Es ist aber alles zu empfehlen und gehört hier auf der Insel schon zum Besten, wie wir fanden.
Restaurante Arturo – Bester fangfrischer frischer Fisch (Empfehlung!) Mittags ist es hier recht voll.
El Divino Niño – Umfangreichstes Essensangebot, kostenlose Liegen u. Standstühle, flotte Bedienung.
La Sirenita – Kleine Strandbar neben Divino Niño. Gute Cocktails, Musik und abends Lagerfeuer.
Chill Spot – Am Nordende des Strandes. Drinks, Cocktails, kleine Gerichte, aber bestes Ceviche!
Marys Restaurant – macht erst spät auf (19:00). Das Essen ist OK, aber man sollte Zeit mitbringen.
Studio Cafe – An d. Hauptstraße oberhalb des Strandes. Etwas teurer und OK. Es gibt Wein, kein Bier.
An der Freshwater Bay liegt in bester Lage „Miss Elma“. Wir machten dort 2 Versuche und sind wegen demotivierter und unfreundlicher Bedienung jedes Mal wieder gegangen. Oberhalb der Bay haben wir das „Blue Coral“ als gut gefunden. „Donde Martin“ war ausgebucht, was wohl für das Restaurant spricht.
Eine Sonderrolle auf der Insel spielt „Rolands Restaurant & Bar“ am Manzanilla Beach. Karibik pur und allein Rolands Erscheinung ist schon sehenswert. Das Essen ist OK und man kann sogar mit Kreditkarte zahlen (vorher fragen). Wir hatten hier fangfrische Langusten. Aber hier steppt der Bär! Freitagabend oder sonntags muss man mal hier gewesen sein. Dann aber nicht unbedingt zum Essen.
Beim Thema Essen sollte man „Mut zur Lücke“ haben. Es lohnt selbst an der kleinsten Bretterbude ein Versuch. Wenige Meter vor Rolands Bar gibt es eine unscheinbare Bude, wo Einheimische nach vorheriger Vereinbarung kochen. Wir hatten ein ganz besonderes Essen – verschiedene Sorten Süßkartoffeln, Kochbananen, Fisch und Muschel. Niemals hätten wir erwartet, dass aus der Bude etwas so Leckeres herauskommen könnte. Es war äußerst gut und günstig noch dazu.
Kaffee schmeckt am besten „negro“ oder gleich als Espresso. Cappuccino oder „Chocolate“ sind im Gegensatz zum Festland klebsüß und nicht jedermanns Geschmack. Das letztere trifft auch auf die meisten Cocktails zu. Wenn man Cocktails mit wenig oder auch ohne Zucker bestellt, sind sie immer noch süß genug. Ein quasi Standard-Cocktail, den alle gut hinbringen ist Caipiroska.
Das Essen auf Providencia sei einseitig, war vorab zu erfahren. Das stimmt zumindest, was das Frühstück im Hotel Sirius anbelangt. Obst, Gemüse und Salat ist auf der Insel in jedem Fall Mangelware. Man hat nicht den Eindruck, dass die Einheimischen es vermissen würden. Zu den meisten Gerichte bietet man Reis und Platanen (Kochbananen) als Beilage an.
Einkaufen
In der Hauptstadt gibt es 3 kleine Supermärkte im Zentrum. Das Angebot ist leicht unterschiedlich, aber man bekommt alles, was man braucht. Obst und Gemüse sind wenig im Angebot. Den größten Supermarkt gibt es an der Freshwater Bay. Hier empfängt man zusätzlich noch kostenloses WLAN. An der South-West Bay gibt es 2 Mini-Märkte (jeweils 5 min Fußweg von der Tauchbasis). Auch hier bekommt man die wichtigsten Sachen. Bierflaschen werden sogar zum Recycling zurückgenommen. In Town und Freshwater Bay konnte man auch mit Kreditkarte zahlen. Hierzu wird einfach ein privates Handy als Hotspot zu einem kleinen Kartenlesen genommen. In Deutschland unvorstellbar, aber dort eine einfache Alternative. Also vorher immer fragen, ob man auch mit Karte zahlen kann.
Geld
Es ist eine gute Idee, sich noch auf dem Festland mit Bargeld zu versorgen, wenn man nach Providencia reist. Mit 60-80.000 COP für Essen und Trinken p.P. und Tag liegt man schon mal nicht so schlecht bezüglich der Planung. Geldautomaten und Wechselstuben gibt es in Bogota (Airport und Innenstadt) und auch in San Andres (Airport Erdgeschoß).
Auf der Insel gibt es 2 Geldautomaten in „Town“. Einen direkt am Fährterminal (schnellster Automat auf der ganzen Reise + 780.000 COP max.) und 200 m weiter im Zentrum neben einem der Supermärkte. Längeres Anstehen kann zu bestimmten Zeiten vorkommen, wie auch dass ein Automat mal nicht funktioniert. Als Besonderheit ist noch zu vermerken, dass nur 10er und 20er (20.000) Scheine ausgespukt werden. Wer also 600.000 zieht, bekommt einen großen Stapel in die Hand. Gezahlt wird in der Regel mit Bargeld (COP – Kolumbianische Peso), aber man merkt bereits den Trend, dass auch Kreditkarten akzeptiert werden (Tauchbasis, Supermärkte, Rolands Bar). Beim Zahlen ist die Auslandsgebühr 1,75% und am Geldautomaten etwa 2 % der auszuzahlenden Summe fällig (Gebühr des Betreibers). Wir konnten auf der Insel kein Interesse an US Dollar feststellen. Auch in Wechselstuben ist man aktuell mit Euro wohl im Vorteil zu einem attraktiven Kurs.
Noch eine Besonderheit zu Geldautomaten in Bogota haben wir herausgefunden – die Automaten der „Banco Davivienda“ haben als einzige keine Gebühr genommen und zudem noch einen attraktiven Umtauschkurs geboten (1 : 3.520 im März 2019). Man sieht sie im Zentrum Bogotas (Carrera 7) sofort, weil dort auffallend viele Leute stehen. Allerdings geben sie nur max. 400.000 aus.
Kreditkarten, die seitens der deutschen Bank keine Gebühr bei der Bargeldabhebung im Ausland erheben sind eine gute Option (z.B. DKB, comdirect).
Internet
Wer immer vollen WLAN-Empfang braucht und ständig erreichbar sein muss ist in vielerlei Hinsicht auf Providencia schon mal falsch. Es gibt Mobilfunkempfang mit max. 3G, aber auch der ist schon wacklig. WLAN wird gelegentlich angeboten, ist aber auch nicht immer stabil. Hier gab es nach unserer Erfahrung WLAN: S-W-Bay: Hotel Sirius, Divido Nino, Freshwater Bay: Miss Elma (für Gäste), Supermarkt (frei). Man merkt den Trend, dass Vermieter und Restaurants hier Alternativen schaffen.
Tauchbasis Sirus Divers – South West Bay
Der Sirius Dive Shop befindet sich auf dem Gelände des Hotels Sirius, wird aber aktuell neben dem Hotelgelände neu gebaut. Es soll dann ab Ende 2019 ein 5-Sterne PADI Center werden. Das Tauchen läuft sehr locker ab. Unsere Brevets wurden nur kurz angeschaut, eine ärztliche Untersuchung, oder Versicherung wollte niemand sehen. Einen Check-Tauchgang in diesem Sinne gab es nicht. Trotzdem geht es auf der Basis sehr ordentlich und organisiert zu, aber eben mit der gegebenen karibischen Mentalität. Sirius hat 2 Tauchboote, die beide ein kleines Sonnendach haben, was nicht ganz unwichtig ist. Bei Wellengang und voll besetztem Boot geht es an Bord schon mal recht eng zu. Aber alles kein Problem, es wird jedem geholfen, seine Ausrüstung anzuziehen und ins Wasser zu kommen. Die Ausrüstung der Basis ist durchweg modern und in Ordnung. Getaucht wird mit 12 l Alu-Tanks und 2,2 mm Anzügen. Die Ausfahrt ist morgens ab 9:00 mit karibischer Pünktlichkeit und Gelassenheit. Niemals kommt hier Hektik auf. Es wird entweder ein Double-Tank Dive gemacht, oder wenn mehr Taucher an Bord sind, kommt man nach dem 1. Tauchgang noch einmal zurück zur Basis, um die Tanks zu tauschen. Die Guides Ralph und Andrès, sowie der Bootsmann „Shampoo“ sind fit und hilfsbereit. Insbesondere die morgendlichen Tauchgänge an der Nord-West-Spitze der Insel hatten entsprechenden Wellengang und zum Teil auch starke Strömung. Hier gibt es Haie auf jedem Tauchgang zu sehen, was für die Karibik wohl so ziemlich einmalig sein dürfte. Etwas schade war manchmal, dass im Prinzip auch sehr unerfahrene Taucher mit rausgenommen werden, was dann auch mal unter Wasser zu etwas Verwirrung sorgte. Aber das empfanden wahrscheinlich nur wir so.
Für uns war alles OK und man gestand uns auch tiefere Tauchgänge zu, wenn wir die Gruppe im Auge hatten. Unterhalb von 20 m war dann auch die Sicht deutlich besser, die Langusten, Krabben und Grouper größer und die Haie einfach noch zahlreicher.
Daniel hat seine Basis gut im Griff und er hat für alle Gelegenheiten einen Plan, um für alle das Maximale rauszuholen. Nach unserer Einschätzung sind Sirius Divers wohl die beste Basis auf der Insel mit einem klaren Konzept für die Zukunft.
Tauchen – Das gab es zu sehen:
Ammenhaie
Riff-Haie
Amerikanische Stechrochen
Ovaler Jamaika-Stechrochen
Grüne Muräne
Gefleckte Muräne
Goldflecken-Schlangenaal
Karibik-Röhrenaal
Sandraucher
div. Soldatenfische
Atlantik-Trompetenfisch
Drachenkopf
Karibik-Juwelenbarsch
div. Zackenbarsche
Hai-Schiffshalter
div. Makrelen
div. Schnapper
Gelbstreifen-Grunzer
Blaustreifen-Grunzer
div. Ritterfische
div. Kaiserfische
Grauer Kaiserfisch
Franzosen-Kaiserfisch
Gesteifter Sergeant
Mitternacht-Papageifisch
Regenbogen-Papageifisch
Rotbinden-Papageifisch
Ampel-Papageifisch
div. Papageifische
div. Blennis
div. Doktorfische
Großer Barrakuda
Pfauen-Butt (Peacock Flounder)
Königin-Drückerfisch
div. Feilenfische
Schrift-Feilenfisch
Weißflecken-Feilenfisch
Kofferfische
div. Igelfische
Langusten
Königs-Krabben
div. riesige Seesterne
Tritonshorn – Riesige Schneckengehäuse