Hallo Herr Thies und Herr Seifert,
die ganze Reise nach Belize war umwerfend.
Hier unser kleiner Reisebericht:
Das Comfort Suites Bush International war in Ordnung. Im Flughafen kommt man im Erdgeschoss an. Die Shuttlebusse zu den Hotels fahren von der zweiten Etage. Der Shuttelservive des Hotels wird von 5 Uhr bis Mitternacht halbstündlich angeboten. Man muss aber vom Flughafen anrufen und für die Rückfahrt Bescheid sagen. Wenn keine Fahrgäste erwartet werden, fährt der Shuttle nicht.
Der Transfer vom Flughafen in Belize zum Fährhafen hat tadellos geklappt.
Das Caye Caulker Plaza Hotel hat uns gut gefallen. Einige hatte kritisiert, die Generatoren der Insel seien zu nah. Bei laufender Klimaanlage und geschlossenen Fenstern haben wir aber davon nichts gehört. Im Hotelzimmer haben wir uns auch nicht oft aufgehalten, so dass wir den Seeblick auch nicht vermisst haben. Es hat uns wirklich gut gefallen, die sehr entschleunigte Lebensweise der Insulaner anzusehen.
Wir haben mit Carlos Tours den obligatorischen Schnorchelausflug zur Shark Ray Alley und zum Hol Chan Marine Reserve gemacht. Es war super. Die Schnorchelausflüge waren mit zwei Gruppen mit jeweils sieben Personen und einem Führer. Der hatte, auch für jemanden, der schonmal ein Korallenriff gesehen hat, viel zu zeigen und zu erklären. Die Karettschildkröte in den Seegrasflächen, etwas abseits des Riffs hätten wir allein nicht gefunden. Die Fütterung der Rochen und zum Teil sehr großen Ammenhaie war ein Spektakel. Es war eine schöne Gelegenheit diesen ruhigen Genossen sehr nah zu kommen.
Seekühe sind wohl gelegentlich anzutreffen, uns war es nicht vergönnt. Allerdings haben wir auf dem Rückweg Delfine gesehen, das Boot hat extra eine Pause gemacht. Die Delfine sind eine ganze Weile um das Boot herumgetollt. Carlos Junior hat uns erklärt dass Männchen um paarungswillige Weibchen warben.
Auch wenn das Barriereriff noch recht küstennah ist, waren Sicht, Fischreichtum und Pracht der Korallen, insbesondere im Hol Chan Marine Reserve, hervorragend. Auch das Mittagessen war prima.
Der Transfer zum Lighthouse Reef hat wieder reibungslos funktioniert. Ein Aufenthalt in der Bar am Pier des Ramada Hotels in Belize City konnten wir gut zu einem Imbiss nutzen und die ersten Eindrücke nach Hause zu posten. Dort wurden wir von der Managerin vor Ort der Huracan Diving Lodge, Cynthia begrüßt. Den Besitzer, Monsieur Bernarde haben wir kurz am Pier getroffen. Die zweistündige Fahrt mit dem Speedboot war etwas holprig und es gab eine kräftigen Regenguss. Im Gegensatz zu einigen Mitreisenden hatten wir Regenjacken dabei. Das Gepäck war regensicher verstaut.
Long Caye ist die Insel, auf der sich die Huracan Lodge befindet. Wir waren dort, in der Woche die einzigen Gäste. Das ganze Team hat sich immer sehr fürsorglich um uns gekümmert. Das Essen war sehr abwechslungsreich und exzellent. Die Lodge ist sehr gemütlich eingerichtet, mit guten Aufenthaltsmöglichkeiten. Es gibt eine umfangreiche Bibliothek. Zur Bestimmung des Unterwasser gesehenen, sind die drei Bände von Paul Humann und Ned DeLoach da. Ebenso eine Ausgabe des Lonely Planet Guides Diving and Snorkeling in Belize.
Dass es keine Klimaanlage gibt, war uns bewusst. In unserer Woche gab es die wohl ersten Regenschauer seit langem. Die Luftfeuchtigkeit war entsprechend hoch. So waren wir froh, dass es Ventilatoren gab.
Wir hatten unsere eigene Tauchausrüstung mit. Es gibt in der Lodge nur zwei Adapter vom DIN-Anschluss des Lungenautomaten auf den hier üblichen internationalen.
Das Tauchen ist fantastisch. Wir hatten im Wechsel Santiago und Luis als Guides. Beide sind sehr gut. Im Laufe der Woche und bei insgesamt 15 Tauchgängen haben wir die meisten Tauchplätze zu sehen bekommen. Es sind im o.g. Buch und auf einer ausliegenden Karte mehr verzeichnet, z. T. liegen sie aber eng beieinander, so dass die Abgrenzung mitunter schwierig ist. Alle Tauchstellen zeichnen sich durch seicht abfallende Sandflächen mit Wällen und Blöcken von Korallen unter den Anlegebojen und Steilwänden zum offenen Meer aus. Letztere beginnen in 10-15m Tiefe und reichen immer ins Bodenlose. Der Seekarte nach ist das umgebende Meer 700 bis weit über 1000m tief. Die Wände sind teilweise tief eingeschnitten und an einigen Plätzen gibt es verzweigte Tunnel und Spalten. Diese sind besonders schön, wenn sie vollständig mit einem Anchovisschwarm gefüllt sind, der sich magisch teilt und einen umfließt, wenn man hindurchschwimmt. Die Korallen machen alle einen sehr guten Eindruck. In der Woche vor unserem Urlaub gab die UNESCO bekannt, dass, aufgrund der umfangreichen Schutzmaßnahmen, die Belize getroffen hat, dass Barriereriff von der Liste der bedrohten Naturdenkmäler genommen werden konnte. Ebenso gut geht es den, für die Karibik typischen großen Schwämmen und Gorgonien. Oft haben wir große Meeresbewohner beobachten können, wie Snapper, Hogfish, Zackenbarsche, Rochen, Ammenhaie, Riffhaie und Adlerrochen. Eine ganze Reihe von Tauchplätzen liegen in direkter Nähe zur Lodge an der Ostseite der Insel, andere liegen südlich der nächsten kleinen Insel, Halfmoon Caye. Letztere ist, zusammen mit dem umgebenden Meer ein Naturschutzgebiet. Meist kehrten wir zwischen den Tauchgängen zur Lodge zurück. Einmal haben wir die Oberflächenpause genutzt, um uns auf Halfmoon Caye die Kolonie der Rotfußtölpel und der Fregattvögel anzusehen. Dort werden auch die Schildkrötennester geschützt.
Wie auch sonst in der Karibik hat sich hier, der, an sich im Indopazifik heimische, Rotfeuerfisch ausgebreitet. Ob er mit dem Ballastwasser großer Schiffe hierher gekommen ist, oder ob er aus Aquarien ausgebüchst ist, ist unklar. Jedenfalls fühlen sie sich hier mangels natürlicher Feinde sehr wohl. Ihr Appetit riesig. Man schätzt, dass Sie an einem Riff den Bestand der übrigen Fische um 90% reduzieren. Sie werden daher von den Guides harpuniert, wann immer sie einen finden. Das wiederum macht sofort andere Riffbewohner auf uns aufmerksam: Muränen, Zackenbarsche und Haie. Damit diese uns nicht zu nahe kommen und damit, hoffentlich andere Fische auf den Geschmack kommen, wird der harpunierte Rotfeuerfisch zurück gelassen. Zweimal konnten wir sehen, wie innerhalb nur einer Minute eine Muräne von einer ganz anderen Stelle des Riffs ankam. Bei den Tauchgängen im Nationalpark wurden wir stets von zwei bis drei, bis 60cm großen, Zackenbarschen (Nassau Grouper) begleitet. Einer ließ sich gerne streicheln, ganz wie ein braves Hündchen. Santiago sagte vor dem Tauchgang: „you can pat the groupers but not the sharks.” Auf die Idee wären wir auch nicht gekommen. Die Haie hier sind meist Riffhaie, zwei bis drei Meter groß. Sie kamen auch des Öfteren gucken, was wir so machen, sind aber höchstens auf zwei Meter herangekommen. Es kann wohl auch noch näher sein, uns hat es so gereicht.
Einmal waren wir extra zum Harpunieren der Rotfeuerfische an einer Stelle des Riffs, wo sonst nicht so oft getaucht wird und sie sehr häufig sind. Luis, hat ein sehr gutes Auge für sie. Er hat sie aufgespürt und wir haben sie harpuniert. Ausgekommen ist keiner. Nach einer Stunde hatten wir 23, in einem Eimer sicher verwahrt. Luis hat sie dann, sehr vorsichtig, filetiert. Er habe sich mal gestochen und könne sich noch an das erste Mal erinnern, als sei es gestern gewesen. Die Schmerzen seien höllisch gewesen, er habe sich in seinem Zimmer verkrochen und erst am nächsten Tag sei es besser geworden. Wir haben, jedenfalls unbeschadet, die Filets roh, als mexikanische Ceviche mit Limettensaft, Zwiebeln und Tomaten, sowie gebraten zum Abendessen bekommen, sehr lecker!
Das weltberühmte Blue Hole haben wir am letzten Tag besucht (wenn im Anschluss der Rückflug ansteht, wäre es einen Tag früher). Als Gäste der Huracan Lodge hatten wir, den Vorteil der kürzesten Anfahrt. Wir waren auch tatsächlich allein, als wir ankamen. Der Ort ist wirklich ein besonderer. Die Sprungschicht war bei etwa 30m. Der Temperaturunterschied war nur gering, aber unterhalb war die Sicht nochmal besser. Dann tauchen auch schon die mächtigen Stalaktiten auf. Diese haben wir im Slalom umschwommen. Am Ende der Höhle geht es wieder langsam nach oben. Es hat sich nur ein Hai vor der Höhle sehen lassen. Sonst können es mehr sein und außer Riffhaien sind wohl manchmal auch Bullen- und Hammerhaie da.
Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen, die Rückfahrt ist ruhiger und Luis kann diesmal den Schauer umfahren.
In Belize werden wir schon von Marcel von S + L Tours erwartet. Er nimmt uns direkt mit zu unserem ersten Ausflug der Rundreise 1. Wir besuchen drei Tempelanlagen der Mayas: Altun Ha, Lamanai und Xunantunich. Marcel verkürzt uns die notwendigen Fahrten mit detaillierten und lebhaften Berichten zu den kommenden Sehenswürdigkeiten. Jede der Tempelanlagen hat etwas besonderes, alle sind in andere Landschaften eingebettet. Die Flussfahrt nach Lamanai, durch Jungel und an einer Mennonitenfarm vorbei hat uns sehr gefallen. Auf der Rückfahrt von Xunantunich haben wir uns noch Herman‘s Cave und das zweite Blue Hole angesehen. Zur Erforschung der Höhle hatte Marcel eigene Stirnlampen mitgebracht, unsere Tauchlampen waren aber auch nützlich. Das Blue Hole hier ist ein natürlicher Pool im Urwald. Als wir da waren, war das Wasser mehr grün als blau. Die Vegetation ist überwältigend. Immer wieder fallen ungewöhnliche Pflanzen, Insekten und Vögel auf. Auch zu diesen weiß Marcel einiges zu erzählen. Er hat es auch möglich gemacht, dass wir zusätzlich zur geplanten Tour als krönenden Abschluss noch den Zoo besuchen konnten. So hatten wir Gelegenheit Panther, Puma, Ozelot, Tucan und Co. zu sehen.
Die ganze Reise war phantastisch. Alles lief reibungslos und Belize hat auf kleinem Raum so viel zu bieten, dass wir unbedingt nochmal hin müssen.
Wir sind uns sicher, dass Belize noch viele Ihrer Kunden begeistern wird.