Unsere Abenteuerreise nach Nicaragua zu den Corn Islands
„Wo wollt Ihr hin? Corn Islands? Nie gehört, wo liegt das denn?…“
So oder ähnlich war die Reaktion unserer Freunde und Familie auf unsere geplante Reise im Oktober 2017 zu den Corn Islands in Nicaragua.
Dieses Jahr wollten wir die Karibik über und unter Wasser erkunden. Wichtig war uns, das karibische Flair und die Menschen dort möglichst ursprünglich und authentisch zu erleben und auch ein bisschen was an Fisch zu sehen. Nach einigen Recherchen im Internet stießen wir auf die Corn Islands und Nautilus Tauchreisen als einzigen Tauchreiseveranstalter in Deutschland, der diese Reise mit fast allen gewünschten Bausteinen und Transfers im Angebot hat.
Nachdem wir unser Angebot eingeholt hatten, haben wir noch mehrmals mit Nautilus Kontakt aufgenommen, weil wir doch ein wenig skeptisch waren. In der Reisebeschreibung wurde immer wieder erwähnt, dass viele Dinge dort nicht so laufen würden, wie man es gebucht hat bzw. dass man sicher sein kann, die eine der andere Überraschung zu erleben. Auch die „“Warnungen“ des Auswärtigen Amtes für Nicaragua-Reisen haben uns ein wenig verunsichert, diese gelten zwar überwiegend für das Festland, aber da unsere Anreise über Managua erfolgen sollte, waren wir noch nicht sicher, ob diese Reise tatsächlich das Richtige für uns ist.
Insbesondere Jan Thies, der schon auf Little Corn war und den diese Insel nachhaltig beeindruckt hat, hat uns unsere letzten Zweifel zerstreut, uns noch sehr gute Tipps gegeben und wir haben gebucht.
Hier sei schon einmal zu Anfang unseres Berichtes gesagt: Nicaragua mit den Corn Islands ist definitiv die aufwändige Anreise wert und wir haben uns dort jeden Tag absolut sicher gefühlt!
Unser Weg führte uns von Amsterdam nach Houston, dort ging nach etwa 4 Stunden Zwischenaufenthalt (Vorsicht: Essen und Trinken auf dem Flughafen Houston sind echt hochpreisig) der nächste Flieger von United Airlines weiter nach Managua. Wir sind in den Abendstunden dort angekommen und hatten dank der Buchung des Hotels „Camino Real“ einen abfahrbereiten Shuttle draußen vor dem Flughafengebäude bereitstehen.
Am Flughafen von Managua wird man bei der Ankunft schon ganz schön von den Taxifahrern bedrängt. Dazu gibt es ja auch einige offizielle Hinweise, die wir aufgrund unseres vorgebuchten Shuttle-Service nicht beherzigen mussten. Wenn man das Flughafengebäude verlässt, steht der Camino Real-Shuttle immer ganz vorn an der Parkreihe direkt am Flughafengebäude, die Fahrer sind freundlich und hilfsbereit.
Im Camino Real konnten wir uns perfekt von unseren Flügen erholen. Beim Einchecken gibt es für jeden Reisenden einen Getränkegutschein für die Bar, diesen haben wir sofort eingelöst. An der Bar hat man auch die Möglichkeit, spät abends noch einen Snack zu sich zu nehmen. An unserem Ankunftsabend spielte eine landestypische Combo im Innenhof, die uns sofort mit ihren südamerikanischen Klängen und Instrumenten in Urlaubsstimmung versetzte.
Die Zimmer im Camino Real sind sehr komfortabel und das Frühstück ist excellent und vielfältig. Landestypische Speisen, frische Früchte, diverse Eiervariationen und frisch gepresster Orangensaft sind neben dem üblichen Frühststücksangebot extra zu erwähnen. Der Kaffee mit einem Schuss warmer Milch ist ein Traum!
Wir haben übrigens in der Lobby des Camino Real die Landeswährung Cordoba am ATM besorgen können, damit wir auf Little Corn über genügend Bargeld für die nächsten 9 Tage verfügen, da es auf Little Corn ja keine Geldautomaten gibt.
Nach der Übernachtung im Luxushotel Camino Real ging es nun weiter auf die Reise nach Little Corn, um etwas „robuster“ die nächsten Tage in Nicaragua genießen zu können.
Vom nationalen Flughafen (Gebäude rechts vom internationalen Flughafen und sehr, sehr winzig) ging es mit einer kleinen Propellermaschine (max. 12 Passagiere) nach Big Corn, Flugzeit etwa 1 Stunde und 20 Minuten. Wir hatten Traumwetter und konnten die Aussicht auf das Festland und das Meer während des ganzen Fluges genießen.
Unser Gepäck für den Flug mit Costena hatte die 15 Kilo pro Koffer nicht überschritten, da wir unter anderem auf eigenes Tauchequipment und schicke Klamotten verzichtet haben. Für die Damen unter uns: Das war schon eine echte Herausforderung.
Das Handgepäck wurde zusammen mit dem Reisenden auf eine große Waage gepackt, das war schon sehr gewöhnungsbedürftig, aber es diente wohl der Sicherheit (und vielleicht auch dem Ziel, nicht allzuviel vom landestypischen Gallo pinto, Reis mit Bohnen, auf der Insel zu sich zu nehmen und den Rückweg auch noch zu schaffen).
In Big Corn am Flughafen nahmen wir zu zweit ein Taxi, dieses kostet dort immer 20 Cordoba pro Person, wir haben also einschl. Trinkgeld 50 Cordoba für die Fahrt zum Hafen bezahlt.
Wir haben uns auf Big Corn Island sofort sicher gefühlt, der Taxifahrer war super freundlich und hilfsbereit, es standen bei unserer Ankunft am Flughafen genügend Taxis bereit. Nach einer Wartezeit in einem Restaurant am Hafen (Fishermans Cave) mit ein paar „Tonia“ (Landesbier neben u.a. „Victoria“ Bier) ging es mit dem Pangaboot (pro Person ca. 5 Dollar) bei glatter See und Abendsonne Richtung Little Corn.
Die Empfehlung von Jan Thies, den Jungs vom Boot ein bisschen Trinkgeld zu geben, um unsere Koffer sicher und trocken zu verstauen, haben wir vor Ort umgesetzt und würden dieses immer empfehlen. Unsere Koffer kamen ganz obenauf und wurden mit Vorsicht behandelt (unten in der Gepäckaufbewahrung des Bootes kann es etwas feuchter sein).
Vor dieser Überfahrt hatten wir vorher ein wenig Bammel, da dieser Teil der Reise selbst organisiert werden muss und im Internet ob einiger wilden Überfahrten schon einige Negativ-Berichte kursierten. Wie gesagt, wir hatten Glück mit dem Wetter und daher war es für uns eine angenehme Überfahrt. Das kann wohl auch anders laufen, das mussten wir zwar selbst nicht erleben, dazu aber später mehr.
Auf Little Corn wurden wir von einem Mitarbeiter unseres gebuchten Hotels Los Delfines in Empfang genommen. Die Koffer wurden auf eine Karre geladen und über den einzigen geteerten Fußweg entlang des Strandes zum Hotel gefahren.
An dieser Stelle sei vielleicht etwas zur „idealen Reisezeit“ für die Karibik bzw. die Corn Islands zu sagen.
Als wir auf Little Corn ankamen, waren wir ein wenig enttäuscht. Der ansonsten postkartengleiche Sandstrand war voller Müll und vor unserem Hotel war der kleine Strandbereich zu diesem Zeitpunkt komplett verschwunden. Ein paar Tage, bevor wir unsere Reise begannen, fegte ein schwerer Sturm über einige Karibikinseln hinweg und richtete schwere Schäden an. Nicaragua wurde auch davon getroffen und diese Schäden waren halt sichtbar. Wir hatten uns bei Buchung bewusst für die „Nebensaison“ entschieden und in diesen Monaten kann man damit rechnen, dass nicht von morgens bis abends die Sonne scheint.
Wir hatten gerade zu Ende unseres Urlaubs immer wieder Nächte, in denen es schwer stürmte und Badewannen voll regnete und aufgrund dessen auch der Strom immer mal wieder für einige Stunden ausfiel. Aber das Wetter hat sich stets schnell beruhigt und wir mussten nur einmal einen geplanten Morgentauchgang auf den späteren Vormittag verschieben, weil es zu stürmisch war.
Die Nebensaison im Oktober haben wir auf Little Corn als sehr wohltuend empfunden. Es waren zwar (noch) nicht alle Restaurants, Bars und Hotels geöffnet, aber wir können uns vorstellen, dass in der Hauptsaison die kleine Insel auch schnell an ihre Grenzen kommen kann und das tolle, gemütliche Flair dabei vielleicht untergehen könnte. Ein junger Einheimischer erzählte uns, dass in der Hauptsaison bis zu 3.000 Touristen auf der Insel zu Gast sind. Bei ca. 800 Bewohnern und dem Wissen, dass das Panga-Boot nur zweimal pro Tag in jede Richtung zwischen Big Corn und Little Corn verkehrt, wirkt das Ganze doch etwas bedenklich und die Warnung, dass man früh am Hafen für die Bootsfahrt aufkreuzen soll, um einen Platz im Boot zu ergattern, kann man dann durchaus nachvollziehen.
Diese Probleme hatten wir nicht. Wir haben abends in jedem Restaurant, in jeder Bar und in jeder Einheimischen-Küche einen Platz bekommen und auf Little Corn kulinarisch gelebt wie im Paradies.
Übrigens hatten wir ursprünglich vor, statt des „Los Delfines“ die etwas gehobenere Hotelvariante „Beach & Bungalow“ auf der anderen Inselseite im Osten zu buchen. Das Beach & Bungalow wirbt unter anderem damit, eines der wenigen Hotels auf der Insel mit warmem Wasser zu sein (falls der Strom funktioniert und der Boiler warm wird). Dieses Hotel war in der Nebensaison aber nicht buchbar, da es dann noch geschlossen ist. Jan Thies versicherte uns telefonisch, dass das Los Delfines auch sehr gut sei (im Internet war oft von „einfach“ die Rede und wir wussten ja nicht, was „einfach“ in Mittelamerika so bedeuten mag) und außerdem für unsere Tauchaktivitäten die bessere Lage auf der Insel bieten würde.
Und?? Er hatte ja sooo Recht. Wir haben es jeden Tag genossen, die Tauchbasis gleich nebenan zu haben. Nochmal schnell vorm Tauchgang aufs „heimische“ Klo oder was vergessen? Kein Problem, in 3 Minuten war man wieder zurück. Das Los Delfines ist wirklich eine gute Wahl. Die Einrichtung ist einfach, aber sauber. Das Bad ist zwar nicht mit europäischem Standard vergleichbar, aber wer nach Little Corn reist, sollte das auch vorher schon vermuten. Unser Bungalow wurde jeden Tag gereinigt und wir fühlten uns dort sehr wohl in den neun Tagen auf Little Corn.
Bei einem Spaziergang auf die andere Seite der Insel haben wir einige Tage später das Beach & Bungalow im Vorbeiflanieren bewundern dürfen. Die Anlage sah sehr schön aus, aber in der Nebensaison mit den Regenphasen ist der Trampelpfad durch den Dschungel sehr matschig und man läuft schon ca. 15-20 Minuten von der einen Inselseite zur anderen. Wir sahen nach unserer Wanderung aus wie kleine Schweinchen, der Dreck ist uns beim Laufen bis an die Knie gespritzt und man konnte auf der Insel jeden Tag abends in den Restaurants und Bars sehen, wer seine Unterkunft auf der anderen Seite der Insel hatte und den Trampelpfad noch gehen muss oder schon gehen durfte. Meistens waren die Flipflops vor Dreck nicht mehr zu sehen und die Leute trugen Kopflampen, um den Rückweg durch die Dunkelheit nach ein paar Rum an der Bar besser finden zu können.
Wir waren auf jeden Fall dankbar, dass unser Hotel an der „Promenade“ und gleich neben der Tauchbasis lag. Dies ersparte uns lange Fußmärsche vor den Tauchgängen und auch zwischendurch, da ja zwischen den TG auch immer mal wieder Zeit ist, um ein Stündchen aufs Zimmer zu gehen. Wenn man abends gern ausgeht und nach dem Rum und den leckeren Cocktails kurze Wege von der Bar bis zum Bett liebt, dann ist die „Hafenseite“ auf der Westseite der Insel genau die richtige Wahl.
Der Strand auf der Ostseite der Insel ist wirklich wie im Bilderbuch, dort finden sich auch einige einheimische Restaurants. Wir waren dort aber nur einmal am Tag unseres Inselrundganges essen, weil aufgrund der Nebensaison die meisten Anlagen auch dort noch geschlossen waren. Aber das Essen war Wahnsinn, wir hatten Hummer mit Chilisoße und Reis, es war ein Traum. Apropos Hummer! Wer Hummer liebt, ist auf Little Corn im Paradies. Frischer, besser und günstiger geht einfach nicht. Die reichhaltige Portion (teilweise bis zu 3 Hummerschwänze) mit Reis und Bohnen kostet dort ca. 8 Dollar. Gebackene Bananen in allen Variationen waren für uns eine kulinarische Neuheit und unerwartet lecker. Außerdem ist das kubanische Restaurant „Havanna“ in der Nähe des Hafens zu empfehlen, dort waren wir abends 3 x essen. Das Restaurant des „Los Delfines“ hat uns stets mit einem guten Frühstück versorgt und auch mittags und abends waren wir dort oft zu Gast. Aber gerade auch die einheimischen Lokale sind absolut empfehlenswert, Hummer und Fisch haben wir dort als bestes Preis-/Leistungsverhältnis empfunden. Alkohol wird dort oft nicht ausgeschenkt, aber das kann man auch nach dem Essen in den Bars reichlich nachholen.
So, und jetzt wollt Ihr sicher endlich wissen, wie denn das Tauchen auf Little Corn so ist…..Kurz gesagt, es ist einfach Klasse und hat alle unsere Erwartungen weit übertroffen! Wir haben vorab 20 Tauchgänge gebucht und da wir die Rückreise über Big Corn mit einem Aufenthalt von 4 Nächten verbunden haben, haben wir auch auf Big Corn nochmal 4 Tauchgänge drangehängt, weil von dort aus der bekannte Tauchspot „Blowing Rock“ besser und kürzer anzufahren ist.
Vielleicht war unser Dive-Package ein bisschen vollgepackt, aber da wir nur einmal pro Jahr tauchen gehen, wollen wir immer was erleben. Auf der Tauchbasis waren wir schon nach einigen Tagen das Pärchen mit der „mission to dive“, da wir jeden Tag bei mindestens zwei TG an Bord waren;-) Aber einmal da, muss man doch auch was unter Wasser erleben…
Wir sind aufgrund der Planung der Tauchgänge auch schon auf Little Corn direkt am zweiten Tag in den Genuss des „Blowing Rock“ gekommen. Bei guten Bedingungen ist die Überfahrt zum Rock auch von Little Corn nur etwa 15 Minuten länger als von Big Corn aus. Dank der Nebensaison war das Tauchboot übrigens nie bis zum Anschlag voll und bei einigen Tauchgängen waren wir beide mit dem Guide sogar allein unterwegs.
Tauchen auf Little Corn ist absolut entspannt und gerade für uns als Urlaubstaucher war es von Anfang an stressfrei. Getaucht wird vom Boot aus, die Tauchplätze rund um die Insel sind alle bis auf den Blowing Rock innerhalb von 5 bis 20 Minuten erreichbar. Jeder Tag war ein Genuss. Selbst bei schlechtem Wetter war die Sichtweite immer gut, das Wasser hat sich auch nach heftigen Gewittern in der Nacht immer schnell beruhigt und wir mussten keinen Tag auf geplante Tauchgänge verzichten.
Die Tauchbasis wird von Adam geleitet, der aber nach ein paar Tagen seinen wohlverdienten Jahresurlaub angetreten und die Insel gen Asien verlassen hat. Jenn als seine Vertretung und langjährige Mitarbeiterin von Dolphin Dive war vom ersten Tag an eine tolle und kompetente Ansprechpartnerin für uns. Wir durften mit ihr einige sehr entspannte Tauchgänge erleben und sie hat alles unter Wasser entdeckt, was uns fasziniert hat. Auch die anderen Dive-Guides waren stets entspannt und jeder Tauchgang hat uns aufs Neue überrascht.
Neben Ammenhaien, die teilweise wirklich sehr zutraulich sind und auch das ein oder andere Mal die Fotosession mit anderen Meeresbewohnern manipulieren und einen anstupsen, um sich wieder in den Mittelpunkt des Interesses und der Linse zu rücken, haben wir bei fast jedem Tauchgang Stachelrochen in allen Größen gesehen.
Neben den üblichen UW-Verdächtigen wie Muränen, Rotfeuerfischen und vielen kleinen und großen Fischschwärmen sind uns immer wieder Barrakudas in allen Größenordnungen vor die Linse geschwommen. Besonders am „Blowing Rock“, den wir einmal von Little Corn und einmal von Big Corn betaucht haben, beeindruckten uns neben den tollen Felsformationen und prächtigen und farbenfrohen Korallen große Schulen von Barrakudas. Große Igelfische und ein Zackenbarsch, der bestimmt 1,50 Meter maß, haben uns unter Wasser staunen lassen. Ein scheuer Riffhai hat sich auch gezeigt und ein Nachttauchgang am „Turtle Rock“ ist ein Muss. Am „Long Rock“ begegnete uns die in der Karibik heiß ersehnte Grüne Schildkröte und auch seltene Bewohner in „Fetzenoptik“ haben wir auf den fünften Blick entdeckt (siehe Fotos).
Zusammengefasst: Das Tauchen auf Little Corn war so viel besser als erwartet, wirklich absolute Klasse! Wir haben in den neun Tagen fast jeden Tauchspot um die Insel erkunden dürfen, nur der „Tarpon Channel“ musste aufgrund des stürmischen Wetters ausfallen. Die Ostseite der Insel ist dem Sturm mehr ausgesetzt und der sandige Boden wirbelt einfach zuviel auf, um optimale Bedingungen beim Tauchgang zu haben. Dieses hat uns Jenn aufgrund unserer Nachfragen nach dem Anfahren dieses bekannten Tauchspots gut erklärt und somit war das für uns auch absolut okay. Begegnungen mit den Adlerrochen, die vorwiegend auf dieser Inselseite zu finden sind und auch die Sichtung einer der legendären Großen Hammerhaie, die des Öfteren dort gesehen werden, mussten also ausfallen. Der Große Hammerhai wurde wohl in den letzten Monaten eh nicht so oft gesichtet und die Adlerrochen sind bestimmt in den nächsten Jahren auch noch dort und warten auf Euch.
Besonders hervorzuheben ist auch der Tauchspot „Tunnels & Caves“! Das waren wirklich ganz tolle Momente, in denen man mit Herzklopfen durch dunkle Gänge taucht und in lichtdurchfluteten Höhlen mit Hunderten von kleinen Fischen landet. EinTauchspot-ganz besonders und bestimmt immer in bester Erinnerung!
Schweren Herzens haben wir uns nach neun Tagen von unserer sehr liebgewonnenen Insel mit den überaus freundlichen Bewohnern verabschiedet. Nach ein paar Tagen kennt dort jeder jeden und das ist einfach super familär und relaxt. Die letzten beiden Tage vor der Reise mit dem Pangaboot nach Big Corn haben wir uns Sorgen wegen der Überfahrt gemacht. Es hat immer wieder stark geregnet und gewittert. Am frühen Morgen hatten wir ein Zeitfenster von etwa einer Stunde, in der es nicht geregnet und gewittert hat und ausgerechnet in diese Stunde fiel unser Panga-Ride. Was hatten wir für ein Glück.
Eine Kanadierin, die wir auf Little Corn beim Tauchen kennengelernt und am zweiten Tage auf Big Corn bei der Tauchbasis „Dos Tiburones“ wiedergetroffen haben, hatte leider nicht so viel Glück. Sie ist am gleichen Abreisetag wie wir mittags mit dem Panga-Bott gefahren und hatte nicht einen trockenen Fetzen am Leib, als sie auf Big Corn ankam. Das Boot ist offen und so wie wir gehört haben, wird wohl bei Regen eine Plane von allen Gästen als Wetterschutz über dem Kopf festgehalten. Es hat gestürmt und gewittert und die Fahrt war wirklich abenteuerlich und riesige Wellen haben die Passagiere in Angst versetzt. Also sind wohl alle Warnungen bezüglich dieses Transfers bei schlechtem Wetter absolut gerechtfertigt. Aber wir hatten das Gefühl, dass die Jungs vom Panga-Boot jederzeit wissen, was sie tun und bei ganz schlechten Bedingungen sicher nicht ein Menschenleben in Gefahr bringen und die Fahrt dann nicht durchführen würden. Wie gesagt, wir hatten da beide Male einfach nur Glück!
Big Corn ist viel größer und dort fahren dann auch wieder Taxis und Mopeds, die wir auf Little Corn keinesfalls vermisst haben. Das Tauchen bei „Dos Tiburones“ war auch sehr gut, aber die Qualität des Leih-Equipments und auch die Tauchspots an sich haben uns auf Little Corn mehr überzeugt.
Das Hotel „Casa Canada“, welches Nautilus für unsere letzten vier Tage auf den Corn Islands ausgesucht hat, verfügt wohl über den einzigen Hotelpool der Insel, daher konnten wir am Tag unserer Ankunft auch gleich einen der Tauchguides des „Dos Tiburones“ kennenlernen, da die Tauchbasis im Hotelpool die Anfängerkurse durchführt.
Unser Bungalow im Casa Canada lag direkt am Meer und war einfach ein Traum. Warmes Wasser zum Duschen gab es zwar auch dort nicht, aber bei den Temperaturen in Nicaragua ist das wirklich kein Problem. Die Ausstattung des Bungalows war super und man hat den Komfort nach der einfachen Unterkunft im Los Delfines sehr geschätzt.
Nachdem wir auf Little Corn alles zu Fuß erledigt haben, wird auf Big Corn mit Taxis gefahren, um z.B. vom Casa Canada zur Tauchbasis „Dos Tiburones“ im nördlichen Teil der Insel zu gelangen. Man stellt sich einfach an die Straße und das Taxi nimmt einen für 20 Cordoba pro Person mit. Ein Tipp: Sobald man das Taxi verlässt, um z.B. Geld am Automaten zu ziehen, werden die 20 Cordoba erneut berechnet. Das kann man umgehen, indem bei einem Paar der eine Teil im Auto sitzenbleibt. Seltsam, aber gut zu wissen.
Das Essen und Trinken ist auf Big Corn etwas teurer. Wir waren insgesamt dreimal (!) in der Pizzeria gegenüber des Casa Canada essen, es war wirklich phänomenal dort, die Pizza aus dem Steinofen ist der Hammer. Das Gastgeber-Pärchen, ein waschechter Italiener und seine russische Frau, waren einfach tolle Gastgeber und wir hatten unvergessliche Abende dort.
Unser Fazit: Die weite und aufwändige Anreise ist absolut lohnenswert. Das Tauchen, die Menschen, die Ruhe, das Meer, den Strand, das Essen, der Rum und alles andere, was das Leben und einen Urlaub unvergesslich macht, findet Ihr auf Little Corn Island.
Unser Fazit: Die weite und aufwändige Anreise ist absolut lohnenswert. Das Tauchen, die Menschen, die Ruhe, das Meer, den Strand, das Essen, der Rum und alles andere, was das Leben und einen Urlaub unvergesslich macht, findet Ihr auf Little Corn Island.
Übrigens haben die Bewohner von Little Corn die ganzen Tage versucht, das Chaos des Sturms zu beseitigen. Der Müll wurde eingesammelt, Mitarbeiter haben am Strand des Los Delfines angefangen, den Sandstrand einschließlich Befestigung wieder aufzuschütten. Die Ursprünglichkeit auf den Corn Islands zeigt aber immer wieder Ecken, die dreckig sind und nicht die Postkarten-Idylle zeigen, die man vielleicht von der Karibik aufgrund von Internet-Bildern erwartet. Aber gerade das macht dieses Ziel aus, wenn man das Land, so wie es ist, kennenlernen und nicht nur die Schicki-Micki-Fassade der Karibik vor Augen haben möchte.
Wir hatten auf Little Corn keinen Safe und haben unser gesamtes Bargeld für die neun Tage jeden Tag in unseren Koffern eingeschlossen. Wir haben oft UW-Kameras, Handys usw. zum Laden im Zimmer gelassen und es hat nichts gefehlt. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, nicht sicher zu sein. Die Menschen dort sprechen fast alle englisch und sind einfach nur offen und freundlich.
Little Corn hat uns etwas mehr begeistert als Big Corn, es ist einfach ruhiger und schön wie eine Malediveninsel ohne All-Inklusive. Die Rücktour über Big Corn würden wir nächstes Mal auf zwei bis drei Tage beschränken, aber das ist vielleicht einfach Geschmacksache.
In Managua haben wir die letzte Nacht in unserem schon geliebten „Camino Real“ verbracht und konnten dort eine warme Dusche und einen wunderbaren relaxten Poolnachmittag genießen. Am nächsten Morgen ging es auf die anstrengende Rückreise über Houston nach Amsterdam zurück.
Wir haben wunderbare Menschen auf Little Corn und Big Corn kennengelernt, das Tauchen war excellent und das einfache Leben dort hat uns beeindruckt und als verwöhnte Europäer wieder mal „geerdet“. Wir sind Jan Thies, Nautilus Tauchreisen und allen Entdeckern von den Corn Islands, die uns per Reisebericht im Internet und mit vielen tollen Fotos und Berichten inspiriert haben, diesen in Europa touristisch noch relativ unbekannten Teil der Erde zu bereisen, unendlich dankbar. Diese Reise war eine der schönsten Tauchreisen, die wir bis jetzt erleben durften.
Wir hoffen, Euch mit diesem Bericht zu helfen, wenn Ihr das Reiseziel „Corn Islands“ ins Auge gefasst habt, Euch aber noch nicht so richtig traut. Es ist etwas ganz Besonderes, dort gewesen sein zu dürfen. Vielleicht hatten wir Glück, vielleicht haben wir es auch verdient… Bei uns hat alles genauso geklappt, wie es geplant war, wir hatten nicht eine einzige „Überraschung“. Aber trotzdem sind die Hinweise, dass es mal nicht so klappen kann wie geplant, sicherlich angebracht.
Lasst Euch überraschen, entdeckt die Corn Islands! Wir haben Euch noch ein paar Fotos angefügt und hoffen, dass Ihr genauso eine tolle Zeit dort habt wie wir!